Special: Medion Erazer Specialist P10 (Hardware)

von Arnel Mickley



Medion Erazer Specialist P10 (Hardware) von Medion
Spezialist mit Gaming-Rüstzeug?
Hardware
Entwickler: Medion
Publisher: Medion
Release:
18.10.2022
Spielinfo Bilder  
Rasanter 12th Gen Prozessor, RTX Grafikkarte, hochauflösendes 165Hz Display? Und das Ganze in einem noch einigermaßen kompakten Gehäuse? Klingt nach einem sehr, sehr teuren Spaß. Um das Gegenteil zu beweisen, schickt Medion mit dem Erazer Specialist P10 einen neuen Streiter in die Schlacht um die Gunst der Zockergemeinde. Der Anspruch: Viel Leistung und tolle Features für einen guten Preis. Ob das klappt und wo es vielleicht noch hakt, zeigt der Test

Verarbeitung und Ausstattung des Medion Erazer Specialist P10



Schön: Thunderbolt 4, Netzwerkanschluss und MicroSD-Kartenleser. Weniger schön: an der rechten Seite neben der Maushand. Unschön: Die Außenseite zieht Fingerabdrücke magisch an.
Schön: Thunderbolt 4, Netzwerkanschluss und MicroSD-Kartenleser. Weniger schön: an der rechten Seite neben der Maushand. Unschön: Die Außenseite zieht Fingerabdrücke magisch an.
Der Erazer Specialist P10 kommt in einer gut verarbeiteten Kunststoff-Uniform daher, sogar für eine Display-Rückseite aus Metall hat das Budget gereicht. Leider erweist sich diese recht schnell als Fingerabdruck-Magnet. Die Tastatur bietet ein gutes Schreibgefühl und das Layout entspricht nahezu dem einer Volltastatur: ein Nummernblock ist genauso vorhanden wie normalgroße Pfeiltasten. Ein Highlight ist das riesige Touchpad, das sich präzise bedienen lässt. Das ist für das mobile Arbeiten toll, für das Spielen wird aber wohl weiterhin jeder Gamer zu einer echten Gamingmaus greifen.

Anschlüsse bietet das Notebook reichlich, Thunderbolt 4 ist ebenso an Bord wie HDMI 2.1 und ein Mini-Displayport. Auch eine Ethernet-Buchse ist verbaut – leider auf der rechten Seite, also genau dort, wo sich das entsprechende Kabel im Eifer des Gefechts mit der Maushand ins Gehege kommen kann. Gut, dass es mit WiFi6 eine schnelle, kabellose Alternative gibt.

Die verbaute Hardware kann sich sehen lassen: Die solide Kombination aus Intel Core i7-12700H und Nvidia GeForce RTX 3060 komplettiert Medion mit 16GB Arbeitsspeicher und einer 1TB NVMe SSD. Auch an die Zukunftssicherheit hat der Hersteller gedacht: RAM und SSD sind nicht fest verlötet, sondern erfreulicherweise austauschbar. Und falls der Festplattenplatz schneller zur Neige geht als gedacht, kann man eine zweite m.2-SSD zusätzlich einbauen.

Schlicht: Wertige Verarbeitung, beleuchtete Tastatur, gutes 165Hz-Display mit 2360 x 1600 Pixeln Auflösung.
Schlicht: Wertige Verarbeitung, beleuchtete Tastatur, gutes 165Hz-Display mit 2360 x 1600 Pixeln Auflösung.


Gelungener Kompromiss: Der Bildschirm im Test



Passend dazu ist der Erazer Specialist P10 mit einem 16 Zoll WQHD+ Panel im 16:10-Format ausgestattet, die resultierenden 188ppi sorgen für ein scharfes und detailliertes Bild. Damit das auch in Bewegung so bleibt, unterstützt das Display Bildwiederholraten bis 165Hz – beste Voraussetzungen für ein flüssiges Spieleerlebnis. Das Display erreicht bei den technischen Messungen im Prüflabor mit über 400 cd/m² eine gute Helligkeit, die Farbtreue ist ebenfalls gut, nur der Kontrast ist mit 1070:1 gerade mal befriedigend. Das ist ein Problem, das vielen IPS-Bildschirmen gemein ist. In der Praxis gefällt das Bild mit ausgewogenen Farben und hoher Schärfe, außerdem fällt der geringe Kontrast weniger ins Auge, auch wenn er vom tiefen Schwarz eines OLED-Displays weit entfernt ist. Die matte Displayoberfläche verhindert auch bei unglücklichen Lichtverhältnissen effektiv Spiegelungen und störende Lichtreflexe.

Leistungsstark: So schnell ist das Medion Erazer Specialist P10 im Test



Auch wenn Produktivität nicht die Spezialität des Specialist ist, schnell ist er darin trotzdem: 1.698 Punkte im Einzelkern- und 9.256 Punkte im Mehrkern-Test von Geekbench 5 sind genauso sehr gut wie 1.818 und 12.020 Punkte für das Einzelkern- bzw. Mehrkern-Rendering mit Cinebench R23. Auch im Passmark reicht es mit 24.933 Punkten für die CPU und 2.961 Punkten für den RAM für ein sehr gut. Schade: Die SSD erreicht beim Lesen 3.596 MB/s und beim Schreiben 3.263 MB/s.

