Wir schreiben das Jahr 2160 - im Starlancer-Universum herrscht Krieg. Die kommunistische Koalition der Ostmächte hat in einem überraschenden Angriff auf die Allianz des Westens den größten Teil der Verteidigungsanlagen zerstört.
Nun deutet alles daraufhin, dass die Koalition das Sonnensystem in ihre Gewalt bringt. Genau hier kommt der Spieler zum Zug. Er übernimmt die Rolle eines jungen Piloten im "Freiwilligengeschwader" der Allianz. Im Verlauf der 25 Missionen wird die Gegenoffensive der Allianz erzählt. Letztendlich liegt es am Spieler ob die Allianz gewinnt oder nicht.
Spielbarkeit/Gameplay
Starlancer ist sozusagen der inoffizielle Nachfolger von Wing Commander. Wer also schon einmal einen Wing Commander-Teil gespielt hat, sollte sich in Starlancer sehr schnell zu recht finden.
Zu Beginn von Starlancer wird der Spieler auf das Trägerschiff Reliant versetzt. An Bord des Schiffes findet man sich recht schnell zu recht. Um den Einstieg in die Pilotenkarriere zu erleichtern, hat Digital Anvil ein ausführliches Trainingsprogramm ins Spiel integriert. Hier bekommt man vom Navigieren, über Zielen und Waffenwechsel alles Überlebensnotwendige beigebracht. Allerdings ist diese Trainingsmission nur für Neueinsteiger in das Genre interessant, alte Hasen dürfte es eher langweilen.
Die Missionen sehen im Briefing immer unterschiedlich aus. Aber bei genauerem Betrachten merkt man schnell, dass sie immer ein bestimmtes Schema einhalten. Letztendlich läuft es immer darauf hinaus, alle Feinde in die ewigen Weiten des Alls zu pusten. Transport- oder Bergungsmissionen wie in Tachyon oder X-Wing Alliance gibt es nicht. Trotzdem sind die Missionen sehr spannend gestaltet.
Besonders gut ist Digital Anvil die Steuerung gelungen. Wer sich im Wing Commander-Universum heimisch fühlt, braucht sich nicht einmal die beigelegte Tastaturtabelle anschauen. Die Steuerung wurde fast 1 zu 1 übernommen.
Um die beste Kontrolle über seinen Raumjäger zu haben, ist ein Joystick mit acht Tasten sehr empfehlenswert. So hat man alle wichtigen Funktionen auf dem Joystick und muss nicht immer eine Taste auf dem Keyboard drücken. Leider hat Starlancer keine Maussteuerung wie z.B. Tachyon.
Im Vergleich zu anderen Spielen des Genres hat Starlancer leider atmosphärische Defizite. Die Videosequenzen wirken ziemlich steril und blass. Auch die Pilotenkollegen wirken steril, es fällt sehr schwer eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. In der US-Version ist das noch zu verschmerzen, aber in der deutschen Version wird diese ohnehin schon laue Atmosphäre durch die schlechte Lokalisation noch seichter. Die Synchronisation an sich wurde ja gut gemacht, allerdings reden die Synchronsprecher mit einem sehr ausgeprägten Akzent ihres Herkunftslandes. Gerade bei Amerikanern oder Engländern im Spiel wirkt das sehr aufgesetzt und im ersten Moment unfreiwillig komisch. Nach ein paar Minuten wird es dann leider recht nervig, so dass man die Video- und Tonsequenzen am liebsten abschalten möchte.