Test: Tony Hawk's Proving Ground (Sport)

von Paul Kautz



Tony Hawk's Proving Ground
Publisher: Activision
Release:
01.11.2007
01.11.2007
01.11.2007
01.11.2007
01.11.2007
Spielinfo Bilder Videos
Wenn man einen Funsportfreak fragt, woran er beim Stichwort »Skateboard-Game« denkt, dann dürfte die Antwort nur im Ausnahmefall etwas wie »California Games« sein - der Name »Tony Hawk« ist einfach übermächtig! Kein Wunder, gilt Neversofts Rollerei seit 1999 als Meilenstein, der im Alleingang ein neues Genre begründen konnte. Und was bleibt acht Jahre später von diesem Ruhm?

Skate, wie dir das Skateboard gewachsen ist!

Die Tony Hawk-Welt ist eine gute: Fast jeder kann skaten. Ist ja auch kein Wunder, wenn Städte wie Philadelphia oder Washington im Grunde nicht mehr als gigantische Skateparks sind. Und falls jemand richtig gut auf dem Brett ist, stehen wie durch Zufall mehrere Dutzend Profis vor der Tür, die sich nichts sehnlicher wünschen, als dem neuen Rollengott möglichst viel beizubringen. So auch eurem Alter Ego, das ihr wie gewohnt vor Beginn der Karriere aus vielen Einzelteilen zusammenschrauben dürft:
Flieg Birdman, flieg: Tony Hawk's Proving Ground bringt die Serie nicht weiter.
Frisur, Shirt, Hosen, Griptape, Diamant-Ohrstecker - Neversoft hat das Blingbling-Kontingent nach dem eher spartanischen Project 8  (P8) wieder gehörig aufgestockt, auch wenn nach wie vor keine weiblichen Skater zu erschaffen sind. Passt das Äußere, geht es an die inneren Werte - von einer in der deutschen Fassung grauenhaft gelangweilten Stimme kommentiert werden euch drei mögliche Skater-Zukünfte angeboten: Der Karrieretyp, der sich und seine gut gefüllte Brieftasche möglichst oft auf Magazin- oder Spielecovern sehen will. Der Hardcore-Freak, der sich nicht um Regeln oder Verbote schert, bei ihm geht es um den puren, unverkommerzialisierten Skate-Spaß - quasi der Anarchist auf dem Brett. Und der »Rigger«, der MacGyuver unter den Sportlern, der sich keine Gelegenheit entgehen lässt, aus vorhandenen Materialien neue Skate-Spots zu erschaffen - ein Rohr hier, ein Brett da, und schon hat man eine neue Rail! Klingt nach Auswahl und gutem Wiederspielwert? Möööööp, leider falsch: Die Entscheidung spielt keine Rolle, denn wollt ihr die Story komplett durchlaufen, müsst ihr ohnehin alle drei Wege beschreiten.

Grundsätzlich erwarten euch keine Überraschungen - alles was in P8 vorhanden war, findet sich auch in Proving Ground (PG) wieder. Neversoft hat hauptsächlich ein paar Kohlen nachgeschippt und an der Erweiterungsschraube gedreht: Das berüchtigte »Nail The Trick« ist z.B. wieder an Bord und hat seine Brüder mitgebracht - »Nail The Manual« und »Nail The Grab« dürften selbsterklärend sein. Alle Nageleien lassen sich zu einer schönen Kombo verbinden, haben aber, trotz dezent vereinfachter Steuerung und ausführlichen Tutorials, nach wie vor den Nachteil der Unberechenbarkeit. Besonders Tricks und Manuals sind oft genug ein Wagnis, mit dem man eine schöne Kombo zerstören kann - klassische Tricks bringen weitaus mehr Punkte und sind weniger
Neben Fliptricks könnt ihr jetzt auch Grabs und Manuals »nageln« - was nach wie vor zwar cool aussieht, aber nicht viel spielerischen Wert hat.
riskant. Neu im Sortiment ist der Aggro-Kick der Hardcore-Fraktion: Etwas Timing im Blut vorausgesetzt bekommt ihr damit weitaus mehr Geschwindigkeit, sehr nützlich für mächtige Air-Tricks. Oder um Passanten mit Schmackes und dem ebenfalls frischen »Aggro-Check« aus den Latschen zu hauen - einen echten praktischen Nutzen hat das Teil aber nicht. Falls ein Spieler den guten alten Arcade-Modus im Hauptmenü vermisst, sollte er innerhalb der Story auf herumstehende Arcade-Maschinen achten, an denen man klassische Ziele zocken kann. Wenn ihr wollt, könnt ihr auch eigene Videos aufnehmen, mit Effekten verschönern und online euren Freunden vorführen. Die Bedienung des Editors ist nicht unbedingt intuitiv, aber variantenreich genug. Ansonsten kurvt ihr wie in Project 8 frei durch die nach und nach freigeschaltete Stadt, und nehmt Aufträge von Passanten an. Es gibt Skill-Challenges, die euer Geschick im Umgang mit Grinds oder Manuals testen, lange Lines, die es fehlerfrei zu fahren gilt sowie Foto- und Film-Herausforderungen. Jede Mission ist wie gewohnt in drei Schwierigkeitsgrade unterteilt: »Amateur« dürfte auch für Pad-Neulinge meist im ersten Anlauf zu schaffen sein, »Profi« ist deutlich anspruchsvoller und »Krank« ist nur für Tony-Cracks zu schaffen. Wem das immer noch nicht Haareraufen genug ist, der aktiviert den »Sim-Modus«, der die Sache mit erhöhter Schwerkraft und deaktiviertem HUD nochmals verschärft - nicht umsonst spricht das Programm eine deutliche Warnung aus: »Benutzung auf eigene Gefahr. Möglicherweise werden alle Ziele wirklich schwierig.«

