Test: Garfield 2 (Action-Adventure)

von Paul Kautz



Garfield 2
Entwickler:
Publisher: The Game Factory
Release:
04.09.2006
02.10.2006
02.10.2006
Spielinfo Bilder Videos
Garfield: fett, faul, filisofisch, foller fiesem Humor und zynischen Sprüchen – jedenfalls in den Comics. Von den Verfilmungen mag man halten, was man will, das Garfield-Flair konnten die Mixturen aus Echt- und Renderfilm nie einfangen. Zum letzten Kinobesuch tummeln sich jetzt die ersten Spiele im Software-Regal. Zeit, die Lasagne auszupacken!

Ein Kater in London

Als blinder Passagier in Jons Handgepäck findet sich Garfield in der britischen Hauptstadt wieder, wo er sich mit einem blaublütigen Kater anfreundet, der ihn auf eine königliche Lasagne einlädt - da wird nicht lang überlegt! Zwischen diesem Gedanken und dem Festmahl liegen 22 kurze Levels voller Hindernisse, Gegner, Busfahrten und Jump-n-Run-Einlagen, die aber schneller vorbei sind, als ein Montag in Garfields Leben: Ihr trabt und springt u.a. durch die Londoner Innenstadt, einen Wald, diverse Höhlen oder durch das hohle Innere eines gigantischen Baumes. Ihr beginnt jedes Level natürlich mit neun Leben, allerdings gibt es viele Möglichkeiten, die zu verlieren: Werdet ihr vom Auto erwischt, vom Lüfterstrahl getroffen, von einem Fledermausschwarm touchiert oder fallt ihr ins Wasser, rückt das Game Over einen Schritt näher.

Technischer Katzenjammer

Die Technik erinnert an den Klassiker Pandemonium: 3D-Levels, die ihr auf 2D-Pfaden durchquert. Das Leveldesign ist dabei völlig linear, nur selten habt ihr die Möglichkeit, euch zwischen zwei Richtungen zu entscheiden. Die Kulisse wirkt eher abschreckend: die Grafik ruckelt immer wieder, die Texturen flimmern, die Ladezeiten sind für ein Modul verhältnismäßig lang, das Gesamtbild sehr simpel - und Garfield selbst einfach nur ein oranger Haufen, der aber ganz nett animiert ist. An speziellen Punkten dürft ihr in die Garfield-o-Vision schalten, woraufhin ihr still sitzend die Umgebung via Touchpadsteuerung durch Katzenaugen erkunden dürft - witzige Idee, aber im Grunde sehr nutzlos. Während ihr die einfachen Geschicklichkeitstests bewältigt, tüdelt euch sehr schrille Midi-Musik entgegen, die aus kurzen, sich dauernd wiederholenden Loops besteht und schon nach kurzer Zeit gehörig nervt.

Fakten:

- 22 Levels
- automatisches Speichersystem
- Levels orientieren sich am Film
- Mikrofon- und Touchpad-Nutzung
- 3D-Levels, 2D-Pfade
- elf Sprachen
- lineares Leveldesign
- unten Spielgrafik, oben Statistiken

Pro / Kontra:

+ einfache Steuerung
+ einige nett designte Levels
+ simples Spielprinzip
- nervende Soundkulisse
- ruckelige, flimmerfreudige, grobe Grafik
- recht lange Ladezeiten

Unten steuert ihr Garfield durch die 3D-Levels, oben werden ein paar Statistiken angezeigt.

   
 

FAZIT



Ich gestehe es: Ich liebe Garfield! Allerdings ist meine Zuneigung sehr wählerisch: Mit dem ganz alten, für meine Begriffe spaßfreien Garfield kann ich nichts anfangen, mit der Kino-Monstrosität erst recht nichts. Und was die Versoftungen angeht: bis jetzt war das beste »interaktive« Garfield-Produkt für mich ein Bildschirmschoner aus den 90ern. Das NDS-Game ist nicht so katastrophal wie andere Software-Verbrechen rund um den orangen Lasagne-Mörder, aber es führt die Tradition der Mittelmäßigkeit fort: maue Technik, maues Leveldesign, alles sehr simpel und unaufregend. Dazu kommen noch Ideen wie das Miauen, das per Mikro ausgelöst wird – das seinerseits derart empfindlich eingestellt ist, dass in der U-Bahn die ganze Zeit drauflosgejault wird. Oder der Blick durch Garfields Augen: Nette Idee, aber wozu wird sie genutzt? Man betrachtet einen sehr eingeschränkten Bildbereich, bis der spielentscheidende Punkt fixiert und damit der Level beendet ist. Neenee, das war wieder nix – ich fürchte, die Hoffnung auf ein richtig gutes Garfield-Game ist nahezu vergebens.

WERTUNG



Nintendo DS


Wertung: 57%



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