Welche Zielgruppe?
X² richtet sich definitiv an den Spieler mit viel Geduld und Zeit, denn die ersten Stunden im Universum werden so mies präsentiert, dass man bei jedem Video mit der Escape-Taste liebäugelt. Nach dem Einstieg seid ihr zunächst komplett verloren im gigantischen Universum - ohne Geld, ohne Plan und ohne viel Spaß.
| Achtung! Ein gigantischer Persil-Megaperl im Weltraum oder ist es bloß eine blaue Druckwelle? |
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Zwingt ihr euch trotzdem weiterzuzocken, werdet ihr spätestens beim nächsten Raumschiffkauf, Upgrade oder Erwerb einer eigenen Station entschädigt, denn jetzt beginnt X² weitaus mehr Spaß zu machen. Wenn man sich allerdings vor Augen führt, dass die tatsächliche Spielzeit von sogar 100 Stunden übersteigen kann und man selbst nach dem Ende der erzählten Kampagne als Wirtschaftsboss weiterzocken darf, relativiert sich die müde Anfangsphase.
Steuerung
Gesteuert wird X² mit einer Maus/Tastatur-Kombination. Dies geht ganz gut von der Hand, wenn auch nicht so komfortabel wie bei Freelancer - vor allem, wenn ihr die Upgrades für die Ruderkontrolle nicht gekauft habt. Mit einem Gamepad oder besser einem Joystick macht das Ganze natürlich wesentlich mehr Spaß. Dennoch ist die Tastatur unbedingt vonnöten, denn die Planung der interstellaren Routen sowie das Management des gesamten Wirtschaftsimperiums wird über ein verdammt verschachteltes und nicht wirklich schönes Menüsystem verwaltet.
Auch Egosoft gehört zu den Entwicklern, welche die Maus-Technologie konsequent vernachlässigen und einen Menüdschungel bevorzugen. Als kleine Entschädigung für diesen Fauxpas werdet ihr in einem ansprechenden Tutorial in die Steuerung eingeführt.
Hochs und Tiefs
Wir haben die grottenschlechten Animationen der hoch detaillierten Charaktere im Puppentheater von X² schon erwähnt, aber auch die weitere Grafik hinterlässt einen zweischneidigen Eindruck. Während die Raumstationen und die Schiffe klasse aussehen, sind die manuellen Einflüge in diese Stationen äußerst unspektakulär. Und die schönen Licht & Schatteneffekte können sich zwar sehen lassen, aber die Clipping- und Designfehler werden dadurch auch nicht vertuscht. Dafür ist das Universum wiederum riesengroß und prächtig gestaltet, aber auch sehr hardwarehungrig: So ist das Spiel auf einem Athlon XP2000+ mit GeForce 4400 Ti, ohne Anti-Aliasing und Echtzeit-Schatten nicht immer ruckelfrei spielbar - schade!
| Ihr wollt auch so eine Station haben? Dann spielt X². |
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Ohrwurm im All
Eine atmosphärische und dynamische Hintergrundmusik sowie passende, wenn auch zu lasche Soundeffekte bringen akustisches Leben in das Space-Szenario. Wesentlich besser gelungen als in der englischen Version ist die deutsche Sprachausgabe, die jedoch nicht lippensynchron ist.