Test: DC Universe Online (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



DC Universe Online (Rollenspiel) von Daybreak
DC Universe Online
Publisher: Daybreak
Release:
14.01.2011
14.01.2011
29.10.2013
06.08.2019
Q2 2016
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ab 9,98€
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Superhelden sind in der Pop-Kultur allgegenwärtig. Und seit dem 2005 erschienenen City of Heroes gehören sie auch zur Welt der Online-Rollenspiele. Der Erfolg der Helden in Paragon City ist aber bis jetzt nahezu einzigartig - das 2009 veröffentlichte Champions Online ist mittlerweile "Free-to-Play". Kann Sony Online mit der starken DC Comics-Lizenz im Rücken ein neues Universum etablieren?

Gemeinsame Bedrohung

Während sich Superhelden und Superbösewichte in Gotham City und Metropolis bis aufs Letzte bekämpfen, rückt von beiden Seiten unbemerkt eine neue Bedrohung an: Brainiac attackiert die Erde aus dem All. Durch die ständigen Streitereien untereinander massiv geschwächt, können weder Gut noch Böse den robotischen Aliens Paroli bieten. Der blaue Planet wird von Brainiacs Horden überrannt, die Menschheit getötet oder versklavt. Lex Luthor kann durch einen Trick entkommen und schafft es, den Superhelden in der Vergangenheit eine Warnung zukommen zu lassen, damit es nicht zu diesem Desaster
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Die umfangreiche Charakterentwicklung lässt einzigartige Helden und Schurken zu.
kommt. Doch selbst die geballte Kraft von übermächtigen Helden sowie gewieften Schurken scheint nicht auszureichen, um die Invasion zu stoppen - es ist Zeit, eine neue Generation in Metropolis und Gotham City zu begrüßen.

Super Helden?

Angesichts von bislang zwei (City of Heroes, Champions Online) bzw. drei (wenn man City of Villains separat zählen möchte) Online-Rollenspielen, die im Superhelden-Milieu angesiedelt sind, ist der Innovationsfaktor hinsichtlich der Thematik zwar gering, doch DC Universe Online (DCUO) hat eine nicht zu unterschätzende Stärke: Eine offizielle Lizenz. Und das schlägt sich nicht nur im exzellenten Artdesign nieder, das die gegensätzlichen Großstädte Metropolis und Gotham City als Schauplätze auszeichnet. Während die Heimat des dunklen Ritters sowie seiner Widersacher wie Penguin, Mr. Freeze oder Poison Ivy mit nächtlichen Panoramen, Schneetreiben oder depressivem Dauerregen in den abwechslungsreichen Stadtteilen punktet, scheint in Supermans Heimat Metropolis immer die Sonne. Und nicht nur das: Auch architektonisch gibt es massive Unterschiede zwischen diesen DC Comic-Städten, die ja beide New York nachempfunden wurden - dreckig  und altertümlich einerseits (Gotham City), modern, beinahe knallbunt andererseits (Metropolis).

Und man muss die Comics nicht einmal kennen oder wertschätzen, um die eigentümliche Stimmung genießen zu können, die beim Erforschen der von Brainiac bereits ansatzweise eingenommenen Metropolen entsteht und die von der sparsam, aber sehr effektiv eingesetzten Musik unterstützt wird. Es hilft allerdings ungemein. Denn wer genau aufpasst und sich in der Gegend umschaut, wird immer wieder kleine Gimmicks oder Verweise auf das DC Universum finden. Das können gut vertonte Sprachschnippsel von Lois Lane oder Vicky Vale sein, eine Statue von Superman oder  das Gebäude der Science Police. Aber auch z.B. der verfallene, kaum noch lesbare "The Mask of Zorro"-Schriftzug an einem Kino in der Nähe von Crime Alley, den Comic-Fans zwangsläufig mit der Legende von Batman in Verbindung bringen.

Helfer von Joker und Wonder Woman

Und man nutzt die Lizenz auch fleißig, wenn es darum geht, die Geschichte voranzubringen. Natürlich lässt man die Chance nicht ungenutzt, um die Spieler direkt mit den Comic-Helden in Verbindung zu bringen.
Denn egal, ob man sich für die gute oder böse Seite entscheidet, wird einem immer ein namhafter Mentor zur Seite gestellt, der letztlich den Storypfad beeinflusst. Auf Heldenseite sind dies Superman, Wonder Woman und Batman; auf Seite der Bösen kann man zwischen Joker, Circe oder Lex Luthor wählen. Bei den Gesprächen gibt es keine trockenen
Superman kämpft im Tutorial nicht nur an der Seite von Nachwuchshelden, sondern ist einer der Mentoren, die den Storyverlauf maßgeblich beeinflussen.
Texteinblendungen, sondern verdammt viel gute, wahlweise auch nahezu vorbildlich lokalisierte Sprachausgabe zu den gefällig animierten Porträts. Zum Abschluss eines erzählerischen Bogens bekommt man zur Belohnung gut vertonte sowie animierte Comic-Schnipsel zu den Charakteren.

