In den USA ein Riesenerfolg, in Frankreich ein Erfolg, in Deutschland kaum beachtet - so ging es Europa Universalis. Warum? Schlechte Grafik, komplizierte Bedienung. Das schwedische Team von Paradox Entertainment hat mit Teil 2 vor allem an der Benutzerfreundlichkeit und der Spieltiefe gefeilt, damit Einsteiger schneller ins Spiel finden können. Mehr dazu in unserer Preview!
Wichtiges Tutorial
Egal, welches Echtzeit-Strategiespiel Ihr vorher gespielt habt: ohne das Tutorial geht gar nichts. Die Verzahnung von
Wirtschaft, Diplomatie und Expansion ist einfach zu komplex und die Bedienung zu gewöhnungsbedürftig, als dass man einfach mal so drauflos spielen könnte. Die Entwickler haben zwar die Benutzeroberfläche intuitiver gestaltet (Pop-Up-Menüs; Hilfetexte), aber anfänglich bleibt das Spiel vor allem für Einsteiger ein Buch mit sieben Siegeln. Aber hat man sich mit Geduld und Interesse durch das Tutorial gekämpft, bekommt man eine erste Ahnung von der immensen Spieltiefe dieses Historienschinkens: Die Einflussmöglichkeiten sind einfach enorm und übertreffen selbst Civilization III.
Weitsicht & Fingerspitzengefühl
Europa Universalis II ist wohl eines der komplexesten Echtzeit-Strategiespiele auf dem Markt. Es steht damit voll und ganz in der Civilization-Tradition und richtet sich an Spieler, die auf lange Sicht Erfolg haben wollen und dabei viel
Geduld aufbringen können - immerhin gilt es in der Kampagne vom mittelalterlichen 1419 bis ins neuzeitliche 1820 zu bestehen. Ähnlich wie bei
Civilization III führen viele Wege zum Ziel, wobei die
richtige Balance zwischen Diplomatie, Handel, Krieg, Religion und Forschung entscheidend ist. Ganz wichtig ist die allgemeine Stabilität - eine Art Moralmesser Eures Reiches: Wenn Frieden und Wohlstand herrschen, stehen die Untertanen treu zu Euch, Eure Truppen bleiben loyal und es gibt keine Aufstände.
Obwohl
Europa Universalis II in
Echtzeit läuft, könnt Ihr die Spielzeit ganz nach Belieben von sehr langsam (fünf Minuten sind ein Monat) bis rasend schnell (eine Minute sind zwei Jahre) einstellen; zudem gibt es eine Pausefunktion. Wer mit Echtzeit-Strategie eher
Age of Kings, Empire Earth oder
Battle Realms verbindet, sei vorgewarnt: Anstatt schnell und taktisch klug zu reagieren, sollte man weitsichtig und mit
Fingerspitzengefühl planen. Bedeutende Merkmale Eurer Politik lassen sich z.B. nur alle zehn Jahre ändern: Z.B. ob Ihr eher in Richtung Bevölkerungs-freundliche Plutokratie oder Adels-freundliche Aristokratie tendiert oder anstatt einer freien lieber die staatlich geregelte Wirtschaft einführen wollt. Das sind nur wenige Ausschnitte aus dem riesigen Entscheidungsapparat, der Euch zur Verfügung steht.