Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 (2008)
Yuri? Besiegt! Und auch die Kommunisten standen beim Auftakt von Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 zunächst mit dem Rücken zur Wand, während die Aliierten ihren Vormarsch auf Moskau unbeirrt fortsetzten. Doch wie so oft in aussichtslosen Situationen wollten es die Sowjets mit einem erneuten Zeitreise-Experiment richten. Hier führte es allerdings zu einer alternativen Realität der ohnehin schon alternativen Realität, in der mit dem Reich der aufgehenden Sonne eine dritte Partei beim erbarmungslosen Weltkrieg mitmitschte.
Verabschiedete sich die Red-Alert-Reihe schon beim zweiten Teil zunehmend von einem halbwegs realistischen Szenario, begab man sich zum Abschluss der Trilogie mit futuristischen Technologien und Einheiten noch weiter ins Reich der Science-Fiction.
Mit den Japanern wurde für diese neue Fraktion ein völlig neues Bausystem eingeführt: In ihrem Bauhof wurden so genannte Nanokerne produziert, die man anschließend völlig frei auf der Karte platzieren und in das gewünschte Gebäude verwandeln konnte. Eine kleine Abänderung gab es außerdem bei den Sowjets, bei denen die Bauten umgehend auf der Karte platziert, aber erst anschließend hochgezogen wurden. Die Aliierten blieben dagegen beim klassischen System und konnten ihre Basis erst nach der vollständigen Produktion des Wunsch-Objekts ausbauen.
Von der Enterprise ins C&C-Universum: George Takei.
Hinsichtlich Forschung verfolgten die Fraktionen ebenfalls unterschiedliche Ansätze: Während die Sowjets klassisch ihre Technologie-Gebäude nutzten, erforschten die Aliierten die nächsten Technologiestufen in ihrem Bauhof, um sie anschließend auf Produktionsgebäude in der Nähe zu übertragen. Die Japaner hingegen nutzten zwar ebenfalls Technologie-Zentren, mussten anschließend aber dennoch die Produktionsstätten separat in jeweils zwei Stufen hochleveln. Während die Aliierten über die stärkste Luftwaffe verfügten, lag die Stärke der Sowjetunion bei den Land-Einheiten. Bei den Japanern war dagegen die Marine das Maß der Dinge – selbst Gebäude wie Kasernen oder Elemente wie Mauern konnten neuerdings auf dem Wasser errichtet werden.
Darüber hinaus gab es einen Technologiebaum, der dem System von Command & Conquer: Generäle nachempfunden wurde. Innerhalb des Bauhofs war er als Untermenü verfügbar und erlaubte jeder Fraktion die Weiterentwicklung von Technologien innerhalb von drei Strängen mit jeweils fünf Fähigkeiten. Dazu zählten z.B. der Abwurf von Weltraumschrott oder die permanenten sowie regenerativen Verstärkungen bestimmter Einheitstypen. Eine große Besonderheit war, dass man die Kampagnen nicht nur einzeln, sondern auch in einem wunderbar gelungenen Koop-Modus gemeinsam mit Freunden über das Internet spielen konnte, zusätzlich zu den üblichen Multiplayer-Schlachten.
Wie kurz zuvor bei Tiberium Wars setzte man auch bei Alarmstufe Rot 3 verstärkt auf Hollywood-Glamour und verpflichtete unter anderem bekannte Schauspieler wie J.K. Simmons, Jonathan Pryce, Gemma Atkinson, Peter Stormare, Jenny McCarthy, Tim Curry und George Takei. Selbst David Hasselhoff tauchte in einer kleinen Gastrolle auf.
Innerhalb der Alarmstufe-Rot-Universums wurden die Einheiten zunehmend futuristischer - zu Wasser, zu Land und in der Luft.
Für Ärger sorgte allerdings der Kopierschutz SecuROM, den Electronic Arts zuvor u.a. bei Mass Effect einsetzte und der lediglich fünf Installationen des Spiels erlaubte. In den USA wurde außerdem eine Reihe an Versionen mit unvollständigen Seriennummern ausgeliefert, bei denen der Kundendienst den Nutzern einfach dazu riet, die letzte Ziffer zu erraten.
Mit Alarmstufe Rot 3: Der Aufstand erschien 2009 außerdem noch eine Standalone-Erweiterung. Neben den üblichen Ergänzungen bei Einheiten, Karten und Missionen umfasste sie mit der Commander's Challenge sogar einen neuen Spielmodus. Dieser drehte sich darum, virtuelle Kommandanten zu besiegen, um als Belohnung neue Einheiten freizuschalten. Zwar enthielt die Erweiterung noch eine Bonuskampagne rund um die Spezialeinheit „Yuriko Omega“, doch einen Mehrspielermodus suchte man vergeblich.