New Yorker TristesseDie Story rund um den Protagonisten Peter Wright hätte auch aus der Feder George Orwells stammen können: Der junge Kommunikationsdesigner kämpft sich mehr schlecht als recht durch den New Yorker Alltag des Jahres 2044. Mittlerweile gibt es nur noch eine Zentralregierung, die dank globaler Vernetzung alles und jeden überwacht. Trotzdem herrschen Gewalt und Prostitution in den Slums der Metropolen.
Aber all die Skandale und Hiobsbotschaften interessieren Peter nicht. Seine Frau und seine Tochter sind bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen. Seitdem trinkt er, pflegt kaum soziale Kontakte und lässt sich gehen.
Big Brother gegen die Stille
Bis eines Tages ein Sondereinsatzkommando die Wohnung seines Nachbarn stürmt:
Peters Neugier ist geweckt, denn der Online-Journalist von nebenan schien ein ganz unbescholtener Familienvater zu sein. Doch schon die ersten Recherchen lassen ihn stutzig werden: Erstens taucht der Nachbar nicht mehr auf, zweitens weiß die Polizei angeblich nichts von der spektakulären Verhaftung. Mit einem Foto des Vermissten bewaffnet kommt Peter nicht nur der Ursache der Entführung auf die Schliche, sondern einer unglaublichen Verschwörung von globalem Ausmaß. Warum diese Bedrohung nur durch einen Moment der Stille aufzuhalten ist, wissen wir im Herbst 2004.
Ausblick
Irgendwie überkommt mich bei The Moment of Silence das wohlige Gefühl, dass es das Adventure-Genre in neue Dimensionen führen könnte. Und zwar nicht à la Baphomets Fluch 3 mit mehr Action- und Geschicklichkeitseinlagen, sondern aufgrund einer packend erzählten und cineastisch inszenierten Story. Hier steckt jede Menge Herzblut in der Entwicklung und Autor Martin Ganteföhr hat bereits mit dem Druiden-Ausflug bewiesen, dass er eine mysteriöse Geschichte mit vielen Überraschungen stricken kann. Das Orwell`sche Zukunftsszenario dürfte zudem alle erwachsenen Spieler ansprechen, die die bunte Gag- und Comicschiene leid sind. Noch ist Black Mirror für mich das beste Adventure des Jahres. Aber vielleicht fallen im Herbst ja nicht nur die Blätter, sondern auch der Genre-König. Wer Lust auf mehr bekommen hat, findet im
Interview vielleicht noch interessanten Lesestoff!
Gameplay- klassisches Adventure
- Point&Click-Steuerung
- lineare Story mit zwei Enden
- viele Multiple-Choice-Dialoge
- futuristischer Verschwörungsthriller
- Sprachnotizen können abgerufen werden
- Messenger als Kreditkarte, Ausweis & Videophone
- Puzzle-, Item-, Schiebe-, Koordinaten- & Dialogrätsel
| Edel & voller Details: die statischen Hintergründe werden in klassischer Manier gezeichnet und gemalt. Unter freiem Himmel kann es aber in Echtzeit schneien. |
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Grafik/Sound
- "2,5D-Grafik"
- animierte 3D-Figuren
- gemalte 2D-Hintergründe
- orchestrale Musikuntermalung
- 30 Minuten Zwischensequenzen
- professionelle deutsche Sprecher
- Wettereffekte wie Regen & Schnee
- animierte Porträts im Messenger-Display
| Der Messenger, die 3D-Figur und das Meer: Viele Gimmicks und Animationen sollen die futuristische Kulisse zum Leben erwecken. |
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