Test: Wolcen: Lords of Mayhem (Rollenspiel)

von Marcel Kleffmann



Entwickler:
Publisher: Wolcen Studio
Release:
13.02.2020
Early Access:
24.03.2016
Erhältlich: Digital (Steam)
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ab 31,49€
Spielinfo Bilder Videos
Drehbarer Skillbaum

Schwer an Path of Exile erinnert der Skilltree, der zunächst überwältigend groß wirkt, aber mit klaren Spezialisierungen nach Farben aufwartet, wenn man sich die markierten großen Punkte auf den (äußeren) Ringen genauer anschaut. Durch Skillpunkte, die man z.B. durch Level-Ups erlangt, legt man fest, ob der Charakter eine Nahkampf-Schnetzelmaschine, ein Waffenmeister mit Boni je nach Waffentyp, ein Beschwörer, ein "Tank" mit Schild, eine Art Paladin, ein Äther-Laser-Magier, ein Elementar-Magier, ein Ausweich-Schurke oder ein Fernkämpfer mit Crit-Vorliebe werden soll - je nachdem wie die gewünschte Spielweise ausschauen soll und manches lässt sich mischen. Die unterschiedlichen Ringe/Scheiben lassen sich drehen, um den nächsten gewünschten, thematischen "Skill-Haufen" besser zu erreichen.



Allerdings erfordert die Komplexität eine gewisse Einarbeitungszeit oder einen Guide, aber zum Glück lassen sich die Talente (gegen eine Ingame-Gebühr) zurücksetzen. In Sachen Balance haben die Entwickler noch viel Arbeit vor sich, da manche Fertigkeiten wie z.B. Bladestorm bei den Nahkämpfern viel zu stark sind (Bleeding Edge wurde bereits "abgeschwächt") und andere Effekte allem Anschein nach nicht richtig berechnet werden oder gar nicht korrekt funktionieren (vgl. Bug-Liste im Forum).

Optisch sehr beeindruckend, aber spielerisch ziemlich enttäuschend sind die vier apokalyptischen Formen mit ihren eigenen Attacken, in die sich die Charaktere auf Knopfdruck verwandeln können. In diesen Gestalten richten die Charaktere nicht genug Schaden an und deswegen lohnt der Wechsel kaum, höchstens um von der Unverwundbarkeit zu profitieren. Hier stimmt die Balance trotz erster Anpassung mit dem Patch 1.0.4.0 hinten und vorne nicht.

Die Beutejagd

Im Skilltree werden alle Fähigkeiten für den Äther-Laser-Magier ausgewählt.
Im Skilltree werden alle Fähigkeiten für den Äther-Laser-Magier ausgewählt.
Beute gibt es in Hülle und Fülle, wobei ein Großteil natürlich Müll ist, da er nicht zur aktuellen Spielweise passt und sich nur zum Verkaufen eignet. Dank Stadtportal ist man recht zügig beim Verkäufer. Ein Beutequalitätsfilter wäre dennoch hilfreich gewesen. Set-Items sind im Test keine entdeckt worden. Immerhin gibt es legendäre und einzigartige Gegenstände, die meist mit vielen Attributen aufwarten, aber kaum den Spielstil oder die Fähigkeiten modifizieren - das machen Path of Exile und Diablo 3: Reaper of Souls wesentlich besser. Edelsteine und Gegenstände mit Sockel gibt es aber.

