Test: Legion (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



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Echtzeit-Schlachten

Treffen zwei Armeen aufeinander oder greift Ihr eine Stadt an, kommt es zur wenig ansehnlichen Echtzeit-Schlacht in isometrischer Perspektive. Das reichlich Blöde daran ist aber, dass Ihr Euren Legionen schon vor dem Gefecht Befehle erteilen müsst. Ihr erhaltet von Euren Aufklärern ein paar Informationen zu den Einheiten des Gegners und müsst dann danach Eure Taktik und Formation festlegen. Flugs drückt Ihr eine Taste und los geht das Gemetzel, auf das Ihr dann keinen Einfluss mehr habt. Ihr müsst mitansehen, wie Eure Truppen trotz ausgeklügelter Taktik aus unerfindlichen Gründen von den Barbaren niedergemetzelt werden - armes Roma!

Prätorianer vor!

Die Einheiten sind leider wenig historisch: Von der tatsächlichen Organisation der römischen Armee, die in Manipel, Kohorte oder Legion unterteilt war, scheinen die Entwickler noch nie etwas gehört zu haben - die Einheiten lassen sich in klein bis groß einteilen. Wenigstens stimmen die Typen in etwa, bei denen neben Hilfstruppen, Legionären und Elite-Einheiten auch Reiterei und Bogenschützen mit von der Partie sind. Jede Einheit verfügt über eigene Kampfstärke, Beweglichkeit und Moral, so dass ein einzelner Prätorianer eigentlich ein ganzes Heer von Bauern aufhalten kann. Die Truppen der Kelten unterscheiden sich dabei nur wenig von denen der Römer oder Griechen. Auch wegen der dürftigen Diplomatiefunktionen ist daher eigentlich unerheblich, wen Ihr regiert.

Antike Optik

Legion spielt nicht nur in der Antike, auch die unschöne 2D-Grafik scheint noch direkt aus dieser Zeit zu stammen: Vor einem Jahrzehnt wäre die Optik sicher das Nonplusultra unter den Strategiespielen gewesen, in Zeiten einer GeForce FX aber kann sie nur mit nostalgischer Wehmut betrachtet werden. Nur wenig beeindruckender sind die Massen-Schlachten, bei denen winzige Pixel-Soldaten aufeinander losstürmen. Auch die feste Auflösung von 800 x 600 lässt sich nicht verändern - ein einziger Anachronismus. Das Positive daran: Legion läuft auf den Geräten Eurer Ahnen, mit einem 266 MHz-CPU und 64 MB seid Ihr dabei.

Babylonisches Stimmengewirr

Wer die Legionen Roms übernimmt, erhält dabei kostenlosen Lateinunterricht, wann immer er seine Einheiten anklickt: Diese sprechen die tote Sprache allerdings mit schwer erträglichem, englischen Akzent. Immer noch besser als das frei erfundene Gebrabbel der Kelten, das uns wohl vor Augen führen soll, warum deren Sprache gelegentlich als Kauderwelsch bezeichnet wurde. Klassische Musik wie in Römerfilmen kommt nur ganz vereinzelt vor. Ansonsten wurde Legion komplett und fehlerfrei ins Deutsche übertragen.
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