Test: Kult: Heretic Kingdoms (Rollenspiel)

von Bodo Naser



Kult: Heretic Kingdoms
Entwickler:
Release:
25.10.2004
Spielinfo Bilder  
Kult klingt nach einem Epos, das man als actionorientierter Rollenspieler einfach haben muss. Bereits in unserer Vorschau zeigten wir uns allerdings skeptisch, obwohl die Macher mit der von Chris Bateman stammenden Story um eine weibliche Inquisitorin reizvolle Abenteuer versprachen. Ob die Fraktion der virtuellen Jäger und Sammler das ketzerische Fantasy-Abenteuer wirklich braucht?

Gott ist tot!

Paradox ist, dass in der Welt von Kult alle Kulte verboten sind. Und das hat auch seinen guten Grund, denn der letzte Gottkönig hat sich beim einfachen Volk nicht gerade beliebt gemacht. Der geisteskranke Theokrat missbrauchte die ihm verliehene Macht, um ungestraft zu morden. Nach seinem Sturz setzte sich daher die nicht ganz falsche Einsicht durch, dass Religion den Anfang allen Übels darstellt.
Immerhin - ohne Nachladen könnt ihr Gebäude betreten und mit den Leuten quatschen.
Die Menschen schworen zwar öffentlich ihrem Glauben ab, doch huldigen sie weiter im Verborgenen den alten Götzen. Einzig die Inquisition der Ketzer stemmt sich dagegen, indem sie alle Kulte bekämpft.

Handlung Nebensache

Ihr spielt eine häretische Inquisitorin, die sich auf die langwierige Suche nach "Gottschlächter" macht. Die magische Klinge ist aus jenem Kloster verschwunden, in dem man sie seit dem Niedergang des Theokraten verwahrte. Leider spielt die außergewöhnliche Geschichte ansonsten keine große Rolle, weil ihr die Hauptzeit mit dem Lösen kaum erwähnenswerter Nebenaufgaben beschäftigt seid, bei denen ihr immerhin auch böse handeln könnt. Die Story gewinnt so nur langsam an Fahrt: Ab und an bekommt ihr ein vertontes Storyhäppchen serviert, das mittels bleistiftartiger Zeichnungen erzählt wird.

Genretypisches Prinzip

Bei Kult gibt es nur einen weiblichen Charakter, den ihr im Laufe des Spiels in fünf Klassen wie Ritter, Magie oder Dieb verwandeln könnt. Der für Action-Rollenspiele nur zu typische Dreiklang aus Monsterkillen, Einkaufen und Aufsteigen wird eigentlich nur dadurch erschwert, dass euer Inventar viel zu klein ist. So ist es beispielsweise schon vom Abwurf eines einzigen Gegners überfüllt. Um nicht
Nest oder Dungeon? Aus dieser Übersichtskarte wählt ihr euer Reiseziel aus. 
ständig zwischen den wenigen Läden und den Jagdgründen hin- und herzurennen, könnt ihr eurer Heldin immerhin Taschen kaufen, die ein wenig mehr Platz bieten. Ein Stadtportal wie bei Diablo gibt es nicht. Die Werte für Magie, Geschick, Nah- und Fernkampf verbessert ihr mit Erfahrungspunkten.

Gutes oder böses Mädchen?

Grundsätzlich sind Gut-Böse-Entscheidungen natürlich zu begrüßen, da sie das Spiel in der Regel wiederspielbar machen. Aber was haben sie für einen Sinn, wenn sie gar keine Auswirkungen aufs Geschehen haben? Anders als bei Knights of the Old Republic spielt es in Kult keine Rolle, ob ihr die koboldartigen Sklaven nun befreit oder deren Zivilisation mit ein paar Schwerthieben oder Feuerkugeln auslöscht. Weder wirkt sich das negativ auf den Spielverlauf aus noch verändert sich das Wesen eurer Heldin. Abgesehen von diesen Entscheidungen sind die faden Multiple-Choice-Dialoge im Spiel alles andere als interaktiv.
       

Kommentare

4P|Marcel schrieb am
Moin,
also ich kann Bodo nur zustimmen! Das Spiel hat keine bessere Bewertung verdient. Kult hat einfach zu viele Schwachstellen: Nur ein Charakter, lahme Kämpfe mit mieser Steuerung und das Gut/Böse-System (war ne gute Idee) bringt aber im Gameplay eigentlich gar nichts.
Schöne Grüsse
4P|Marcel
johndoe-freename-74296 schrieb am
Also....
Nun ja... Bei Leuten die Spiele nur nach der Grafik beurteilen, könnt ich ganz allgemein das Kotzen kriegen. Dies ist hier aber nicht der Fall.
Zwar ist die Grafik nicht toll und so gehören Punkte abgezogen, aber der Rest ist ja nicht besser.
Und wie auch im Test gesagt wurde, eine Parallelwelt ist nichts Neues! Zwar interessant aber ich fürchte, schon irgendwie ausgelutscht.
Ich kann Bodo zustimmen 57 % ist ok.
Nur ich würde es trotzdem höher einstufen als dungeon siege, was eminer Meinung nach eines der schlechtesten Diablo Klone war (außer Grafik war da nichts, aber auch gar nichts. Ein versuch mit BG 2 auf D2 zu machen.. abartig.. BG 2 ist und bleibt No1.)
johndoe-freename-74256 schrieb am
Erstmal Bodo tut mir Leid , aber das Spiel hätte wenigsten nen 60 verdient, ok diablo ist zwar unschlagbar aber sacred war ja die totale verbugte seuche.
anfangs fand ich kult auch naja aber nach ner weile hats mir spaß gemacht ich würde es auch nur 60-70 bewerten aber 57% naja find ich zu wenig denn alleine mit ner parralellwelt das ist mal zwar was neues aber so schlimm sieht die grafik nicht aus manche hintergründe sind sehr schön gezeichnet. dungean siege war total scheisse, nichts neues nur grafik neu wow! Also Bodo ich mein nur 60% hätte es verdient :)
Arch0n schrieb am
Sehe ich genauso. Kult ist lediglich ein langweiliger Diablo-Klon ohne Höhepunkte, langweilig erzählt mit Schwächen bei der Optik und der Steuerung. Die unsichtbaren Levelwände und miesen Kollisionsabfragen haben mich einige graue Haare gekostet. Dazu kam dann noch das oftmals pixelgenaue Anvisieren der strunzdoofen Gegner.. *gähn* Daumen hoch für Bodos Bewertung, bei uns kommt es nur unwesentlich besser weg.
Ultragore schrieb am
Also ich würde bei aller Objektivität auch sagen dass 57% für das Ding mehr als genug sind.
Subjektiv kann ich mich sogar mit der Gamestar-Wertung besser anfreunden.
"Bei Gamerssurf hat es 90% bekommen bei Gamershell 80% bei gamesfire.de 83% etc."
Jetzt mal ganz ehrlich Playboy: Kommt dir das nicht "leicht" überzogen vor? Was bekommt dann D2 bei Gamerssurf? 237%? Und Sacred? Immerhin noch 168% oder? :roll:
schrieb am