Test: Custom Robo Arena (Action-Adventure)

von Jan Wöbbeking



Custom Robo Arena
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
25.05.2007
Spielinfo Bilder  
Nippon und seine Roboter – eine besonders innige Liebesgeschichte. Der japanische Elektronik-Fan mag seinen humanoiden Plastikfreund beinah so gern wie der durchschnittliche Deutsche sein Auto. Doch nur ein kleiner Teil der zahlreichen Mech-Kampfspiele, wie etwa Segas Spielhallenklassiker Virtua On, schafften es in den hiesigen Kulturkreis. Nintendo wagt den Sprung und serviert mit Custom Robo Arena eine Mischung aus Pokemon und Roboterkämpfen.

Domo arigatou, Mister Roboto!Im Mutterland des Genres gab es bereits einen Vorgänger auf dem N64. Jetzt dürfen auch deutsche Roboter-Fans ihre Schützlinge sammeln, pflegen, mit Waffen ausstatten, posieren lassen und sie natürlich in den Kampf schicken.
Videospiel oder abstraktes Kunstwerk? Keine Bange, in Bewegung schauen die Kämpfe ein wenig besser aus, denn die Polygone sind butterweich animiert.
Um die Wettkämpfe herum wurde eine relativ belanglose Story gebaut: Ihr seid neu in der Schule, freundet euch mit den erfolglosen Mitgliedern eines Custom-Robo-Teams an und avanciert zum neuen Wunderknaben, der einen Turniergegner nach dem anderen wegfegt. Die Charaktere waren mir von der ersten Sekunde an sympathisch. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Entwickler keine Experimente eingegangen sind.

Im Grunde handelt es sich um die gleichen Figuren wie in Pokémon: Ihr selbst seid der neue, aufstrebende Trainer. Eure Freunde Jan und Julia übernehmen die Rolle von Rocco und Misty. Beide stehen euch im Verlauf der Geschichte und bei den Kämpfen zur Seite und besitzen exakt die gleichen Charaktereigenschaften wie die Vorbilder aus Nintendos Kassenschlager. Jan ist im Grunde schüchtern. Aber wenn seine Hormone verrückt spielen, baggert er, wie Ash, jede Anime-Schönheit an, die ihm über den Weg läuft. Julia schließlich übernimmt den Part des vorlauten weiblichen Energiebündels. Custom Robos sind ihr Leben. Doch ihr fehlen die mentalen Fähigkeiten, um sich in die kleine Kampfroboter hineinzuversetzen und kann sie deshalb nicht im Kampf steuern. Also verwendet sie all ihre Kraft darauf, den jeweiligen Star im Team zu unterstützen: im Moment seid ihr das. Auch der geläuterte Schul-Rüpel Bull wird mit der Zeit immer freundlicher und unterstützt euch im Kampf gegen andere Schulteams.

Immer feste druff..

Aber genug der Story, die ist in Custom Robo Arena nur schmückendes Beiwerk. Worum es wirklich geht, sind die Kämpfe und die haben es in sich. Habt ihr einen Kontrahenten herausgefordert, stellen sich beide Parteien an einen Tisch, auf dem das Match stattfindet.
Euer Vater ist Experte für Custom Robos. Dank ihm dürft ihr im Labor die neuesten Prototypen ausprobieren.
Von diesen Holosseen gibt es unterschiedliche Varianten mit diversen beweglichen Hindernissen und Förderbändern. Die Kämpfe laufen so ähnlich ab wie in Powerstone 2. Allerdings sind die Arenen kleiner und ihr könnt euer Gegenüber nur mit euren Schusswaffen beharken, statt zuzuhauen. Außerdem läuft die Action noch schneller ab. Ihr benötigt gute Reflexe, um Schüssen auszuweichen, in Deckung zu gehen und über die beweglichen Barrieren zu springen.

Besonders viel Energie ziehen Kombos ab. Versetzt dem generischen Mini-Mech mit zwei Schuss-Salven aus eurer Laser-Wumme einen kurzzeitigen Shock und verpasst ihm dann mit dem Zielkreuz eine Bombe, um ihm noch mehr Schaden zuzufügen. Das dritte Waffensystem sind die so genannten Drohnen. Je nach Modell suchen sich die kleinen explosiven Helfer mehr oder weniger zielsicher euren Gegner, um dort zu explodieren. Mit der Zeit könnt ihr in diversen Geschäften immer wirkungsvollere Kanonen, Bomben und Drohnen kaufen. Beendet ist das Match, wenn die Energieleiste eines Roboters komplett erloschen ist. Seltsamerweise tragen die kleinen Techno-Gladiatoren keine Schäden aus ihren Kämpfen davon. Ihr müsst sie lediglich ab und zu auf dem Touchscreen mit einem Tuch sauber rubbeln, und schon sind sie wieder kampfbereit.

            

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