Ansonsten ist vieles in der Benutzeroberfläche ungeschickt platziert oder versteckt. Wichtige Dinge wie Schadenswerte, die sich aus den drei übergeordneten Schadensarten und je drei weiteren Elementen berechnen, sind in einem aufklappbaren Menü versteckt und die Beschreibungen in den Tooltipps könnten weitaus konkreter sein. Viel Relevantes ist auf dem ersten Blick nicht erkennbar und Gegenstände werden beim Vergleich bloß nebeneinander dargestellt (ohne Wertevergleich), sofern der Tooltipp überhaupt aufpoppt. Und wenn man in einem Neben-Dungeon eine Aufgabe erledigt hat, kann es sein, dass mitten im Kampf die Belohnungsauswahl präsentiert wird und man gar nicht mehr das Kampfgeschehen im Blick hat.
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Kommentare

SirDotaLot schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben: ?10.03.2020 22:03
SirDotaLot hat geschrieben: ?10.03.2020 19:55 Ist das Spiel mitlerweile spielbar? 8Mit Patch 1.08)
MfG
Technisch? Schon. Also, man kann die Kampagne beenden und den bekloppten Rechtsklick Bug aus dem Inventar sind sie auch los.
Ob inzwischen alle Skills/Passives funktionieren, weiß ich nicht.
Ich habe das Experiment aufgegeben, weil Balance irgendwie immer noch weit hinten in der Liste zu stehen scheint.
Aus $Gründen oneshotten mich gerade die Elite-Gegner, auch und gerade in den eigentlich "einfachen" Zufallsdungeons. Brauche ich so gerade nicht, muss an meinem Grim Dawn Build arbeiten und Freitag ist Saison 20 dran...
Ok, alles klar. Du hast noch meine nächste Frage beantwortet---> ich versuch Grim Dawn.
Sir Richfield schrieb am
SirDotaLot hat geschrieben: ?10.03.2020 19:55 Ist das Spiel mitlerweile spielbar? 8Mit Patch 1.08)
MfG
Technisch? Schon. Also, man kann die Kampagne beenden und den bekloppten Rechtsklick Bug aus dem Inventar sind sie auch los.
Ob inzwischen alle Skills/Passives funktionieren, weiß ich nicht.
Ich habe das Experiment aufgegeben, weil Balance irgendwie immer noch weit hinten in der Liste zu stehen scheint.
Aus $Gründen oneshotten mich gerade die Elite-Gegner, auch und gerade in den eigentlich "einfachen" Zufallsdungeons. Brauche ich so gerade nicht, muss an meinem Grim Dawn Build arbeiten und Freitag ist Saison 20 dran...
SirDotaLot schrieb am
Ist das Spiel mitlerweile spielbar? 8Mit Patch 1.08)
MfG
dx1 schrieb am
Dafür gibt es Patchnews und immer auch das Forum.
VaniKa schrieb am
herrdersuppen hat geschrieben: ?26.02.2020 10:17 Die Tests zu Diablo 3 und Wolcen stammen nicht von der selben Person. Von daher ist der Punktvergleich eh sinnlos.
Ich würde es allerdings auch begrüßen, wenn es zu extrem verbuggten Spielen Nachtests gibt.
Die sollten dann aber nicht in die alte Wertung miteinfließen. Strafe muss sein.
Strafe finde ich sinnvoll bei Release, um Druck aufzubauen gegen übereilte Releases. Aber ein Test sollte vor allem auch den Lesern Aufschluss darüber geben, was ihn erwartet. Ein veralteter Test kann das nicht mehr, wenn sich das Spiel seit dem Test stark verändert hat. Daher finde ich Nachtests wie bei GameStar gut und richtig. Was interessiert mich 2020, wie ein Spiel 2018 war, wenn es jetzt ganz anders ist? Und da sollte der Fokus liegen: Beim Nutzen für die Leser.
Ich würde das aber auch als Anpassung an veränderte Bedingungen sehen, vor allem Service-Games betreffend. Da ist es eben gut möglich, dass Spiele über Jahre verbessert werden und dann irgendwann einfach gar nicht mehr dem entsprechen, was mal getestet wurde. Wolcen würde ich auch ganz klar als Service-Game begreifen und das soll ja laut Entwickleraussage ähnlich reifen wie No Man's Sky. Sofern das Spiel relevant bleibt, wird also irgendwann eine erneute Begutachtung unerlässlich sein, wenn man den Lesern einen guten Service bieten möchte.
schrieb am

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