Test: Wargame: European Escalation (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



Entwickler:
Publisher: dtp
Release:
17.02.2012
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ab 8,99€
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Konventionelle Gefechte im Gelände

Die Satellitenansicht erinnert umgehend an RUSE - man kann hinunter bis zum Soldarten zoomen.
Die Satellitenansicht erinnert umgehend an RUSE - man kann hinunter bis zum Soldarten zoomen.
Das liegt daran, dass die nationalen Eigenheiten hinsichtlich Technik, Waffen und Verhalten nicht markant genug in der Schlacht herauskommen. Man kann Truppen aus der USA, Frankreich, BRD, Großbritannien, Sowjetunion, DDR, Polen und Tschecheslowakei anführen. Beide Bündnisse, NATO und Warschauer Pakt, können auf dieselben sieben Waffengattungen (Logistik, Aufklärer, Panzer, Infanterie, Unterstützung, Fahrzeug, Hubschrauber) zurückgreifen - Jäger oder Bomber gibt es nicht. Man bemerkt zwar authentische Namen wie Marder, Luchs, Gepard und Leopard auf Seiten der Bundeswehr sowie nationale Schwerpunkte (die Amerikaner haben die besten Hubschrauber), aber im Feld sind die Unterschiede eher marginal.

Die Missionen selbst bieten all das auf, was man kennt: Gebiete erobern, auf Zeit Stellungen halten oder schnell vorstoßen. Meist hat man ein Hauptziel sowie mehrere Nebenziele, für deren Bewältigung man Sterne gewinnt. Diese kann man wiederum einsetzen, um Einheiten freizuschalten. Man beginnt z.B. mit dem schwächsten Typ des Leopard 2 und kann sukzessive verbesserte Versionen mit den Sternen aktivieren oder selbige in ganz andere Truppentypen investieren. Etwas seltsam ist, dass man die mit der NATO gewonnenen Sterne auch in die Mission des Warschauer Paktes übernimmt – auch hier geht die Identifikation mit einem Bündnis flöten.

Sektoren sichern à la RUSE

Leider können die Details nicht begeistern: Die Kulisse zeigt bei näherem Hinsehen nur Mittelmaß.
Leider können die Details nicht begeistern: Die Kulisse zeigt bei näherem Hinsehen nur Mittelmaß.
Die Strategie auf der Karte ähnelt der Gebietseroberung aus R.U.S.E.: Um einen Sektor zu halten, muss man eine Kommandotruppe dort stationieren – sobald der Feind diese zerstört oder eine eigene dort platziert, wechselt der Status auf neutral. Kontrolliert man jene Sektoren am Kartenrand mit einem Pfeil, darf man sich von dort Nachschub ins Zentrum schicken lassen. Das Schlachtfeld zeigt aus der Satellitensicht alle relevanten Zonen in Farben. Das hat optimistisch gestimmt, denn die Poker-Strategie vom selben Entwickler hatte erst kürzlich Gold erobert. Und im Vorfeld schien dieser Nachfolger vor allem mehr militärische Komplexität zu bieten: Alles deutete auf modernere und hinsichtlich der Gefechte vielleicht authentischere Echtzeit-Strategie als noch in World in Conflict.

Dieser Krieg sollte trotz der umfangreichen Schauplätze bis ins kleinste Detail inszeniert werden – inklusive hoch auflösender Truppen und Fahrzeuge, dynamischem Wetter, realistischen Lichtverhältnissen sowie physikalischen Auswirkungen, Moral und Reichweite, Munition und Treibstoff. Aber da wurde viel zu viel versprochen, sowohl technisch als auch inhaltlich: Wargame sieht selbst bei höchsten Details nur mittelmäßig aus. Feuer lässt zwar Wälder brennen, was genauso wie Regen oder Matsch den Vormarsch verlangsamt; außerdem ist jede Deckung wichtig. Hört sich alles gut an, wurde aber nicht gut umgesetzt.

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Kommentare

forenopa schrieb am
Scorcher24 hat geschrieben:
Wargame ist alles andere als "20 Minuten Stress" und Micromanagement hab ich keines gesehen.
Ich hab das Spiel und spiels schon seit ~1 Monat ( Preorder Beta) und kann manches ausm Test nicht wirkliches nachvollziehen. Aber gut. Mir machts Spaß.
Und es ist sowohl technisch als auch inhaltlich weit besser als Ruse. Mir fehlen nur die Luftangriffe ala WiC.
Kann ich genauso unterschreiben. Stress- nein, denn wer hier Stress macht, hat schon verloren. Um und Auf ist Aufklärung und Deckung. Kanns nur weiterempfehlen. :mrgreen:
SeanMax schrieb am
Im Gegenteil: Finger ran.
Cheater hab ich noch keine gesehen, nur Spieler die einfach Besser waren als ich.
Soll zwar Cheater geben, aber diese gelinkte Seite ist genauso Schrott wie eine Seite die zur Verbrüderung zwischen Ameisen und Amseln aufruft.
An dem Spiel gibts wenig auszusetzen und das ist eine Seltenheit!
ItsPayne schrieb am
Die vielen positiven meinungen über den multiplayer modus haben mich letztendlich auch dazu bewegt das teil zu holen (Seit supreme commander hat mich kein RTS so wirklich fesseln können im MP *seufz*).
Ich hab aktuell erst ein paar stunden campagne hinter mir, aber selbst die ist mal ordentlich knackig! Weiß glaube ich garnicht, wann ich das letzte mal von einem rts so gefordert wurde. Glaube noch nie.
Musste sogar in der missi eben die entscheidung treffen das sekundäre ziel links liegen zu lassen, weil mir sonst für das finale der spritt ausgegangen wäre (die schönen commandopunkte...).
Nach anfänglichem "wie soll das funktionieren??" gefällt es mir ziemlich gut. Die gefechte sind wunderbar dynamisch mit all den faktoren die ne rolle spielen. Das ging mir bei SC2 immer schon auf den sack, dass man sich so viel ausrechnen konnte. In ner schlacht kann man ordentlich auf den sack bekommen, oder ordentlich zuschlagen - die taktik macht den unterschied, bravo!
Mit was ich noch nicht ganz klar komm ist, dass der nachschub in 0,nix verbraucht ist. Wenn wenigstens die FOBs punkte regenerieren würden.. aber so?
Ich kämpf erstmal mit der kampagne weiter (stimmt, die story interessiert nicht wirklich, dafür sind die missionen wesentlich spannender als bei einem StarCraft). Ist für mich erstmal einheiten frei schalten und die kennen lernen.
Und dann gehts ab in den MP, ich freu mich schon!
schrieb am

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