Test: A New Beginning (Adventure)

von Bodo Naser



A New Beginning
Publisher: Deep Silver
Release:
2009
08.10.2010
2009
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ab 9,99€

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Ein Adventure rund um das Thema Umweltschutz, Erderwärmung und Ökologie? Das fehlte bislang, weil das vielleicht nicht gerade nach Spaß und Abenteuer klingt. Mit dem futuristischen A New Beginning wagt sich Daedalic auf das unbekannte Terrain. Geht die Rechnung auf oder verbrennt sich der deutsche Adventure-Spezialist am gefährlichen Ozonloch die Flügel?

Schmetterlingseffekt

Zeitreisen haben durchaus ihren Reiz.
Nach dem Zeitsprung stellen die Piloten fest, dass sie nicht dort gelandet sind, wo sie hinwollten. Obwohl die Zeit stimmt. Was lief schief?  
Man kann nicht nur schauen, wie es wirklich in der Vergangenheit war, sondern auch gleich noch Dinge bereinigen, die einem nicht gefallen. Man muss aber genau darauf achten, welche Auswirkungen eine Veränderung haben kann. Das kennen wir etwa aus Zurück in die Zukunft, als Marty McFly versucht, seine Eltern als Jugendliche zusammen zu bringen - sonst wäre freilich seine eigene Existenz bedroht. Dass selbst kleine Änderungen unabsehbare Folgen haben können, sehen wir im Film Butterfly Effect, wo der Held immer wieder unfreiwillig durch die Zeit katapultiert wird, um endlich Seelenfrieden zu finden. Allerdings verändert sich die Gegenwart nicht immer wie gewollt.

Um die negativen Wirkungen der Vergangenheit geht es auch in A New Beginning, wo sich alles um den Treibhauseffekt dreht. In der Zukunft sind dessen Folgen derart verheerend, dass das Überleben der Menschheit gefährdet ist. Im Jahr 2500 können die Leute nicht mehr an die Erdoberfläche, weil es dort zu unwirtlich ist. Was tun? Wissenschaftler kommen auf die Idee, Raumfahrer durch die Zeit zurück zu schicken, um die Vergangenheit zu beeinflussen. Sie sollen die Herrschenden davon überzeugen, dass sie ihr Verhalten ändern, um die Umwelt zu schützen. Allerdings passiert ein Missgeschick, denn die Zeitpiloten landen im Jahr 2050, als alles schon zu spät ist. Die Menschheit hat die Welt schon zugrunde gerichtet, so dass dieser Stopp nutzlos ist.

Auf zukünftigen Abwegen

Das muss die zweite Heldin, die Funkerin Fay, auf ziemliche drastische Weise feststellen, als sie versucht, zu ihren
Obwohl Fay erstmals die Sonne bewundert, ist sie doch in einer Klimahölle gelandet und auf sich gestellt.  
Kollegen Kontakt aufzunehmen. Keiner antwortet ihr, da die anderen Teams verschwunden sind. Die Zeitpiloten wurden zwar in der Gruppe losgeschickt, wobei je zwei Piloten in einer Kapsel waren, aber jetzt sind sie auf sich gestellt. Es wurde nämlich nicht bedacht, dass die Welt des Jahres 2050 bereits zu zerstört ist, um noch als Basis zu dienen. Moskau versinkt im Schnee, durch London pfeift der Wind und San Francisco ist überschwemmt. Nun müssen Fay und ihre verbliebenen Kameraden einen Weg finden, um noch mal durch die Zeit zu springen. Dieses Mal müssen sie zu einer Zeit anhalten, als die Erderwärmung noch umkehrbar war.

Trotz der Comic-Grafik wirkt dieses futuristische Szenario durchaus glaubwürdig, da es mit Leben erfüllt wurde. Da gibt es z.B. seltsame Apparaturen, von denen man noch nie etwas gehört hat, die aber in der Zukunft durchaus Wirklichkeiten werden könnten und die man einrichten muss. Das Adventure spielt in drei Zeitebenen und die Leute aus der Zukunft haben eine spezielle Sichtweise: So beerdigt Fay einen Vogel, da er ihr wertvoll erscheint, weil es in ihrer wüsten Welt weder Fauna noch Flora gibt. Die Menschheit versteckt sich unter der Erde, da die Oberfläche zu lebensfeindlich ist. So hat Fay auch noch nie die Sonne gesehen, weshalb sie beim ersten Anblick freudig erregt ins Schwärmen kommt. Und das, obwohl Wolken die Sonne verhüllen.

Rette die Welt!

Die eigentliche Handlung spielt in der Jetztzeit, wohin es Fay nach ihrem Trip in unsere Zukunft verschlägt. Hier trifft sie den Eigenbrödler Bent Svensson, dem sie prompt erzählt, dass sie aus der Zukunft kommt. In einer großen
Wissenschaftler Bent glaubt der Frau aus der Zukunft kein Wort. Aber es gibt Gründe, warum er so abweisend reagiert.
Rückblende erzählt sie dem Wissenschaftler, was zuvor vorgefallen ist. Der Skeptiker hält sie für eine Spinnerin, ganz ähnlich wie man das von Bruce Willis im Film Twelve Monkeys stellenweise glaubt. Svensson hat mit dem Leben abgeschlossen, da er ganz alleine ist, nachdem seine Frau starb. Er glaubt, dass er sein Leben an die Forschung verschwendet hat, während es an ihm vorbeizog. Schließlich hinterließ er alles seinem Sohn und zog sich zurück.

