Test: Alternativa (Adventure)

von Bodo Naser



Publisher: Peter Games
Release:
24.06.2011
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ab 15,75€
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Maue Rätsel

Oft kommt man nur weiter, wenn man alles mit allem probiert.
Oft kommt man nur weiter, wenn man alles mit allem probiert.
Leider sind die Rätsel und Aufgaben nicht derart fesselnd, dass man diese endlos scheinende Lauferei gern übernehmen würde. Meistens bekommt man einen Auftrag von irgendeiner Person, dass man doch dieses oder jenes für sie besorgen soll. Im Gegenzug hilft sie einem dann weiter. So wird man einmal eines Mordes verdächtigt und soll nun Entlastungsmaterial sammeln. Hört sich gut, ist aber auch nicht mehr als die übliche Sucherei. Man geht wieder mal von Hinz zu Kunz, um etwas zu fragen und Hinweise zu finden. Gerade Wirt Tom ist hier immer die Hauptanlaufstation. Obwohl man in einer High-Tech Welt lebt, sind die Aufgaben sehr klassisch: Einmal sucht man sogar eine Batterie für einen Walkman, den nur noch Urgesteine aus den 80ern kennen dürften.

Auch wenn es nach einer anspruchsvollen Aufgabe klingt, muss es noch lange keine solche sein. Wie schaffe ich es z.B.,  meine Monatskarte so zu manipulieren, damit ich sie wieder nutzen kann? Meist sind die Möglichkeiten begrenzt, da man nur ein paar Sachen mit sich führt. Man kombiniert einfach alles mit allem, so man es denn tatsächlich gefunden hat, und weiter geht’s. Hier wie in den Gesprächen tun sich Möglichkeiten erst nach und nach auf, so dass man wieder mal alles absuchen muss. Ein wenig inkonsequent ist allerdings, dass man manche Dinge schon Stunden vorher sieht, wie etwa den kaputten Roboter, den man irgendwann ausschlachten muss. Ebenfalls ungeschickt ist, dass man etwas sucht, aber z.B. im Gewirr der Mülltonnen nicht nachschauen darf, obwohl die Logik eigentlich danach schreit.

Unangenehme Stimmen

Die Dialoge sind nicht immer eun Genuss, was nicht nur am Inhalt liegt.
Die Dialoge sind nur selten ein Genuss, was aber nicht nur an den Inhalten liegt.
Die Mehrzahl der Rätsel sind simple Inventaraufgaben. Daneben gibt es noch seltene Dialogrätsel, die einen lustlosen Eindruck hinterlassen. Bei vielen anderen Adventures sind Dialoge immer ein Highlight, insbesondere wenn man dabei aufpassen muss, was man sagt. Bei Alternativa ist das nicht so, was zum Teil auch an den Sprechern liegt. Die Hauptakteure sind einigermaßen gut vertont, für Nebencharaktere gilt das schon weniger. So hat der Betrunkene aus Szene 28 eine unmögliche deutsche Stimme, die selbst für einen stark Alkoholisierten ziemlich lächerlich klingt.

Leider gibt es auch Passagen, die schlicht unlogisch erscheinen. Wieso sollte mich die Polizistin plötzlich in die Wohnung des Professors lassen, obwohl ich als Hauptverdächtiger für den Mord gelte? Hier hätte man sich mehr Widerstand erwartet, zumal es sich um einen Polizeistaat handelt. Vielleicht hätte man eine Bestechung einbauen können, aber die Beamtin lässt einen ohne große Schwierigkeiten hinein. Die sonstigen Dialograufgaben treten eher unvermutet auf: So muss man etwa ausgerechnet beim Arbeitsamt der Zukunft das Richtige sagen.

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Kommentare

Deadringer schrieb am
Ich empfand The Moment of Silence als gutes Spiel, sehr gut sogar. Es gab zwar einige Plot- und Rätselfehler, aber da konnte ich drüber hinwegschauen. Wenn man es mit 1984 gleichsetzen will, kann es nur untergehen. Ich finde es eher schade, dass generell schon lange kein richtig gutes P&C Adventure mehr rauskam.
crewmate schrieb am
Für mich war bei der Ölplattform schluss. Peter fährt ganz allein auf hohe See hinaus, ohne begleitung und versenkt das Teil ohne Gegenwehr oder was von Sprengstoff zu verstehen. SCHEIß DRAUF! Solche Spiele fallen meist in große Plotlöcher.
Die interstellare Irrenanstalt passte absolut nicht, wenn dieser Teil nicht so cool und unwirklich gewesen wäre. Sie haben ja selbst die künstliche Schwerkraft beachtet. Das ganze wäre in einem anderen Spiel viel besser aufgehoben gewesen. Vielleicht sogar als eigenständiges Spiel.
Richard ist ein Desaster. Ein unsympathischer Kotzbrocken ohne Taktgefühl. Vielleicht ist das auch nur der Sprecher und eine schlechte Übersetzung.
Drecksgames - Ich werf jetzt wieder "Year Zero" ein, auf voller Lautstärke
Vino schrieb am
Charlatan hat geschrieben:Um es in einem Satz zusammen zu fassen: The Moment of Silence 2
An das Spiel musste ich auch beim Lesen denken. Die Idee fand ich damals nett - es geht nichts über Dystopien 8) - die Umsetzung war aber einschläfernd. Ich habe es drei oder vier Mal angefangen, aber nie bis zum Ende durchgehalten.
crewmate schrieb am
Um es in einem Satz zusammen zu fassen: The Moment of Silence 2
Was habt ihr Entwickler für ein Problem mit einer einfachen "1984" Adaption? Das Buch und die dort vorkommenden Dinge lassen sich ganz einfach neu beschriften und bingo. Ich warte auf eine entsprechende Versoftung schon seit dem ich das Buch kenne, mit HAZE als größten Tiefpunkt, denn wenn ein Team das nötige Talent dafür gehabt hätte, dann Free Radical.
Wie kann man in der Zeit nur so zurück bleiben Centauri? Die Androiden wären in den 90ern schon alter Käse gewesen und das Internet klammert ihr gerade zu mathematisch aus. Einer der wenigen Lichtblicke in The Moment of Silence war Peters Chatpartnerin und ihr düsteres Geheimniss. Alternativa spielt irgendwann 2040, die Zeit schont aber irgendwo Ende 80er stehen geblieben zu sein.
Phazonfreak schrieb am
Eine kleine aber entscheidende Verbesserung: Unter Kontra ist die aufgesetzte Dystonie aufgelistet. Gemeint ist wohl Dystopie, außer Herr Naser hatte beim Spielen tatsächlich neurologisch bedingte Bewegungsstörungen :wink:
schrieb am