Tony, der Baumeister

Ihr könnt jederzeit neue Hindernisse in der Landschaft bzw. eurer Skate-Lounge platzieren.
Als Erweiterung kann man auch den Rigger-Part bezeichnen, schließlich durftet ihr bereits in P8 an ausgewählten Stellen das Landschaftsdesign leicht verändern. Das könnt ihr jetzt an jeder Stelle - einfach die Rigger-Taste drücken, schon findet ihr euch in einer Iso-Perspektive wieder, aus der ihr Kicker, Quarterpipes oder Rails frei nach Gusto platzieren dürft. Sogar Fotoapparate könnt ihr aufstellen, um möglichst dramatische Aufnahmen von euren Stunts zu machen. Das Ganze hat allerdings zwei Nachteile: Zum einen sind die Städte wie bereits erwähnt voller Skate-Möglichkeiten; es gibt tatsächlich nur wenige Gelegenheiten, eine sinnvolle Erweiterung zu platzieren. Eine davon ist eure private Skate-Lounge, die ihr nicht nur mit den angesprochenen Skater-Freuden verschönern, sondern auch mit Couchen oder Fernsehern verzieren dürft. Der zweite Nachteil betrifft das Fotografieren selbst: Es ist furchtbar. Einfach furchtbar. Völlig furchtbar. So furchtbar, dass ich jede einzelne dieser Missionen in der Story bis aufs letzte Bit gehasst habe!

       

Kommentare

johndoe803702 schrieb am
Ich vermisse seit Jahren einen roten Faden bei 4Players, man hält sich bei vielen Spielen nicht an die eigenen Regeln.
Proving Ground ist schon ein feines Stück Software für alle die mit Skate nichts anfangen können, sorry aber ich fand Skate nicht gut. Man merkt, dass 4players die Spiele gar nicht wirklich spielt, Proving Ground ist der letzte gute Teil, danach ging es bergab mit den Spielen.
hardon1979 schrieb am
Ich find das game klasse, die Grafik sieht super aus und vom gameplay her ist es auch klasse - es macht halt einfach spass.
Und warum muss es immer etwas neues geben - Das alte spiel mit neuer Technik ist doch ok, wenn sich das Spiel doch bewährt hat.
mosh_ schrieb am
soulsofnightmare hat geschrieben:ya also was soll man sagen.
find ich blööd das es fuer wii so ein mist geworden ist aber es gibt auch leute die spielen th weil es th ist. es iss nix neues..ACH...YA UND...
Mario ist auch nie was neues...
Trotzdem isses geil...
tztztz das iss euch nich gut gelungen ,4players
Bs...selbst ein Mario hat tausend mal mehr Neuerungen als Th.
Ich hab die Demo gespielt und bis auf das Pseudoinnovative Nail the Trick gab es nichts interessantes.
Seit Thug2 ist Tony tot
Agronak schrieb am
ja schwer isses
aber ich liebe dieses spiel!
das mit kumpels zocken ich weiß nicht wie lange es her ist das ich so nen spaßigen multiplayer hate ich glaub das war bei wasteland hm
ps: neiiiin ich bette die TH reihe nciht an ich doch net
schrieb am