Später wird immer mehr deutlich, dass dieser in die Jahre gekommene Mann ein berühmter Forscher war, der einst den Schlüssel für eine bessere Zukunft in den Händen hielt. Er erforschte eine umweltfreundliche Stromquelle, die die Energieversorgung hätte revolutionieren können. Warum ist die Welt trotz des Algen-Stroms untergegangen? Das wollen die Gäste aus der Zukunft natürlich rausfinden, um die Welt doch noch zu retten.

Erfreulich ist, dass A New Beginning trotz der Thematik weitgehend ohne erhobenen Zeigefinger auskommt. Hier kommt kein Klima-Oberlehrer, der einem erklärt, wie es laufen müsste. Das Spiel zeigt eher, was der Klimawandel mit den Menschen anrichtet. Leider werden im weiteren Verlauf einmal mehr die üblichen Katastrophenszenarien beschworen, was der Story insgesamt nicht gut tut, da sie letztlich wenig überraschend verläuft. Bent sagt an einer Stelle den bezeichnenden Satz, dass die Welt nur in Hollywood-Filmen mit einem großen Knall untergehe. Fragt sich nur, warum Daedalic sich dann genau für diesen überzogenen Plot entscheidet?
       
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Kommentare

Captain Mumpitz schrieb am
4P|Bodo hat geschrieben:
bum0r hat geschrieben:
4P|Bodo hat geschrieben: Das wird im Spiel aber mehrfach erklärt. Das ist ja genau die tolle Erfindung, die der norwegische Wissenschaftler gemacht hat. Quasi das ganze Adventure dreht sich drum...;-)
Dass die Alge als zukünftiger Energielieferant fungiert ist logisch, nicht zuletzt weil das ganze als Svensson-Technologie gehandelt wird. Jedoch muss die Information bezüglich der Lichteinwirkung komplett an mir vorbeigegangen sein.

Dass Algen Photosynthese machen, sollte eigentlich jeder wissen, der eine Schule besucht hat.
Das kam bei uns vielleicht in der zweiten Klasse oder so im Biologieunterricht, da kann es schon mal vorkommen, dass die Information mit dem Licht wieder aus dem Gedächtnis gelöscht wird :wink:
4P|Bodo schrieb am
bum0r hat geschrieben:
4P|Bodo hat geschrieben:
bum0r hat geschrieben:Wie meinen? Gehört das etwa zur Allgemeinbildung, dass Algen Energie produzieren wenn man sie mit Licht speist? Wenn ja, dann war mir dies gänzlich unbekannt. Und im Spiel habe ich dieses Detail ebenfalls nicht erfahren, sondern bin bloss mit herumprobieren auf diese Lösung gestossen.
Mit Abstürzen hingegen hatte ich nie zu kämpfen - das Spiel lief bei mir weitgehend fehlerfrei
Das wird im Spiel aber mehrfach erklärt. Das ist ja genau die tolle Erfindung, die der norwegische Wissenschaftler gemacht hat. Quasi das ganze Adventure dreht sich drum...;-)
Dass die Alge als zukünftiger Energielieferant fungiert ist logisch, nicht zuletzt weil das ganze als Svensson-Technologie gehandelt wird. Jedoch muss die Information bezüglich der Lichteinwirkung komplett an mir vorbeigegangen sein.

Dass Algen Photosynthese machen, sollte eigentlich jeder wissen, der eine Schule besucht hat.
Captain Mumpitz schrieb am
4P|Bodo hat geschrieben:
bum0r hat geschrieben:Wie meinen? Gehört das etwa zur Allgemeinbildung, dass Algen Energie produzieren wenn man sie mit Licht speist? Wenn ja, dann war mir dies gänzlich unbekannt. Und im Spiel habe ich dieses Detail ebenfalls nicht erfahren, sondern bin bloss mit herumprobieren auf diese Lösung gestossen.
Mit Abstürzen hingegen hatte ich nie zu kämpfen - das Spiel lief bei mir weitgehend fehlerfrei
Das wird im Spiel aber mehrfach erklärt. Das ist ja genau die tolle Erfindung, die der norwegische Wissenschaftler gemacht hat. Quasi das ganze Adventure dreht sich drum...;-)
Dass die Alge als zukünftiger Energielieferant fungiert ist logisch, nicht zuletzt weil das ganze als Svensson-Technologie gehandelt wird. Jedoch muss die Information bezüglich der Lichteinwirkung komplett an mir vorbeigegangen sein.
4P|Bodo schrieb am
bum0r hat geschrieben:Wie meinen? Gehört das etwa zur Allgemeinbildung, dass Algen Energie produzieren wenn man sie mit Licht speist? Wenn ja, dann war mir dies gänzlich unbekannt. Und im Spiel habe ich dieses Detail ebenfalls nicht erfahren, sondern bin bloss mit herumprobieren auf diese Lösung gestossen.
Mit Abstürzen hingegen hatte ich nie zu kämpfen - das Spiel lief bei mir weitgehend fehlerfrei
Das wird im Spiel aber mehrfach erklärt. Das ist ja genau die tolle Erfindung, die der norwegische Wissenschaftler gemacht hat. Quasi das ganze Adventure dreht sich drum...;-)
Gruß,
4P|Bodo
schrieb am

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