Verarbeitung und Ausstattung des Medion Erazer Specialist P10
Schön: Thunderbolt 4, Netzwerkanschluss und MicroSD-Kartenleser. Weniger schön: an der rechten Seite neben der Maushand. Unschön: Die Außenseite zieht Fingerabdrücke magisch an.
Der Erazer Specialist P10 kommt in einer gut verarbeiteten Kunststoff-Uniform daher, sogar für eine Display-Rückseite aus Metall hat das Budget gereicht. Leider erweist sich diese recht schnell als Fingerabdruck-Magnet. Die Tastatur bietet ein gutes Schreibgefühl und das Layout entspricht nahezu dem einer Volltastatur: ein Nummernblock ist genauso vorhanden wie normalgroße Pfeiltasten. Ein Highlight ist das riesige Touchpad, das sich präzise bedienen lässt. Das ist für das mobile Arbeiten toll, für das Spielen wird aber wohl weiterhin jeder Gamer zu einer echten Gamingmaus greifen.
Anschlüsse bietet das Notebook reichlich, Thunderbolt 4 ist ebenso an Bord wie HDMI 2.1 und ein Mini-Displayport. Auch eine Ethernet-Buchse ist verbaut – leider auf der rechten Seite, also genau dort, wo sich das entsprechende Kabel im Eifer des Gefechts mit der Maushand ins Gehege kommen kann. Gut, dass es mit WiFi6 eine schnelle, kabellose Alternative gibt.
Die verbaute Hardware kann sich sehen lassen: Die solide Kombination aus Intel Core i7-12700H und Nvidia GeForce RTX 3060 komplettiert Medion mit 16GB Arbeitsspeicher und einer 1TB NVMe SSD. Auch an die Zukunftssicherheit hat der Hersteller gedacht: RAM und SSD sind nicht fest verlötet, sondern erfreulicherweise austauschbar. Und falls der Festplattenplatz schneller zur Neige geht als gedacht, kann man eine zweite m.2-SSD zusätzlich einbauen.
Schlicht: Wertige Verarbeitung, beleuchtete Tastatur, gutes 165Hz-Display mit 2360 x 1600 Pixeln Auflösung.
Gelungener Kompromiss: Der Bildschirm im Test
Passend dazu ist der Erazer Specialist P10 mit einem 16 Zoll WQHD+ Panel im 16:10-Format ausgestattet, die resultierenden 188ppi sorgen für ein scharfes und detailliertes Bild. Damit das auch in Bewegung so bleibt, unterstützt das Display Bildwiederholraten bis 165Hz – beste Voraussetzungen für ein flüssiges Spieleerlebnis. Das Display erreicht bei den technischen Messungen im Prüflabor mit über 400 cd/m² eine gute Helligkeit, die Farbtreue ist ebenfalls gut, nur der Kontrast ist mit 1070:1 gerade mal befriedigend. Das ist ein Problem, das vielen IPS-Bildschirmen gemein ist. In der Praxis gefällt das Bild mit ausgewogenen Farben und hoher Schärfe, außerdem fällt der geringe Kontrast weniger ins Auge, auch wenn er vom tiefen Schwarz eines OLED-Displays weit entfernt ist. Die matte Displayoberfläche verhindert auch bei unglücklichen Lichtverhältnissen effektiv Spiegelungen und störende Lichtreflexe.
Leistungsstark: So schnell ist das Medion Erazer Specialist P10 im Test
Auch wenn Produktivität nicht die Spezialität des Specialist ist, schnell ist er darin trotzdem: 1.698 Punkte im Einzelkern- und 9.256 Punkte im Mehrkern-Test von Geekbench 5 sind genauso sehr gut wie 1.818 und 12.020 Punkte für das Einzelkern- bzw. Mehrkern-Rendering mit Cinebench R23. Auch im Passmark reicht es mit 24.933 Punkten für die CPU und 2.961 Punkten für den RAM für ein sehr gut. Schade: Die SSD erreicht beim Lesen 3.596 MB/s und beim Schreiben 3.263 MB/s.
Innenansicht: Der verbaute RAM und die SSD sind austauschbar, zusätzlich gibt es noch einen zweiten m.2-Steckplatz.
Nach der Pflicht folgt die Kür: Der Specialist muss sich in Hindernisparcours der Spielebenchmarks beweisen. Getestet werden sowohl Klassiker als auch neue, herausfordernde Titel: GTA V,
Shadow of the Tomb Raider,
Metro Exodus (Enhanced Edition),
Forza Horizon 5 und
Assassins Creed: Valhalla. Alle Spiele laufen für dem Test im Benchmark-Modus mit den höchstmöglichen Grafikeinstellungen in den Auflösungen FullHD (1920x1080), WQHD (2560x1440) und 4k UHD (3840x2160). Zusätzlich kommt als synthetische Benchmark noch 3DMark Time Spy Extreme zum Einsatz. Für die Benotung zählt der errechnete Durchschnitt von Bildern pro Sekunde (fps) in der jeweiligen Auflösung.
In der niedrigsten Auflösung schlägt sich die Kombi aus i7 der 12. Generation und RTX 3060 mit durchschnittlich 66fps gut und sorgt für ein flüssiges Spieleerlebnis. In den höheren Auflösungen kommt dann der Grafikchip an seine Grenzen: in WQHD erreicht der Rechner noch durchschnittlich 45fps, in 4k UHD sinkt der Schnitt sogar auf 24fps. Besonders schwer tut sich die RTX 3060 in Metro Exodus mit aktiviertem Raytracing, schon in FullHD werden nur 30fps erreicht, in 4k UHD sind es dann nur noch etwa 10fps. Auch in der Disziplin Spielen schwächelt die verbaute NVMe SSD etwas und erreicht im 3DMark Storage Benchmark 1708 Punkte und eine Zugriffszeit von 111µs.
Nun ist aber zu bedenken, dass diese Werte mit den maximalen Grafik-Einstellungen ermittelt sind und noch dazu mit teilweise sehr hardware-hungrigen Spielen. Verzichtet man auf das ein oder andere Feature und nutzt niedrigere Grafik-Einstellungen statt das Maximum, lassen sich auch neue Spiele flüssig zocken ohne dass man auf allzu viel optische Pracht verzichten muss. Für E-Sport-Titel vom Schlage eines CS:GO oder League of Legends ist reichlich Leistung vorhanden.