Test: Die Sims 3 Traumkarrieren (Simulation)

von Mathias Oertel



Die Sims 3 Traumkarrieren
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
02.06.2010
Spielinfo Bilder Videos
Die unendliche virtuelle Seifenoper geht weiter: Mit der zweiten großen  Erweiterung zum populären Sims 3 gibt es nicht nur viele kleine Änderungen wie z.B. die Möglichkeit, Wäsche waschen zu können. Die Traumkarrieren-Pack ermöglichen es endlich, seinen Sims bei der täglichen Arbeit zuzuschauen und sogar unter die Arme greifen zu können. Lohnt sich die Anschaffung?

Dabei sein ist alles

Man hat mit ihnen gelitten, sich mit ihnen gefreut, ihnen alle nur erdenklichen Steine in den Weg gelegt und sich dann daran ergötzt, wie sie sich aus ausweglosen Situationen retten. Man hat Familien mit ihnen gegründet und Tragödien mit ihnen erlebt. Dann durfte man mit ihnen die Welt bereisen und in fernen Ländern Abenteuer erleben, Grüfte durchsuchen und sogar Kampfkünste lernen. Doch eines durfte man nie: Mit den Sims zur Arbeit gehen. Zumindest auf PCs war dies nie
"Who you gonna call?" Simsbusters! Geisterjäger ist eine der neuen Karrieren, bei denen man seinen Sims über die Schulter schauen kann.
möglich. Mit dem Add-On "Open for Business" konnte man zwar einen eigenen Shop mehr oder weniger managen, doch die Sims bei ihrem täglichen Geldverdienen zu beobachten war nur auf Konsolen möglich und wurde dort mit Mini-Spielchen  attraktiv begleitet.
Mit der Traumkarrieren-Erweiterung (TK) ist man live dabei, wenn die erstellten Sims das Haus verlassen und Simoleons nachjagen, die sie zum Lebensunterhalt benötigen. Das betrifft allerdings nicht die bereits bestehenden Berufe: Hier wird wie gehabt in den Zeitraffer geschaltet, bis der Sim wieder nach Hause zurückkehrt. Mit Ausnahme der medizinischen Karriere, die jetzt erweitert wird. Doch bei den neuen Berufen Geisterjäger, Detektiv, Stylist, Feuerwehrmann und Architekt ist man so nah am beruflichen Sims-Geschehen wie noch nie zuvor in der PC-Geschichte.

Zuschauen ist alles

So interessant und in jedem Fall unterhaltsam es ist, neben dem Privatleben auch das Mikromanagement und soziales Verhalten auf der Arbeit sowie die dort anstehenden Aufgaben zu bewältigen, bleibt ein unbefriedigtes Verlangen zurück. Denn unter dem Strich ändert sich am generellen Spiel gar nichts. Zusätzlich zu den ohnehin vorhandenen Bedürfnissen der Sims kommen zwar noch berufliche Anforderungen hinzu, doch richtig aktiv wird man unter dem Strich nicht. Als Feuerbekämpfer z.B. muss man zwar den Leiterwagen in Schuss halten, doch mehr als ein Draufklicken ist nicht nötig. Auch ausbrechende Feuer klickt man einfach an und der Feuerlöscher wird automatisch drauf gehalten. Als Geisterjäger bietet sich ein ähnliches Bild: Man wird zu einem Einsatzort gerufen, klickt dort die Wesen an und es wird automatisch versucht, sie à la Ghostbusters einzusaugen.
Das ist unterhaltsam wie die übliche Sims-Interaktion, die man aus dem Hauptprogramm bereits kennt und wird alles mit dem typischen Humor eingefangen, aber eben auch nichts Neues und schon gar nicht so interessant wie seinerzeit bei den Konsolen-Sims, wo man mit Minispielen Einfluss nehmen konnte. Vielleicht hätte das Design-Team hier zumindest optional über seinen Schatten springen können, um die PC-Sims spielerisch zu bereichern.

Verändern ist alles

Denn auch wenn das Zuschauen bei den neuen Berufen eine Menge Spaß macht, haben ausgerechnet die spröde anmutenden Berufe des Architekten bzw. Stylisten den größten Reiz auf mich ausgeübt. Nicht nur, weil es nicht immer
Tätowierung gefällig? Der Editor macht vieles möglich, auf eigene Zeichnungen muss man allerdings verzichten. 
einfach ist, z.B. als Architekt die Budget-Anforderungen der zahlenden Kundschaft einzuhalten und gleichzeitig ihre Wünsche für Inneneinrichtung oder äußere Veränderung ihres Hauses unter einen Hut zu bringen. Sondern auch, weil die Änderungen,  die man hier vornimmt, nachhaltig bleiben. Man kann das Stadtbild in immer größerem Umfang ebenso beeinflussen wie das Aussehen einzelner Bewohner, die sich an den als Stylist arbeitenden Sim wenden.
Hier den Geschmack der Kunden zu treffen, scheint zwar eher von Glück abzuhängen als von der Fähigkeit, die Eigenschaften des jeweiligen Gegenübers zu erfassen und dann den Stil entsprechend auszurichten. Doch hier bietet sich auch das größte Unterhaltungs- und Konflikt-Potenzial, wenn man die Stilkatze quasi vollkommen gegen den Strich bürstet und einen aufstrebenden Geschäftsmann schließlich mit extrem gefärbten Haaren und sogar einer großen Tätowierung wieder auf die Straße lässt. Die Tätowierungen, die man natürlich auch neu erstellten Figuren mit auf den Lebensweg geben kann, werden in einem umfangreichen Editor auf die entsprechenden Körperpartien gepflanzt, wobei sogar fünffache Layer möglich sind, um spezielle Design-Kombos zu entwerfen und diese einzufärben. Allerdings ist es schade, dass man keine eigenen Tattoos quasi von Hand zeichnen und diese dann zur simsschen Verschönerung einsetzen kann.