Mit dieser Gegenüberstellung von Gut und Böse regt sich sogar anfangs noch die Hoffnung, dass man ähnlich wie bei NCsofts Heldenstädten auch in PvP-Zonen (Player vs. Player, Spieler gegen Spieler) hemmungslos aufeinander losgehen kann. Das geht auch - ist allerdings räumlich stark eingeschränkt und läuft außerhalb des "normalen" Tagesablaufes in den von Brainiac heimgesuchten Großstädten ab. Ist man innerhalb der Story in Metropolis und Gotham City unterwegs, wird einem als Held nie irgendwo ein von einem Spieler gesteuerter Bösewicht begegnen oder umgekehrt. Es wirkt, als ob jede Fraktion ihre eigene Server-Instanz hat. Das ist sehr schade, denn nachdem City of Villains herauskam und das Helden-Abenteuer ergänzte, lag ein Reiz auch darin, sich gegenseitig aufs Korn zu nehmen. Das geht hier uneingeschränkt nur auf den dezidierten PvP-Servern. Doch diese "Entweder-Oder-Lösung" stellt nicht richtig glücklich, da man hier mit feindlichen Angriffen übermäßig zu tun hat. Eine sensibler eingestellte Variante, in der PvP-Zonen meinethalben mit Warnung an Randgebieten der Städte zu finden sind, wäre für mein Empfinden sinnvoller gewesen.

       
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Kommentare

Neferatix schrieb am
Die Grafik ist tatsächlich toll und die Sprachausgabe auch. Aber es wird schnell nervig wenn man z.B. als Held in der Polizeiwache ist und dort gibt es mehrere Etagen, aus denen man kaum wieder raus findet. Die Karte finde ich etwas sehr dürftig. Auch die Handlung an sich ist eher langweilig, wenn man sich ewig in der gleichen Stadt rumtreibt. Ich hab nach 2 Tagen schon genug gehabt. Oft passiert es, dass ich plötzlich gekillt werde - weiß nicht ob von Gamern oder CPU`s - und dann muss ich wieder an den Ausgangspunkt und haste wieder ewig dorthin, wo ich grad war. Das ist vor allem in einem Kampf schlimm, wenn man noch nicht so stark ist und öfter mal down geht. Ich finde sowas eine elende Zeitverschwendung, das macht keinen Spaß. Letztendlich geht es nur darum, die Leute dazu zu bewegen, sich zusätzliche Ausrüstung zu kaufen, um alle ringsum killen zu können und sich kaputt zu lachen. Dafür braucht man dann keine Handlung mehr. Ist echt blöde. Erinnert mich stark an Allods online.
Sugandhalaya schrieb am
Keine Ahnung, wie folgender Satz aus dem test gemeint ist:
"Angesichts von bislang zwei (City of Heroes, Champions Online) bzw. drei (wenn man City of Villains separat zählen möchte) Online-Rollenspielen, die im Superhelden-Milieu angesiedelt sind, ist der Innovationsfaktor hinsichtlich der Thematik zwar gering, doch DC Universe Online (DCUO) hat eine nicht zu unterschätzende Stärke: Eine offizielle Lizenz. "
Aaaaaber er erweckt den Eindruck, dass nur DCUO auf einer Lizanz basiert und CoH und CO dagegen nicht. Was dann wiederum falsch wäre, denn auch Champions Online beruht auf einer Lizenz, bei CoX weiß ich es ehjrlich gesagt nicht, aber Champions Online beruht auf dem Pen & Paper Superhelden RP "Champions". Das ist aber weniger bekannt als DC und Konsorten, vor allem hier in Deutschland. Und bei einer Firma wie Cryptic und deren Umgang mit der nicht englisch-sprachigen Gemeinde ist es eigentlich egal, ob es ne zugkräftige Lizanz hat oder nicht...es ist eh ein griff ins Klo...das war bei CO so, das war bei STO so und das wird bei Neverwinter nicht anders sein :D
Sarfinwsl schrieb am
Hausser_ hat geschrieben:Noch einer, der sein Stück vom WoW-Kuchen abhaben will, statt sich selbst was auszudenken.
Und dann aber über Leute schimpfen, die sich Spiele kopieren, statt sich selbst welche zu schreiben.
Sinn?
Hausser_ schrieb am
Noch einer, der sein Stück vom WoW-Kuchen abhaben will, statt sich selbst was auszudenken.
Und dann aber über Leute schimpfen, die sich Spiele kopieren, statt sich selbst welche zu schreiben.
Wolfenblut schrieb am
Der Open PvP Anteil auf PvP Servern ist in der Tat nicht zu bemängeln.
Gut, teilweise kann man 20 Minute ausloggen bis sich die Gruppe gegnerischer
Spieler von dem Spawnpunkt verziehen, aber wen das stört der sucht sich eben einen PvE Server (das man auf open PvP wohl kaum sinnvoll einen
Test bestreiten kann sollte wohl auch jedem klar sein der länger als 2 Stunden
auf einem PvP Server verweilt hat).
Davon ab ist der Test vollkommen in Ordnung.
Ich habe 4 Tage für einen Char von 0 auf 30 gebraucht, solo only.
"Gezwungen" wird man zum Gruppenspiel erst mit lvl 30, kein Stück früher.
Eine eigene Liga ist sicherlich eine feine Sache, wenn der Liga-Chat irgendwann einmal wieder funktioniert.
Alles in allem ist das Spiel besser als ich dachte, dennoch reicht das Spiel+1Monat Abbo +die 30 Freitage für mich mehr als aus.
Reinschauen mag sich besonders für DC-Fans lohnen, wer ein "richtiges" MMO erwartet sollte noch 6-12 Monate warten, wenn es bis dahin nicht
F2P ist hat es sich in die richtige Richtung entwickelt.
schrieb am