Test: Sine Mora (Arcade-Action)

von Jan Wöbbeking



Sine Mora (Arcade-Action) von Microsoft / Digital Reality / THQ Nordic
Sine Mora
Release:
21.03.2012
13.08.2013
13.07.2013
13.07.2013
09.11.2012
21.11.2012
08.08.2017
21.11.2012
10.10.2017
08.08.2017
Erhältlich: Digital (Steam, Gamersgate)
Spielinfo Bilder Videos

Grasshopper verlegt die Kugelhölle in eine industrielle Science Fiction-Welt: Rostiges Metall, qualmende Megastädte – und mittendrin breiten sich abertausende glühende Projektile aus. Um die Entwicklung des Shooters hat sich Digital Reality gekümmert; Design und Musik stammen aus der Feder der japanischen Grashüpfer (No More Heroes, Shadows of the Damned). Acht Monate nach dem Debüt für Xbox Live Arcade kommt jetzt eine digitale PC-Umsetzung.



Qualmende Schönheit

Video
Der Trailer zeigt Momentaufnahmen aus Grasshoppers bizarrer "Dieselpunk-Welt".
Was die Designer hier aus dem Hut zaubern ist schlichtweg atemberaubend - vor allem für einen klassischen Horizontal-Shooter. Mit meiner kleinen knatternden Propellermaschine kämpfe ich z.B. gegen rostige Riesenkanonen, eine gigantische Metall-Libelle und einen noch größeren Tagebau-Roboter. An Letzterem muss ich mich minutenlang empor kämpfen, bis ich endlich den von multiplen Kanonen und dicken Lasern geschützten Kopf erreiche. Bevor die letzte Runde des Kampfes startet, lasse ich den Blick über das vom Bergwerk zerfurchte Panorama gleiten – was für ein Ausblick! Die kleinen Hügel und all die Technik-Kolosse dazwischen wirken beinahe wie gemalt, trotzdem bin ich in einer Welt aus Polygonen unterwegs. Viele Kameraschwenks bringen Leben in die klassische 2D-Action.

Im Story-Modus schlüpfe ich in die Rolle unterschiedlicher Piloten. Sie gehören einem kleinen Rebellen-Grüppchen an, welches sich durch eine fliegende Festung kämpft. Hinter der geschmuggelten Kriegsmaschinerie hält sich der galaktische Serienkiller Ronotra Koss verschanzt, der ein Mädchen entführt hat und ein komplettes Volk mit seine Waffen bedroht. Die Geschichte wird in schlicht präsentierten Texten erzählt. Ein vom Krieg gezeichneter Büffel will sich z.B. am Tod seines Sohnes rächen und auch die Beweggründe seiner Mitstreiter werden beleuchtet.

Ewiger Krieg

Was für ein Ausblick: Auf dem PC sehen die Panoramen noch eine Spur hübscher aus.
Die Natur- und Industrie-Panoramen bieten viel Abwechslung.
Die hochtrabend philosophisch anmutenden Texte wollen aber nicht dazu passen, dass ich kurz danach ganz klassisch von links nach rechts fliege und alles pulverisiere, was sich mir in den Weg stellt. Auch der Soundtrack von Silent Hill-Komponist Akira Yamaoka und die dünnen Explosionsgeräusche sind mir nicht krachig genug. Wenn ein Piano-Spieler gedankenverloren vor sich hin klimpert, unterstützt das zwar die fremdartige Atmosphäre, passt aber nicht dazu, dass ich schweißgebadet im Zehntelsekundentakt um mein Leben kämpfe.

Der geschichtliche Hintergrund harmoniert schon besser mit dem, was sich auf dem Bildschirm abspielt: Das Volk der Enkies nutzt die Zeitreise-Technik für einen “Ewigen Krieg“ und spult bei Bedarf einfach die Zeit zurück. Auch ich kann die Zeit manipulieren: Per Tastendruck starte ich eine Bullet-Time und tauche elegant zwischen dem leuchtenden Inferno hindurch. Allzu lange darf ich das Matrix-Spielchen aber nicht durchziehen. Erstens ist nach einigen Sekunden die dazugehörige Energie-Leiste geleert, zweitens läuft die Countdown-Anzeige am oberen Bildrand während der Zeitlupe in normaler Geschwindigkeit weiter. Wenn ich mich z.B. zu lange mit den hartnäckigen Kanonen eines Luftschiffs aufhalte, schaffe ich es nicht mehr rechtzeitig zum Boss.

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