Selbstständigkeit ist alles

Wer keinen Lust auf die Standardberufe entweder aus dem Hauptprogramm oder dieser Erweiterung hat, darf sich auch in die Selbstständigkeit begeben und versuchen, aus einem weit entwickelten Hobby Profit zu schlagen, ohne wie bisher als "unbeschäftigt" zu gelten. So kann man als Bildhauer, Maler,  Erfinder usw. versuchen, seine Werke oder geistigen Ergüsse im neuen Kommissionslager an den Mann oder die Frau zu bringen, um seine Einkünfte zu erhöhen.
Die Kundin wirkt nicht glücklich... Die Karriere als Stylist ist mitunter von Glück abhängig, bietet aber auch das größte Potenzial für die typisch humoristischen zwischensimschlichen Auseinandersetzungen!
Überhaupt bleibt festzuhalten, dass mit all den kleinen und mittleren Ergänzungen der zur Verfügung stehenden Mittel (u.a. auch im Hausbau) zwar kein wirklich neues Spielgefühl entsteht. Das alte bekanntermaßen gut bis sehr gut unterhaltende wird  jedoch auch für Veteranen um genügend Facetten erweitert.

Allerdings wird es nicht nur Veteranen stören, dass auch mit der zweiten großen Erweiterung einige kleine KI-Mankos immer noch vorhanden sind. Dazu gehören z.B. Sims, die minutenlang (kann in der Spielwelt bis zu einer Stunde sein) in der Botanik herumstehen und nichts machen. Angesichts des ansonsten blühenden Lebens in den Sims-Städten fällt das natürlich umso mehr auf.
Wie auch die in Tiefschlaf befindlichen Sims, die sich weder daran stören, dass in ihrem Haus Geister ihr Unwesen treiben, noch dass ich mit einem tösenden Lärm direkt neben ihrem Bett versuche, diese übersinnlichen Unholde einzukassieren - merkwürdig und selbst nach Sims-Logik vollkommen unhaltbar.

  

Kommentare

guttphi schrieb am
Also dieser Streit macht überhaupt keinen Sinn, ich gebe dragonball_z völlig Recht. Andere kaufen sich halt jedes Jahr (meine Meinung) recht verschwenderisch die neue FIFA Serie und den Manager...und andere halt Sims und die Add-on. Ich kaufe persönlich fast jeden Monat was neues für meinen PC. Das würde ich inzwischen alles unter Hobby zählen. Es ist nicht anderes als bei anderen Spielen oder bei Kleidung kaufen... . Die Traumkarrieren finde ich garnicht mal so schlecht, auch wenn ich kein Käufer von Add-Ons bin. Haben sich wenigstens mal Köpfchen gemacht, aber Geld würde ich da nicht direkt für ausgeben. Also beruhigt euch ein wenig und kommt zu konstruktiven Kommentaren zu diesem Bericht von 4players!
jetfighter3 schrieb am
dragonball_z hat geschrieben:Ich kann das genörgel auch nicht verstehen, alle die das Spiel hassen habens ja nichtmal gekauft... von daher wieso regt ihr euch drüber auf? Ihr spielt es doch eh nicht...
Das ist kein Genörgel sondern meine Meinung!
Naja wem es spaß macht, der soll es spielen, ich sehe keinen Reiz darin jemand Virtuel zuzusehen wie er sich die Schnürsenkel bindet oder seine Wäsche wäscht, aber Geschmäker sind ja verschieden. :wink:
Zum Verkauf des Spiels, das ist wie mit der Bildzeitung, steht nur Sch... drin und jeder kauft sie weil Titten ( darf man Titten hier schreiben ) drin sind.
dragonball_z schrieb am
Wunderlich ist auch, dass das Spiel ja ewig weiterentwickelt wird. Muss also doch genug Käufer geben, so das sich das für die Entwickler lohnt. Meine Freundin z.B. spielt nur Sims3 und paar Adventures, da seh ich das garnicht so eng wenn sie mal 100 Euro im Jahr für die Sims Reihe ausgibt. Ich kauf mir dafür dauernd neue PC-Hardware, welches ja auch nicht grad billig ist.
Über diese Entwicklung nörgelt natürlich keine sau, weil alles was man nicht selbst hat oder nicht käuft oder einem nicht gefällt ist natürlich immer Dreck und Abzocke. Die Grafikkarten mal unter die Lupe genommen kosten auch so um die 300-400 Euro und man käuft sie ohne zu meckern, wobei es ja so ist das nach 3-6 Monaten die Karte nicht mehr in die Top 5 reinkommen...
Exedus schrieb am
dragonball_z hat geschrieben:Ich kann das genörgel auch nicht verstehen, alle die das Spiel hassen habens ja nichtmal gekauft... von daher wieso regt ihr euch drüber auf? Ihr spielt es doch eh nicht...
Weil den Leuten das game anscheinend doch so wichtig ist das Sie hier rumnörgeln
dragonball_z schrieb am
Ich kann das genörgel auch nicht verstehen, alle die das Spiel hassen habens ja nichtmal gekauft... von daher wieso regt ihr euch drüber auf? Ihr spielt es doch eh nicht...
schrieb am