Innenansicht: Der verbaute RAM und die SSD sind austauschbar, zusätzlich gibt es noch einen zweiten m.2-Steckplatz.
Innenansicht: Der verbaute RAM und die SSD sind austauschbar, zusätzlich gibt es noch einen zweiten m.2-Steckplatz.
Nach der Pflicht folgt die Kür: Der Specialist muss sich in Hindernisparcours der Spielebenchmarks beweisen. Getestet werden sowohl Klassiker als auch neue, herausfordernde Titel: GTA V, Shadow of the Tomb Raider, Metro Exodus (Enhanced Edition), Forza Horizon 5 und Assassins Creed: Valhalla. Alle Spiele laufen für dem Test im Benchmark-Modus mit den höchstmöglichen Grafikeinstellungen in den Auflösungen FullHD (1920x1080), WQHD (2560x1440) und 4k UHD (3840x2160). Zusätzlich kommt als synthetische Benchmark noch 3DMark Time Spy Extreme zum Einsatz. Für die Benotung zählt der errechnete Durchschnitt von Bildern pro Sekunde (fps) in der jeweiligen Auflösung.

In der niedrigsten Auflösung schlägt sich die Kombi aus i7 der 12. Generation und RTX 3060 mit durchschnittlich 66fps gut und sorgt für ein flüssiges Spieleerlebnis. In den höheren Auflösungen kommt dann der Grafikchip an seine Grenzen: in WQHD erreicht der Rechner noch durchschnittlich 45fps, in 4k UHD sinkt der Schnitt sogar auf 24fps. Besonders schwer tut sich die RTX 3060 in Metro Exodus mit aktiviertem Raytracing, schon in FullHD werden nur 30fps erreicht, in 4k UHD sind es dann nur noch etwa 10fps. Auch in der Disziplin Spielen schwächelt die verbaute NVMe SSD etwas und erreicht im 3DMark Storage Benchmark 1708 Punkte und eine Zugriffszeit von 111µs.

Nun ist aber zu bedenken, dass diese Werte mit den maximalen Grafik-Einstellungen ermittelt sind und noch dazu mit teilweise sehr hardware-hungrigen Spielen. Verzichtet man auf das ein oder andere Feature und nutzt niedrigere Grafik-Einstellungen statt das Maximum, lassen sich auch neue Spiele flüssig zocken ohne dass man auf allzu viel optische Pracht verzichten muss. Für E-Sport-Titel vom Schlage eines CS:GO oder League of Legends ist reichlich Leistung vorhanden.

Kommentare

4P|Eike schrieb am
GameOC hat geschrieben: ?19.10.2022 02:39 Soll das ein Test sein oder eine ?Anzeige?? Das ganze liest sich doch sehr positiv für ein absolut unzureichendes und undurchdachtes Produkt.
[...]
Es wird nicht mal erwähnt woher das Gerät stammt. Von Medion zur Verfügung gestellt? Geliehen? Selbst angeschafft?
Wenn es eine "Anzeige" ist, dann steht "Anzeige" drüber, die Diskussion gab es bereits mehrfach. Der Testparcours ist standardisiert und liegt auch unseren anderen Notebook-Tests zugrunde. Hier werden wir in Zukunft ein generelles "so testet" formulieren.
Die Geräte stellt der Hersteller leihweise zur Verfügung, sie werden nach dem Test zurückgeschickt.
Babelfisch schrieb am
Und die Displays erst... ein Kumpel von mir hat ein sauteures Alienware-Gaming-NB.
Genau der selbe miese Bildschirm wie bei allen anderen Laptops die ich kenne. Mein 10 Jahre alter, 200 Euro-TN-Bildschirm macht ein besseres Bild!
Für sowas würde ich keine 4K Geld ausgeben...
johndoe711686 schrieb am
Dafür sind die Laptops leider immer noch fürchterlich laut. Man will da einfach dicke Performance auf kleine Dimensionen quetschen, das passt nicht zusammen.
Wenn es mal Gaming Laptops gibt, die ähnlich leise wie mein Stand PC arbeiten, wäre ich durchaus interessiert. Aber ich hab auch keine Lust für 3-4k ? einen Laptop mit 3080+ zu kaufen, nur um die dann auf 3060 oder weniger Niveau zu drosseln, damit die Kühlung es schafft ohne durchzudrehen.
johndoe1238056 schrieb am
Und der Stromverbrauch sollte auch deutlich unter dem eines stationären PC liegen. Da könnte sich der Nachteil des höheren Preises nach einer recht kurzen Zeit erledigt haben.
Bussiebaer schrieb am
Vorteil Gaming Laptop: Kann schnell auf-/abgebaut werden, falls kein Platz für stationären PC vorhanden ist. In Mietwohnung mit Familie kann das schnell der Fall sein.
schrieb am