Schöner Dreck
Die Intelligenz Eurer Waffenbrüder ist dankbarer Weise etwas besser als die der Gegnerscharen, aber nicht viel: sie rennen uns oft vor die Gewehrmündung, feuern gern auf Hauswände und sind unfähig, selbständig Schutz zu suchen. Andererseits kämpfen sie an sich sehr zuverlässig und lassen sich Kommandos geben. Trotzdem ist diesen Burschen nicht ganz zu trauen, zumal hier ein gut platzierter Treffer schon das Aus bedeuten kann. Als Ausgleich findet Ihr seltene Heilpäckchen in den Levels, außerdem darf gelegentlich ein Rettungshubschrauber angefordert werden, der sich um Verletzte kümmert. Außerdem findet Ihr Munitionsnachschub sowie ganz selten Stationen, an denen Ihr innerhalb der Mission Eure Bewaffnung ändern dürft.
Die Grafik von Black Hawk Down basiert auf einer verbesserten Comanche 4-Engine, und bietet daher feines Augen-Futter: die dreckigen Straßenzüge Mogadishus wirken authentisch, die weiten Landschaften besonders aus dem Hubschrauber heraus beeindruckend. Dazu kommen die aus dem Comanche bekannten fantastischen Wassereffekte und fetzigen Explosionen. Außerdem bereichern coole Spezialeffekte die Optik; heftige Staubaufwirbelungen, realistische Partikeleffekte, realistische Sonneneffekte und vieles mehr sorgen für ein Extraplus an Atmosphäre. Und in Nachtmissionen gewinnt das coole Nachtsichtgerät an Bedeutung, das den Grün-Effekt noch aufregender als in
Splinter Cell darstellt.
Die aktivierbare Schulterperspektive hingegen ist bestenfalls eine nette Dreingabe, aber zum Spielen völlig ungeeignet.
Dauer-Berieselung
Die Akustik trägt einen großen Anteil an der fesselnden Atmosphäre von Black Hawk Down: ständiger Funkverkehr mit der Basis, die wilden Rufe der Soldaten, das panische Geschrei von Zivilisten, dazu exzellente Soundeffekte - es ist selten wirklich still im Spiel. Und falls doch, fällt der Musik mehr Bedeutung zu, die regelmäßig an Geschwindigkeit zulegt, und damit die Action noch hektischer macht. All das könnt Ihr, entsprechendes Equipment vorausgesetzt, auch in 5.1-Sound hören, was Euch wortwörtlich in den Mittelpunkt des Geschehens setzt.
Der Multiplayermodus beinhaltet auf den ersten Blick alles, was das Spielerherz begehrt: bis zu 50 Soldaten dürfen in sieben Spielmodi einzeln oder in Teams gegeneinander antreten, sich gegenseitig die Flaggen klauen und mehr. Aber warum in aller Welt wurde kein »echter« Kooperativmodus integriert? Da man sowieso fast immer von Kameraden begleitet wird, und kein Story-Rahmen stört, könnte man die Missionen doch genauso gut mit ein paar Freunden angehen. Schade, denn das hätte den Eindruck der doofen KI-Kameraden etwas geschmälert.