Test: Assassin's Creed 2 (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Ubisoft
Release:
11.03.2010
kein Termin
04.03.2010
23.09.2010
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Und Ezio alleine kann in der Vergangenheit diese erzählerische Last nicht tragen. Hier merkt man AC2 an, dass es "nur" der mittlere Teil der geplanten Trilogie ist. Man erfährt so viel, wie nötig ist, um etwaige Fragen aus dem Vorgänger zumindest im Ansatz zu beantworten, aber nicht genug, um vollends zufrieden zu stellen. Zudem bleibt für Spieler, die den Vorgänger nicht kennen, zu viel unbeantwortet: Was ist der Animus? Was sollen die ganzen futuristischen Zeichen in der altertümlichen Spielwelt? Hier lässt Ubisoft alle Neu-Assassinen im Regen stehen. Und oben drauf gibt es einen Haufen neuer Fragen sowie einen weiteren Cliffhanger, der mich zwar höllisch neugierig auf Teil 3 macht, aber im Gegensatz zum Vorgänger noch unzufriedener zurücklässt.

Assassinen unter sich

Stellt man die Fähigkeiten Ezios und Altairs gegenüber, hat der Meuchelmörder der Renaissance klar die Nase vorn: Nicht nur, dass er im Kampf die gleichen Konter- und Ausweichmöglichkeiten oder Wurfmesser zur Verfügung hat und er in den
Pediküre gefällig? Ezio kann seine Gegner entwaffnen und die Klingen gegen sie einsetzen.
Kanälen Venedigs auch schwimmend entkommen kann. Er kann im z.B. auch seinen Gegner entwaffnen, dessen Waffe selbst schwingen, ihn im Nahkampf packen und ihm weitere Schläge und Tritte verpassen, während Altair seinen Feind nur von sich wegstoßen konnte.
Außerdem kann er mit Rauchbomben seine Feinde verwirren und so eine ungefährlichere Flucht vorbereiten. Er hat zudem die Möglichkeit, eine Klinge mit Gift zu versehen und einen Feind auf diese Art und Weise auszuschalten. Er kann sogar eine Art Schusswaffe benutzen, deren Zielvorrichtung allerdings enorm viel Zeit in Anspruch nimmt. Und er kann jetzt tatsächlich in der Menge untertauchen: Jedes Mal, wenn er sich unbemerkt unter eine Gruppe von mindestens vier Passanten mischt, wird Ezio für die Wachen nicht mehr erkennbar. Optisch wird dies durch ein futuristisches  Muster unter den Füßen der Gruppe sowie eine Graufärbung von Ezio und den Zivilisten kenntlich gemacht.

Viele Waffen, mächtige Klingen

Man hat also deutlich mehr Möglichkeiten, seine Tötungsmissionen zu lösen und unerkannt zu entkommen. Doch unter dem Strich spielt sich Ezio trotz aller Erweiterungen und zusätzlicher Optionen gar nicht so anders wie ich es erwartet hätte und wie es sich anhören mag. Was vor allem einer bislang noch nicht erwähnten Ergänzung seines Arsenals zuzuschreiben ist: Der Doppelklinge. Denn anstatt wie sein mordender Kollege zur Zeit der Kreuzzüge eine Klinge im Ärmel zu haben, verfügt er über zwei, deren Möglichkeiten immer wieder für hoch befriedigende Momente sorgen. Wenn sich Ezio unbemerkt an zwei Wachen heranschleicht und einen links, einen rechts, dann beide fallen lassend die Soldaten aus dem Verkehr zieht, sieht das nicht nur gut aus - es sorgt auch für Genugtuung.

Gleiches gilt, wenn sich Ezio aus einigen Metern Höhe wie ein Adler auf seine nichts ahnenden Opfer stürzt und sie mit seiner Doppelklinge beinahe in den Boden spießt. Das Problem mit diesen Klingen: Sie sind zu mächtig. Was wiederum dazu führt, dass man fast immer nur mit ihnen unterwegs ist und die anderen angebotenen Möglichkeiten nur in Ausnahmefällen nutzt oder wenn man dazu vom Missionsdesign gezwungen wird. Bei Tötungen aus dem Schatten heraus ist ihre Effizienz klar, logisch und nachvollziehbar - und nicht zuletzt unheimlich befriedigend, wenn man feststellt, dass der Plan aufgegangen ist. Aber dass man mit den kleinen Doppelklingen im normalen Kampf mit entsprechendem Einsatz des Konterns ebenso tödlich ist, wirkt befremdlich und entwertet auch die neuen Möglichkeiten des Entwaffnens.

