Test: FIFA Street 3 (Sport)

von Michael Krosta



FIFA Street 3
Entwickler:
Publisher: Electronic Arts
Release:
21.02.2008
21.02.2008
21.02.2008
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ab 19,48€
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Auch auf Nintendos DS laufen in Fifa Street 3 die internationalen Profi-Kicker auf, um auf Bolzplätzen rund um den Globus mit Tricks und Stil verschiedene Herausforderungen zu bestehen. Springt mit dem Einsatz von Stylus und Touchscreen endlich der Spielspaßfunke über, der auf PS3 und Xbox 360 nicht richtig zünden wollte?

Öde Karriere

Schon auf den Konsolen war der Karrieremodus nicht gerade der Bringer. Doch was EA hier neben dem schnellen Einzelspiel auf das DS-Modul gepackt hat, ist an Langeweile kaum noch zu überbieten. Ihr klappert hier eine Location nach der anderen ab, schaltet dabei neue Events frei und stellt euch dabei auch so sinnfreien Herausforderungen, wie etwa 20 Sekunden in Ballbesitz zu bleiben. Oder mehrere Tricks in Folge abzufackeln. Also Dinge, die ihr ratzfatz erledigt! Doch auch anspruchsvollere Aufgaben stehen auf dem Plan: Da müsst ihr in einem Zeitspiel zwei Tore Vorsprung auf euren Gegner vorweisen, nur mit Gamebreaker-Toren Treffer erzielen oder eine ganze Palette an Tricks abfeuern, um die notwendige Mindestpunktzahl zu erreichen. Durftet ihr auf den Konsolen vor jedem Wettbewerb euer Team wechseln, spielt ihr auf dem DS nur mit einer Mannschaft, die ihr rund um euren am Anfang festgelegten Lieblingsspieler aufbaut. Neue Profis zur Erweiterung eures Kaders werden euch nur selten angeboten. Stattdessen winken euch für eure Anstrengungen neben steigendem Ansehen in der Regel Preis wie neue Trikots oder noch besser: neue, lizenzierte Fußbälle! Wow, welch gähnender
Vom stylischen Comic-Look der Konsolen ist auf dem DS nicht mehr viel übrig geblieben. 
Wahnsinn! So fällt der flache Karrieremodus auf dem DS insgesamt noch trockener aus als auf 360 und PS3 - und das grenzt fast schon an eine Meisterleistung im negativen Sinne!

Unhandliches Gekicke

Auch die Bolzerei auf dem Platz hat auf dem DS mit Problemen zu kämpfen, deren Ursprung primär und der Steuerung liegt. Während ihr mit einem Controller dank dem Analogstick die Tricks locker-flockig ausführen konntet, müht ihr euch auf dem Handheld mit einer Kombination aus Schultertaste und Digitalkreuz ab - ein richtiger Flow will hier einfach nicht aufkommen, da ihr auch das richtige Timing nur schlecht abschätzen könnt. Alternativ könnt ihr auch auf Touchscreen und Stylus ausweichen, indem ihr bestimmte Bahnen aufzeichnet, um so die Tricks zu aktivieren oder aufs Tor abzuziehen. Doch zum einen reagieren die Spieler zu ungenau auf die Eingaben und zum anderen dauert es im hektischen Spielgeschehen oft zu lang, die entsprechende Figur aufzumalen. Nach der Aktivierung des Gamebreakers, den ihr wie gehabt mit dem Vollführen von Tricks aufbaut, kommt ihr am Touchscreen-Einsatz dagegen nicht mehr vorbei und müsst das runde Leder in einem kleinen Reaktionsspielchen ins Tor donnern. Insgesamt sind die Partien auf dem DS noch mehr eine Grätsch- und Foulorgie als auf den Konsolen - und das, obwohl sich hier nur noch drei Feldspieler und der Torwart pro Mannschaft auf dem Platz befinden. Von daher lassen sich nur schwer schöne Trickkombinationen aufbauen, da die nächste Attacke nicht lange auf sich warten lässt. Zwar ist die KI nicht mehr so dämlich wie im Vorgänger, doch gibt es auch hier wieder einige Aussetzer: So wollen sich eure Kameraden in Angriff manchmal nicht ordentlich positionieren und die Torwart-KI schwank sehr stark. Manchmal leisten sie unglaubliche Paraden, während sie eine Minute später einen läppischen Distanzschuss ins Netz lassen. Eine
Das Spiel von oben nach unten ist eher weniger zu empfehlen.
bessere Übersicht habt ihr in der Seitenlinien-Kamera, die das Geschehen allerdings leicht isometrisch einfängt und nicht starr an der Seitenlinie verharrt. Die zweite Variante, in der ihr von oben nach unten spiel, ist dagegen kaum zu gebrauchen.

Fortschritte

Verglichen mit dem katastrophalen Vorgänger hat man aber zumindest grafisch merkliche Fortschritte gemacht, so dass die Akteure hier ganz gut animiert und ansehnlich über den oberen Bildschirm rennen - kein Vergleich zur Pixelorgie von Fifa Street 2. Allerdings bekommt ihr hier auch keinen Spieler von nahem zu sehen, denn auf Replays wird beim dritten Teil komplett verzichtet. Schade ist auch, dass auf der DS bis auf die Standbilder der Spieler der abgedrehte, aber frische Comic-Stil der Konsolenfassungen gar nicht zum Tragen kommt. Auf Nintendos Handheld habt ihr während der Partien das Gefühl, es mit ganz normal proportionierten Fifa-Kickern zu tun zu haben. Neben dem Mehrspielermodus, in dem ihr entweder mit zwei Spielern lokal oder über Nintendos WiFi-Service um Tore oder Trickpunkte kämpft, hat auch ein Minispiel den Weg auf das Modul gefunden. Dabei erinnert "Kick-Ups" eher an ein Musikspiel, bei der ihr im Takt der Hintergrundmusik den Touchscreen antippen müsst, während ihr den DS wie bei Dr. Kawashima hochkant haltet. Dabei müsst ihr den Moment abpassen, wenn sich zwei Formen auf dem Bildschirm berühren. Seht ihr z.B. ein Rechteck, erscheint eine weitere Figur, die immer kleiner wird. Entspricht sie genau der Größe des Rechtecks, müsst ihr sie antippen. An sich eine nette Idee, doch geht bei den vielen Mustern, die irgendwann gleichzeitig auf dem Bildschirm erscheinen, schnell die Übersicht und damit der Spaß an der musikalischen Kick-Einlage verloren. 
  

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