Test: Toybox Turbos (Rennspiel)

von Eike Cramer



Toybox Turbos: Die Rückkehr der Spielzeugflitzer
Kleinstfahrzeuge unter sich
Entwickler:
Publisher: Codemasters
Release:
12.11.2014
12.11.2014
12.11.2014
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos
Zehn Jahre ist es her, dass mit Micro Machines V4 der letzte Ableger der spaßigen Mini-Rennserie erschien. Mit Toybox Turbos kehrt Codemasters zu den Arcade-Wurzeln zurück.

Die Rückkehr der Miniflitzer

Eine Straßenwalze, ein Bagger und zwei Schneeraupen liefern sich erbitterte Arcade-Schlachten auf Schreibtischen, Küchengeräten, in Kinderzimmern oder Spieltischen im Casino. Da wird gerempelt, gedrängelt, geschubst – und mit Mini-Maschinengewehren, Stromstößen und  Hämmerchen jeder Feind aus dem Weg geräumt. Ich springe über Spülbecken, weiche Bunsenbrennner-Flammen aus oder suche über schmale Messer oder Lineale Abkürzungen, um meine Rivalen hinter mir zu lassen.

Wie bitte? Achso, nein, ich spiele hier nicht Micro Machines auf der PlayStation 1. Toybox Turbos ist aber mindestens der geistige Nachfolger der spaßigen Mini-Rennserie - man könnte auch sagen: Nur der Name fehlt.
Baumaschinen im Kinderzimmer: Es gibt 18 Strecken und 35 Fahrzeuge.
Baumaschinen im Kinderzimmer: Es gibt 18 Strecken und 35 Fahrzeuge.
Neben dem Spielzeug-Szenario und den Extras hat Codemasters sogar die klassische Vogelperspektive aus integriert, die neben einer zeitgemäßen 3D-Kamera schräg hinter dem Fahrzeug zur Verfügung steht.

Dabei machen die Rennen ähnlich viel Spaß wie vor zehn Jahren – die direkte Steuerung ist gelungen und die witzigen Streckenkonzepte und das charmante Artdesign überzeugen trotz insgesamt etwas veralteter Kulisse. Auf jeder Strecke der sieben Rennserien können drei Sterne errungen werden, um die Endgegner freizuschalten. Schön: Codemasters bindet neben den klassischen Rennen auch Überholwettbewerbe, Zeitfahren und eine Art Zeitsammeln ein, bei dem man mit gesammelten Uhren sein Zeitkonto erhöht. Zudem muss im Modus „Flucht“ eine bestimmte Strecke zurückgelegt werden, während man von einer zerstörerischen blauen Wand verfolgt wird.

Ein kurzer Spaß

Cool: Die Rennserien entsprechen den Fahrzeugklassen. So geht man u.a. mit Straßenflitzern, Krankenwagen und Co., oder gleich einer ganzen Baustellen-Ausrüstung ins Rennen. Die letzten Klassen sind etwas
Quer durch den Chemieunterricht: Die Szenarien sind charmant, aber weitestgehend aus Micro Machines bekannt.
Quer durch den Chemieunterricht: Die Szenarien sind charmant, aber weitestgehend aus Micro Machines bekannt.
anspruchsvoller zu kontrollieren, der Schwierigkeitsgrad der Rennen bleibt insgesamt aber sehr moderat. Auch die Ausscheidungskämpfe gegen die Bossgegner sind verhältnismäßig schnell absolviert, schalten aber immerhin Spezialfahrzeuge wie Dragster oder Panzer frei.

So unterhaltsam die actionreichen Rennen der Miniflitzer aber auch sind, so schnell ist der Spaß wieder vorbei. Obwohl ich mit 35 Fahrzeugen auf 18 Strecken unterwegs bin und mich in sieben Rennserien und fünf Disziplinen beweisen kann, hat man als Solist nach spätestens drei Stunden alles gesehen, alle Fahrzeuge freigeschaltet und ist auf dem besten Weg auch alle Sterne zu erringen. Das ist mager, denn es gibt abseits des Mehrspieler-Modus keine Einzelrennen oder Herausforderungen, für die sich eine Rückkehr mit den frisch freigeschalteten Boss-Fahrzeugen lohnen würde.

Immerhin kann man online und offline gegen drei andere Fahrer antreten. Ähnlich wie in den Kämpfen gegen die Endgegner scheidet man hier aus, wenn man den Bildschirm verlässt. Wer als Letzter übrig bleibt, erhält Punkte und wer nach einigen Runden als Erster seine Leiste füllen kann, gewinnt.

Kommentare

GrinderFX schrieb am
Genau das gleiche habe ich mich auch gefragt, nur wollte ich es nicht wieder aussprechen.
4Players tests werden immer willkürlicher und dumm.
Angesichts 4Players anscheinender Geldnot, rumbetteln wegen fehlender Werbeeinnahmen und dem Umstand, dass Indiespiele auf eine gute Bewertung und PR angewiesen sind, unterstelle ich 4Players hier einfach mal ganz direkt, dass sie gekauft wurden.
Anders kann man sich diese Fehlbewertungen nicht erklären.
Andere Spiele bekommen mit weniger als einer Stunde Spielzeit, mieser Grafik und wenig Gameplay fast eine 90er Wertung und bei dem hier gibts dann nur irgendwas in den 60ern und das Hauptargument sei dann die kurze Spielzeit, welche ja mehr als 3 mal so hoch ist.
Logisch ist das wirklich nicht.
tiddex schrieb am
4Players bewertet leider grundsätzlich keine Spiele so wie sie sind, sondern vergleicht leider immer mit dem Spiel, dass sie sich vorgestellt hätten.
"Warum so kurz, warum nich noch diese 1000 features, ich hätte mir gewünscht, dass..." sind Formulierungen die Du in jedem Test hier findest. Anstatt zu schauen ob ein Spiel in sich stimmig ist und funktioniert...
Onkel Baunzer schrieb am
Moin.
Ich habe ja Nichts gegen kritische Endnoten in den Tests, hier auf 4Players. Dennoch bin ich der Meinung, dass der Bericht und das Resultat ein homogenes Gefügen bilden sollten. Nach dem Lesen des Tests dachte ich, dass dieses Spiel etwa 75 - 80% bekäme.
So wie ich es herauslese, ist der Hauptkritikpunkt die kurze Einzelspieler-Phase und die nicht mehr ganz zeitgemäße Präsentation. Wieso erhält dann ein -A Birds Story- 83% bei einer Stunde Spielzeit und Retro-Grafik? Das Preisniveau beider Spiele ist fast identisch, nur dass ich hier noch einen Wiederspielwert habe, nämlich den Mehrspielermodus.
Der Bericht ist gut geschrieben und hat mich dazu bewogen, mir das Spiel zuzulegen, ich möchte es eh nur mit Freunden auf der Couch spielen, ich kann blos die Wertung nicht nachvollziehen.
MfG
Onkel Baunzer
schrieb am