Test: Pac-Pix (Logik & Kreativität)

von Paul Kautz



Pac-Pix
Entwickler:
Publisher: Nintendo
Release:
23.05.2005
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ab 14,99€
Spielinfo Bilder  
Pac-Man: einer der ältesten und bekanntesten Videospiele-Helden. Seit nunmehr 25 Jahren unermüdlich futternd auf der Jagd nach Geistern und Früchten. Zum Jubiläum hat Entwickler Namco dem altehrwürdigem Gelbling endlich einen neuen Anstrich verpasst: Pac Pix ist kein Remake, sondern ein völlig neues Spielgefühl – aber ist neu auch gleich besser?

Der Künstler in dir

Ein mieser Zauberwicht hat eine Geistertinte erfunden, mit der er gezeichnete Dinge in Geister verwandeln kann. Großklappe Pac-Man gelingt es, alle Geister in ein Buch zu sperren – aber ärgerlicherweise ist er nun auch darin gefangen. Der einzige Weg nach draußen führt über die Geisterwesen in Pac-Mans Mund hinein.

Im Gegensatz zu früheren Pac-Games gibt es hier keine festen Labyrinthe, ja nicht einmal Pac-Man persönlich ist fertig vorhanden. Vielmehr ist es eure Aufgabe, auf dem Touchpad sowohl den Umriss des gelben Mampfers als auch seine Pfade zu zeichnen. Da Pac-Man zu den einfachsten Spielfiguren aller Zeiten gehört, sollten auch künstlerisch weniger begabte Zocker die Aufgabe bewältigen können: Strich, Strich, Halbkreis – plötzlich erwacht das Gebilde zu Leben und bewegt sich lemminggleich vorwärts. Seinen Pfad bestimmt ihr, indem ihr im Striche in den Weg malt, während er auf seiner Mission alle ihm den Weg kreuzenden Geister auffrisst. Die Crux dabei ist, dass die porösen Wände bereits nach kurzer Zeit verschwinden und ein Verlassen des Spielfeldes eines von Pac-Mans kostbaren Leben abzwackt. Ein umfassendes Tutorial bringt euch die Steuerungsfeinheiten bei, außerdem könnt ihr das Zeichnen im freispielbaren »Skizzenbuch« üben.

Geisterwände

Alle paar Levels wartet ein dicker Endgegner auf seine Verfütterung – insgesamt müsst ihr euch durch 60, Levels mampfen, bevor das Abenteuer zuende ist. Anfangs ist das Ganze noch sehr einfach, gewinnt aber im Laufe der Kapitel enorm an Schwierigkeit.

Die Steuerung ist ebenso Segen wie Fluch des Spiels: Zum einen erfordert sie relativ präzises Zeichnen, zum anderen funktioniert die Abfrage der Wände nicht immer präzise – gerade in Letzte-Sekunde-Aktionen frisst sich Pac-Man durch eine eilends hingekritzelte Wand, woraufhin ein Leben futsch ist. Außerdem verliert die immergleiche Geisterjagd auf Dauer natürlich an Witz – und ein Mehrspielermodus ist weit und breit nicht zu finden. Eure Fresstour wird von tüdeligen Effekten sowie witzigen Remixen der bekannten Pac-Man-Melodie begleitet.

Fakten:

- 60 Levels
- innovatives Levelmal-Feature
- kein Mehrspielermodus
- umfangreiches Tutorial
- sehr familientauglich
- freispielbare Sammelkarten

Pro / Kontra:

+ abgefahrenes Spielprinzip
+ kinderleichte Steuerung
+ sehr zugänglich
+ zweckmäßige Optik
+ putzige Sounduntermalung
+ gut ansteigender Schwierigkeitsgrad

- unzuverlässige Zeichnungs-Abfrage
- auf Dauer monoton
- kein Mehrspielermodus
- sehr schlichte Optik
- pure Highscorejagd
- keine weitere Wiederspielmotivation

Mit dem selbstgezeichneten Pac-Man geht es den Geistern an den Kragen.

    
 

FAZIT



Es ist immer wieder erstaunlich, zu welchen designtechnischen Höhenflügen ein so einfaches Instrument wie ein Touchpad die Entwickler treiben kann – selbst das vollkommen simple Pac-Man-Spielprinzip gewinnt so eine ganz neue Seite. Jedoch: Nach der anfänglichen Euphorie ob der gestalterischen Möglichkeiten (»Fullscreen-Pac-Man, muahaha!«) kühlen die Flammen recht schnell ab – im Laufe der 60 Levels stehen euch nur immer mehr Geister bei immer weniger Zeit im Weg, was den Spielwitz natürlich ein wenig erschöpft, zumal keine Mini-Games oder Mehrspielermodi die Langzeitmotivation aufrecht erhalten, außerdem ist die Zeichenabfrage nicht immer zuverlässig. Aufgrund des sympathischen Ambientes, der cool umgesetzten Idee und der einfachen Bedienung ist Pac-Pix für Knobel- und Malfreunde dennoch sehr empfehlenswert.

WERTUNG



Nintendo DS

„Unterhaltsamer Pillenfresser-Malspaß für Groß und Klein.”

Wertung: 76%

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