Selbst bei der komplexen Charaktergenerierung und dem späteren Aufstieg gibt es keine Hilfe wie z.B. in Neverwinter Nights oder Knights of the Old Republic, wo man im Zweifelsfall automatisch seine Werte anpassen kann. Für D&D-Experten ist es natürlich Ehrensache, überall selbst Hand anzulegen. Aber Ottonormalspielern hätte man wenigstens diese Option anbieten sollen.
| Ein chaotisch böser Zwerg, mit rotem Zopf, der auch blind kämpfen kann? Kein Problem! |
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Party wider WillenInsgesamt könnt ihr fünf Charaktere erstellen, darunter alle Klassiker der fantastischen Arbeitswelt: Diebe, Barbaren, Mönche, Barden, Ranger, Magier, Kleriker etc. Wer sich für einen Paladin entscheidet, sollte sich im Klaren darüber sein, dass dieser keine bösen Zeitgenossen akzeptiert und zahlreichen Beschränkungen unterliegt. Das war`s aber auch schon mit Party-Interaktion - wer Streitereien, Eifersüchteleien oder sonstige Lebenszeichen innerhalb der Gruppe erwartet, wird leider enttäuscht. Immerhin gibt es je nach Moral eurer Truppe verschiedene Startpunkte und Auftragssituationen, so dass gute oder neutrale Kämpfer ganz woanders starten als ihre bösen Kollegen. Später dürft ihr immerhin noch bis zu drei weitere von etwa 25 NPCs anheuern, so dass ihr im besten Fall mit acht Abenteurern unterwegs seid. Manche offenbaren zwar eine interessante Vorgeschichte, aber auch diese werden nicht weiter verfolgt. Allerdings hat die schlagkräftige Gesellschaft ihren Preis: Die meisten Söldner wollen Geld sehen und an der Beute beteiligt werden, bevor sie euch eine Zusage geben. Eigentlich kein Problem, aber leider stürzen sich die NPCs automatisch nach einem Kampf auf alles, was die Feinde hinterlassen. Gold wäre ja noch zu verschmerzen, aber sie stauben nicht nur höchst wichtige Gegenstände ab, sondern sie beladen sich vollkommen stumpfsinnig bis zur eigenen Überlastung. Wer diesen Nervfaktor umgehen will, muss quasi alle NPC-Rucksäcke mit Tränken und Schriftrollen füllen…
Kämpfen wie die GötterDas rundenbasierte Kampfsystem ist das motivierende Herzstück des Spiels: Jeder Charakter kann im Rahmen einer Zeitskala bestimmte Aktionen wie Bewegung, Waffe wechseln, Gegenstand untersuchen sowie diverse Verteidigungen und Attacken einsetzen. Während Barbaren im Kampfrausch mit erhöhter Stärke und Konstitution wüten, verschaffen sich Mönche eiskalt mit Faust und Ellbogen Respekt, die ab Stufe 4 noch mal magisch mit "Ki" aufgeladen werden. Barden heben mit Liedern die Moral, Paladine kraft ihrer heiligen Aura Untote und Diebe bringen den schnellen Tod aus dem Schatten.
| Bei zu viel unangemeldetem Besuch empfiehlt sich ein sorgfältig platzierter Feuerball - aber bitte Türen zu. |
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Die Steuerung all dieser Möglichkeiten ist aufgrund des eingeblendeten Kreismenüs kein Problem, denn jede noch so kleine Aktionsmöglichkeit wird ähnlich wie in Pool of Radiance angezeigt. Trotzdem liegen Schnellklicker falsch: Das System ist so ausgefeilt, dass man hier mehr Zeit mit einem Kampf und dem Planen des nächsten Schrittes verbringen kann, als in Dungeon Siege & Co mit einer ganzen Landschaft. Auch wenn die Story zu wünschen übrig lässt, kommen Taktiker voll auf ihre Kosten.