Die martialische Leichtigkeit

AC2 gerät trotz ebenso eleganter wie martialischer Tötungsmanöver niemals über den schmalen Grad der Gewalt zum Selbstweck hinaus. Ganz im Gegenteil: Als Teil einer pompösen Kampfchoreografie kann man die Grazie nicht genug bewundern, mit der Ezio dem schier übermächtigen Feind die Doppelaxt entreißt, sich schwungvoll um seine Achse dreht und dann die Schneide im Helm des Gegners versenkt. Aber Kenner des Vorgängers werden sich erinnern, dass bereits in Jerusalem aufwändig choreographiert gekämpft wurde. Dementsprechend wirkt das Kampfsystem eher wie eine Ergänzung denn wie eine Weiterentwicklung.

Und der Kampf scheint insgesamt auch gegen zahlenmäßig überlegene Gegner deutlich einfacher - vor allem auch dann, wenn Kumpanen an Ezios Seite kämpfen, die Feinde ablenken, so dass man diesen dann gemütlich von hinten mit einem Treffer das Lebenslicht ausbläst, bevor man zum nächsten Opfer weiter zieht, das sich natürlich nicht um einen kümmert.
Szenen wie die Kutschen-Verfolgung sollen für Abwechslung sorgen, lassen aber viel Potenzial auf der Strecke liegen...
Die Tode, die ich über die gesamte Kampagne einstecken musste, resultierten nicht in einem einzigen Fall aus Kampfverlusten, sondern aus Falscheinschätzungen beim Abspringen von zu hohen Gebäuden. Und das war im Vorgänger noch anders - dort hat auch das normale Gefecht ab und an zu Altairs Ableben geführt.

Schauplatz vs. Spielplatz

Die größte Designänderung findet sich im Missionsdesign: Die Zeit, in denen man sechs von zehn meist eintönigen Aufgaben lösen musste, bevor man sich an sein Attentatsziel heranwagen durfte, ist glücklicherweise vorbei. Stattdessen reist Ezio in etwas weniger engem Korsett weitestgehend linear von Florenz durch die italienische Provinz über das imposante Venedig bis nach Rom. Das bedeutet aber nicht, dass man abseits seines Rachefeldzuges nichts mehr zu tun hat. Aber anstatt dem Spieler ein Areal zum Austoben zu geben wie z.B. in Just Cause, nutzt man die offene Welt hier, um den Meuchelmördereien ein ansprechendes Ambiente zu verpassen - hier stellt man sich gerne mal auf ein Dach und schaut einfach nur zu, wie das Leben pulsiert.

Dieses Ambiente hätte allerdings noch glaubwürdiger gewirkt, wenn auch die Bevölkerung einen Verhaltensfortschritt gemacht hätte. Dass Händler und Passanten ihrem Tag- oder Nachtwerk nachgehen und die Straßen füllen, kennt man bereits aus dem Vorgänger. Und auch viele Reaktionen, wie das Zurückweichen der Zivilisten, nachdem sie einen bei einer verbotenen Tat wie z.B. dem neuerdings möglichen Ausrauben der besiegten Gegner beobachtet haben, sind keine neuen Verhaltensmuster. 
   
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Kommentare

LiinK schrieb am
Kann mans wenigstens gut mit Maus und Tastatur Spielen, oder ist Hakelig?
MeteorBlume schrieb am
RoKKei hat geschrieben:DRM gibt es nur wegen solchen "Raubkopie ftw"-Brüllern, wie die meißten hier... Merkt ihr net das ihr euch in einem Todeskreis befindet?
Es gibt viele Beweggründe warum jmd sich eine Raubkopie besorgt, aber es aufgrund eines Kopierschutzes zu tun ist einfach dämlich, weil es genau diesen ja deswegen gibt...
Meine Güte, du lebst echt in einer verkehrten Welt. Erstmal nur soviel: Ubisoft hat es mit seinem Kopierschutz geschafft, Raubkopieren Massenfähig zu machen. Nicht übel

Ihr Kopierer bastelt euch quasi selbst eure Kopierschutzcodes auf die Scheiben...
Wer würde nicht gerne sein Gedankengut schützen vor Dreißtigkeit?
Bald gibts Games mit mitgeliefertem Fingerabdruckscanner... Und ich fänd es sogar legitim, bei dem was im mom so abläuft...
Kopieren wird zum Kavaliersdelikt...

