Katja Kasri (ContentManager RPG)
Dreamcast:
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Das beste Rollenspiel des Jahres erschien auf Dreamcast: Die Reviews zu FF IX und SoA entstanden Anfang des Jahres fast zeitgleich: Jetzt - nachdem ich beide Spiele komplett durchgespielt habe - kann ich nur sagen, dass Grafik, Gameplay und Musik zusammen mit der tollen Idee einer Welt aus schwebenden Bruchstücken einer globalen Katastrophe auch ein Jahr später noch detailliert in meinem Gedächtnis hängen: Skies of Arkadia ist ein Maßstab, den die PlayStation 2-Rollenspiele des nächsten Jahres erst einmal übertreffen müssen. Dank Portierung wird man nächstes Jahr auf PlayStation 2 und GameCube den direkten Vergleich ziehen können.
Phantasy Star Online
Das erste erfolgreiche Online-Rollenspiel für Konsole könnte man jetzt allein schon wegen dieser Tatsache zum Ausprobieren empfehlen. Tatsache ist, dass PSO aber außerdem noch enorm viel Spaß macht (auf Grund des "Diablo"-ähnlichen Spielprinzips mit ähnlich viel oder wenig Zeitaufwand - je nach persönlicher Vorliebe). Mit der neuen Version 2 kommen noch ein paar nette Community-Features dazu, sowie weitere Dungeons und Klassen: Kein Wunder, dass auch dieses Spiel für PlayStation 2, GameCube, Xbox und PC erscheinen wird.
Grandia II
Das dritte große Rollenspiel auf Dreamcast hat meiner Meinung nach nicht so viel Charme wie sein Vorgänger auf der PlayStation. Aber das bewährte Grandia-Gameplay zusammen mit 3D-Grafikpracht platziert Grandia II auf meinem persönlichen Platz 3 der Dreamcast-Jahresliste.
Größte Enttäuschung:
Die Umsetzung der Romane von Anne McCaffrey in Dragon Riders - Chronicles of Pern. Ich war nicht als Fan der Romane stark angeschlagen, sondern vor allem, weil das Spiel eine Menge guter Ansätze hatte, die es beim Test als aus Zeitmangel geschludert wirken lassen. Sobald das Spiel zum Budget-Preis angeboten wird, würde ich es trotzdem Fans von Anne McCaffrey empfehlen: die Atmosphäre und Charaktere passen nämlich sehr gut (bis auf das Aussehen der Drachen).
PS und PlayStation 2:
Final Fantasy IX
Sicherlich der Höhepunkt des Jahres auf der PlayStation, die ja immer noch gute Neuentwicklungen bekommt (vor allem in Japan). Technisch brillant und so bunt wie seit den Anfangszeiten der Serie nicht mehr, mit allen bekannten Features, liebenswerten Charakteren und einer spannenden Story. Nichts Neues, aber das Bekannte einfach perfekt.
Harvest Moon: Back to Nature
Ein Spielprinzip, das man entweder liebt oder mit dem man nichts anfangen kann: Die Farm- und Dorflebens-Simulation in der dritten Auflage. Stunden vergehen, ohne es zu merken, während man versucht, eine der Dorfschönheiten zu becircen und gleichzeitig die Farm zu versorgen. Zusätzliches Bonbon: die englische Version des Spiels ist auch dabei.
Kleiner Tipp fürs nächste Jahr: In der neuesten PlayStation 2-Version soll es außerdem noch eine spannende Story geben. Vielleicht ein guter Einstiegspunkt für Natsume-Neulinge.
Tales of Destiny 2
Leider nicht in Deutschland erhältlich ist das unterhaltsamste PlayStation-Rollenspiel, das in der zweiten Hälfte des Jahres im Westen erschienen ist. Mit einer Fülle an prägnanten Charakteren und Story-Ideen, jeder Menge Mini-Games und Nebenquests sowie einer klaren Entscheidung für 2D-Gameplay mit furiosen, schnellen Kämpfen, die bis ins kleinste Detail auf die persönlichen Vorlieben (bzw. Reaktionszeit ;-) zugeschnitten werden können, lässt mich die englische Ausgabe von Tales of Eternia auf eine weitere Fortsetzung der Serie im Westen hoffen.
Größte Enttäuschung:
Von der ungewöhnlichen Atmosphäre und dem noch ungewöhnlicheren Palmyra-System fasziniert, hatte ich Anfang des Jahres doch große Hoffnung, endlich auch in Deutschland ein PS2-Rollenspiel in Händen zu halten, das in der Tradition der bekannten PlayStation-Perlen steht: Leider wurden die Ansätze durch eine schludrige Umsetzung von Evergrace zunichte gemacht, so dass auf längere Sicht nur Langeweile übrig blieb.
PC:
Dark Age of Camelot
Neu ist das Prinzip ja nicht: Auch DAoC spielt sich für mich wie ein Diablo-Klon. Aber die Konsequenz im Testen, im Augenmerk auf Lag-freies Spiel, im ständigen Überarbeiten der Schwachpunkte und einer in Massively-Multiplayer-Online-Games bisher unbekannten Grafikpracht zeigen das Entwickler am Werk sind, die Online-Gaming gut kennen. Wenn die Macher jetzt auch noch Features für Leute einbauen, die nicht nur jagen wollen, könnte Dark Age of Camelot auch auf längere Sicht ein zweites Zuhause für Online-Rollenspieler werden.
Wizardry 8
Irgendwo liegt bei mir immer noch die Diskette mit dem Speicherstand von Wizardry 7: Jetzt haben die SirTechies es nach langem Ringen endlich geschafft, die achte Folge und das Ende der "Dark Savant"-Story in ansprechender 3D-Grafik zu veröffentlichen. Vielleicht kein guter Einstiegspunkt für Genre-Neulinge, aber PC-Rollenspieler alter Schule sollten sich auch ohne Vorkenntnisse des siebten Teils in Wizardry 8 wohlfühlen.
<4PCODE cmd=DGFLink;name=Baldur`s Gate 2: Throne of Bhaal
Die tollste AddOn-Story eines Rollenspiels beendet in angemessener Weise und mit vielen neuen Features die epische Geschichte hinter dem Schicksal des Protagonisten von Baldur`s Gate - einfach ein Muss.
Größte Enttäuschung:
Als Pool of Radiance II Anfang des Jahres noch bei Mattel Interactive war, konnte ich mir während einer persönlichen Vorführung ein Bild der Alpha-Version machen, das wir mit einem "Fit for Hit"-Tipp auf der Preview belohnten. Vielleicht wegen des ewigen Wechselspiels der Publisher hat man jetzt eine Version veröffentlicht, die zwar prächtig und mit schönen 3D-Texturen versehen ist, den Spielspaß und das Gefühl einer lebenden Welt durch zahllose, ermüdende Details aber zerschießt, so dass ich Fans von AD&D doch lieber das Original Pools of Radiance von SSI ans Herz legen möchte: Neues Regelsystem ist nicht unbedingt gleich besseres Spiel.
