Special: Neural Impulse Actuator (Sonstiges)

von Jan Wöbbeking



Neural Impulse Actuator
Sonstiges
Entwickler: OCZ Technology
Publisher: -
Release:
Q2 2008
Spielinfo Bilder  
Wollt ihr mal wieder in richtig schön geschockte Gesichter schauen? Nichts leichter als das: Kauft euch einen "Neural Impulse Actuator", stellt euch demonstrativ mit dem Karton vor die nächstbeste Person und erklärt ihr mit bedeutungsschwangerer Mine, das ihr gleich ein Videospiel nur mit euren Gedanken steuern werdet. Moment mal, nur mit Signalen aus dem Denkapparat? Ja, genau das verspricht Hersteller OCZ mit seinem neuen Stück Hardware.

Gedankenspiele

Als bekennender Fan neuartiger Eingabegeräte und skurriler Gadgets habe ich mir natürlich ein Exemplar des rund 170 Euro teuren Neural Impulse Actuators (NIA) geschnappt und näher unter die Lupe genommen - auch wenn der Rest der Redaktion mich nach meinen ersten Ausführungen zum Thema beinah einweisen wollten.
Das unscheinbare NIA-Kästchen ist in etwa so groß wie ein Nintendo DS.
Kommen wir gleich zum Eingemachten: Kann man sich wirklich nur mit Hilfe seiner Gedanken durch Computerspiele navigieren? Die Antwort lautet: Jein. Das Gerät misst zwar Alpha- und Beta-Gehirnströme, doch die lassen sich bei weitem nicht so einfach beeinflussen, wie das bei den ebenfalls gemessenen muskulären Spannungen im Gesicht der Fall ist. In einem Ego-Shooter wie Unreal Tournament 3 übernimmt der Controller beispielsweise die Funktionen einer Tastatur: Ihr lauft, springt oder schießt mit dem NIA, zielen müsst ihr aber weiterhin mit der Maus. Wenn ihr genauer wissen wollt, wie das funktioniert, solltet ihr einen Blick auf unsere 4P-Bilderserie werfen.

Das NIA besteht aus einer kleinen Box, die ihr per USB-Kabel an den PC hängt, und einem mit der Box verkabeltem Headset. Dieses Stirnband, Headband genannt, bindet ihr euch um, wie Rambo es mit seinem Kopftuch zu tun pflegt. An der Innenseite des flexiblen Gummibandes sind drei Sensoren angebracht, welche nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren wie ein Elektroenzephalogramm (EEG), mit dem im Krankenhaus Gehirnströme gemessen werden. Auf dem »Brainfingers« genannten Übersichtsbildschirm seht ihr, wie stark die einzelnen Signale ausschlagen.

Gut gekaut ist halb gezockt

Besonders gut lässt sich die muskuläre Anspannung messen: Der NIA erfasst, wie stark ihr z.B. eure Kiefermuskulatur anspannt. Auch die Augenbrauenmuskulatur sendet relativ deutliche Signale aus. In einem mitgelieferten Pong-Spielchen bewegt ihr euren Schläger nach oben und unten, indem ihr z.B. euren Kiefer oder eure Augenbrauen hebt und senkt. Klingt skurril, sieht auch so aus, funktioniert aber.
Sieht seltsam aus, funktioniert aber: Spielsteuerung mittels Kieferbewegungen.
Der Schläger bewegt sich allerdings auch nach einer Runde Feintuning in den Empfindlichkeitseinstellungen noch etwas zittrig und nicht ganz so präzise, wie man es von anderen Eingabegeräten gewohnt ist. Nach ein paar Tagen Training hat sich die Genauigkeit meiner Bewegungen aber ein wenig erhöht.

Ein weiterer Messwert erfasst die seitliche Augenbewegung. Leider habe ich es bisher kaum geschafft, etwas gezielt mit meinen Glubschern zu steuern. Meist flackert die entsprechende Anzeige wild hin und her, ohne dass ich Einfluss darauf nehmen kann. Laut der Entwickler wurde zwar an dem Problem gearbeitet, doch auch die neuen Treiber-Versionen (aktuell 1.007) konnten keine Abhilfe schaffen. Seltsamerweise wurden aber zwei Übungen gestrichen, die in der Ursprungsversion der Software beilagen. Mittlerweile ist nur noch der Pong-Klon dabei. Da ihr die Software aber im Hintergrund von anderen Spielen laufen lassen könnt, ist das Fehlen der kleinen Übungs-Spielchen nicht weiter tragisch. Es gibt übrigens trotz mehrfacher Ankündigung immer noch keine Treiber für 64-Bit-Betriebssysteme. Falls ihr kein 32-Bit-Pendant installiert habt, solltet ihr vor einem Kauf also auf die entsprechenden Treiber warten.              

Kommentare

kadse schrieb am
So lange sich ein solches System nicht etabliert hat und nicht genau genug ist, werde ich nicht wechseln.
Im Moment riecht das noch nach Frust - nicht nach Entspannung...
Nichts für ungut ^^
Satanas schrieb am
@ san andreas
wieso im genick einstöpseln? wie wärs mit wlan?
p.s.: es lebe das rumballern, leute denkt doch erst mal daran, dass man gelähmten menschen hlefen könnte und nicht bei cs ballert[/quote]
Erythrozyt schrieb am
was fürm schwachsinn ich hab doch kein bock mir son ding aufm kopf zu kleben... Das ist doch wirklich was für totale freaks
necrowizard schrieb am
Jimbei hat geschrieben:Warten wir noch 10 Jahre, dann dürfte die Technik bereits ausgereift sein.
so wie die der 3d brillen?
das ganz könnte sich auch genauso gut als kurzfristige spinnerei herausstellen.
für menschen mit körperlichen einschränkungen finde ich sowas toll, aber ob es für andere einen wirklichen vorteil bietet?
schrieb am