Kopieren wird zum Kavaliersdelikt? Du weißt aber schon, wie lange bereits "Raubkopiert" (schönes Wort der Industrie) wird. Eigentlich, seit es Spiele überhaupt gibt. Wenn den Publishern so viel Geld durch Kopien fehlt, wie konnten dann so aufgeblasene Firmen wie EA und eben auch UbiSoft entstehen, die obendrein auch noch genug Geld für so einen teuren Kopierschutz haben? Seit ich am Pc unterwegs bin (jetzt gut ein Jahrzehnt), wird im Internet haufenweise illegal hochgeladene Software angeboten, und ich traue mich zu behaupten, dass jeder von uns damit schonmal irgendwie in Berührung gekommen ist. Diese scheinheilig tuerei ist echt unglaublich.
Wenn man also schon auf dieses Max-Profit Modell steht, dann sollte man sich den Regeln des Marktes auch unterwerfen, und in diesem hat noch immer der Käufer die Macht.
autognom schrieb am
dieses spiel hat meinen schlafrhytmus total durcheinander gebracht. abends angefangen zu spielen, irgendwann "huch, schon wieder hell draußen?wie spät ist es...ach du scheiße..."
tolles spiel. es gibt einen punkt, der aber nervt, und zwar der, das etliche animationen einfach eins zu eins us ac1 übernommen wurden, was schon ein bisschen frech ist. da landet man (was diesmal zum glück nicht bei jedem gegner so einfach geht) nen konterkill und sieht genau die selbe animation wie in ac1. auch das klettern sieht genauso aus. aber abgesehen davon ist es ein schickes spiel, die städte sind wunderschön, die athmosphäre passt, besonders, wenn in venedig karneval ist. z.b.
dann die story, in die auch das tutorial glaubwürdig integriert ist.toll. das ist auch der punkt, an dem ich nicht mit 4p übereinstimme. dass ezio einfach so, ohne erkennbaren grund plötzlich zum assasinen wird, stimmt gar nicht. er findet erstmal, nach dem sein eingeknasteter daddy ihn sehr eindringlich darum gebeten hatte, nur das gewand und ein schwert.ja, und er zieht den mantel halt an und verteidigt sich mit dem schwert gegen die wachen, die ihn zerschnetzeln wollen. ich finde nicht, dass das ein aprubter wechsel zum profi-killer ist. dass er assassine ist, weiß er auch erst viel später, auch die versteckte klinge kriegt er erst durch seinen freund, und übungsstunden muss er auch erstmal nehmen.
zum figuren-verhalten: ja, es ist besser als in ac1, aber nicht annähernd perfekt, wie schon im text beschrieben. aber es ist schon cool, dass, rempelt man einen fußgänger hart an oder verpasst einem der nervenden lautenspieler (die übrigens immer genau zu wissen scheinen, was ezion so treibt) ne kostenlose nasenkorrektur, einen die wachen nicht gleich angreifen, sondern erstmal nur schubsen, bepöbeln und "verwarnen".
dass man, um seinen bekanntheitsgrad zu verringern, fahndungsplakate abreißen, herolde bestechen und ermittelnde beamte meucheln muss, ist ne nette idee. aber die wirkt schnell verdammt...
Yeti-King schrieb am
Die Story des Spiels ist sehr gut und viele der Charaktere super
Es macht wahnsinnig spaß die städte über den dächern zu durchqeuren und die kleinen bonus rätsel und inhalte zu suchen sowie den dialogen zwischen den charakteren zu folgen
die story könnte ab einem gewissem punkt noch etwas abwechslung vertragen aber das ist geschmackssache
grafik sehr schön
das einzige was mich stört sind das ende was meine erwartungen einfach nicht gerecht geworden ist und die viel zu einfachen kämpfe
dieses spiel macht spaß ist aber keine herausforderung
XxBarakaxX schrieb am
jaja die super cracks, bei AC1 habens dnan auch alle gejammert (auch bei gta) weil bei 80% vom Spiel plötzlich schluss war oder noch mehr ressourcen frisst alös normal und ruckelt wie sau. Original is Original
Was bleibt den Firmen übrig, sollen sie fett weiter minus machen wie bei musik oder Filmen.
OVA Films erst insolvenz angemeldet wegen den illegalen Downloads.
Klar wird da probiert dagegen zu steuern.
FInde ok wenn nicht in Wertung kommt, den das Spiel ansich ist doch schön geworden.
Ausserdem ist doch heutzutage so gut wie jeder rund um die Uhr on mit seiner Kiste.
Das is nun mal die Zukunft Leute.
Mir gefällts auch nicht, aber man muss mal aus der Sicht einer Firma sehen.
Hab ja schon erwähnt das die tollen Raubkopien sowieso nie so spielbar sind wie die originalen und das ist gut so.
schrieb am

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