Test: Phoenix Wright: Ace Attorney - Justice For All (Adventure)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: Capcom
Release:
16.03.2007
15.02.2010
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ab 24,98€
Spielinfo Bilder Videos
Altbekannte Spielmechanik

Neu sind die psychologischen Barrieren, dargestellt durch Eisenketten. Könnt ihr sie über kluge Indizienfindung und die Aufdeckung von Widersprüchen knacken?
Dabei kommen fast alle Mechanismen des ersten Teils zum Einsatz: Ihr müsst vor dem Richter bestehen und Mandanten retten, indem ihr Beweise vorlegt, Falschaussagen entlarvt und Zeugen die Wahrheit entlockt. Falls ihr Lust habt, könnt ihr in den Verhandlungen auch "Einspruch" ins Mikro brüllen - aber Vorsicht: Habt ihr ohne triftigen Grund oder Beweise dieses mächtige Mittel genutzt, sinkt eure Energieleiste. Die repräsentiert quasi euren Kredit beim ungeduldigen Richter. Leider nutzt Capcom nicht die forensischen Extravaganzen, die den letzten Fall des ersten Teils so interessant machten - sprich: Fingerabdruckpulver und komplexe forensische Tests gibt's diesmal nicht.

Auch ansonsten werden Stylus und Doppeldbildschirm konventionell genutzt. Capcom hat hier nicht zugelegt und lässt den Touchscreen bis auf einen Zoom hier und einen Bildwechsel da relativ ungenutzt. Und leider laufen Dialoge und Prozesse immer noch streng linear ab, dafür wurden die Texte erneut sehr gut ins Deutsche übersetzt. Wortwitz und skurriler Humor trösten über die Geradlinigkeit hinweg.

Was ist neu? Die psychischen Blockaden. Dahinter verbergen sich die Geheimnisse der Zeugen. Um sie zu lüften, müsst ihr teilweise mehrere seelische Sicherheitsbereiche durchbrechen, die von Eisenketten symbolisiert werden. Die könnt ihr sogar sehen, da Phoenix gewisse übersinnliche Fähigkeiten besitzt. Um die Schlösser zu brechen, müsst ihr ein heikles Thema ansprechen und danach die Geheimnisse über das geschickte Kombinieren von Indizien lüften. Erst wenn alle Riegel fallen, ist die Blockade gelöst und als Lohn winken neue Informationen, die den Fall zu euren Gunsten entscheiden können.

Altbekannte Kulisse

Wer den Vorgänger Phoenix Wright gespielt hat, wird sich sofort heimisch fühlen. Die Präsentation, der Comicstil, das expressive Schwitzen, die Kulleraugen, die Nervenzusammenbrüche - alles entspricht dem Vorgänger. Selbst der Richter ist derselbe und auch Inspektor Gumshoe ist wieder dabei, so dass man fast das Gefühl hat, alte Freunde zu treffen. Wer mit dem japanischen Hang zu Übertreibungen oder expressionistischen Animes nichts anfangen kann, wird hier also wie schon 2006 auf eine stilistische Geduldsprobe gestellt.

Schade ist auch, dass Capcom grafisch sehr viel recycelt hat. Nicht nur bekannte Figuren und Animationen tauchen wieder auf, auch einige Orte entsprechen teilweise 1:1 ihren Vorbildern - egal ob Gerichtssaal oder das Büro. Vielleicht hätte man etwas frischen Wind durch einen Umzug in eine andere Stadt oder Ähnliches reinbringen können.
      

Kommentare

unknown_18 schrieb am
Das ist schon klar, aber Teil 3 ist auch nur ne GBA Umsetzung und nur darum ging es. Dass Teil 3 vor 4 rauskommen soll ist ja wohl logisch. :lol:
abandoned schrieb am
Hotohori hat geschrieben:In der Hinsicht bin ich sehr auf Teil 4 gespannt, der erstmals keine GBA Umsetzung ist und die DS Fähigkeiten voll nutzt.
Vorher sollten sie aber noch Teil 3 umsetzen der die Story um Phoenix Wright abschließt. Wurde ja für September in den USA angekündigt. Teil 4 hat ja nen neuen Anwalt.
unknown_18 schrieb am
Keine Frage, wer den ersten Teil mochte muss auch zum zweiten Teil greifen!
Man merkt aber halt, dass es eine GBA Umsetzung ist, denn anstatt dass der neue Teil nun so ist wie der letzte Fall vom ersten Teil, der exklusiv für DS entwickelt wurde und die Touchscreenfähigkeiten schon erheblich besser nutzt, findet man diesmal erst gar keine Rätsel, die man mit Stylus lösen muss. Dabei hat eben gerade das suchen nach Blutspuren mit Luminol, das untersuchen von Gegenständen in dem man sie dreht und wendet u.a. sehr viel zusätzlichen Spaß gebracht. In der Hinsicht bin ich sehr auf Teil 4 gespannt, der erstmals keine GBA Umsetzung ist und die DS Fähigkeiten voll nutzt. Wenn das richtig umgesetzt wird, dann kann von mir aus in zukünftigen Teilen Gameplay mäßig alles gleich sein, die neuen Teile kauft man ja eh eher wegen den neuen spannenden Fällen, an denen man schon etliche Stunden sitzt.
schrieb am