Test: Castle Strike (Taktik & Strategie)

von Bodo Naser



Castle Strike
Entwickler:
Publisher: Data Becker
Release:
05.01.2004
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ab 24,99€
Spielinfo Bilder  
Related Designs stimmungsvolles Echtzeit-Strategiespiel Castle Strike zeigt, dass das Leben eines mittelalterlichen Burgherrn doch unangenehmer sein kann, als man gemeinhin annimmt. Neben Missernten, verheerenden Feuersbrünsten und den bösen Nachbarn muss der Edelmann dabei zu allem Überfluss noch seine völlig desorientierten Recken im Zaum halten.

Hartes Ritterleben

Verglichen mit den Leibeigenen, die für ihren gnädigen Herrn Frondienste leisten mussten, hatte es der Adel doch besser: Statt schuften zu müssen, durfte er zur Jagd ausreiten, die holden Edelfräulein belästigen oder sogar ein Ritterturnier veranstalten.

Darüber hinaus sollte der Fürst von Welt auch den Ausbau seiner Verteidigungsanlagen nicht ganz außer Acht lassen, denn ansonsten hatten Feinde nur allzu leichtes Spiel mit der Einnahme der Burg. Das musste auch das fiktive Adelsgeschlecht der Rabenhorsts leidvoll erfahren, deren deutsches Herrschaftsgebiet in Castle Strike von bösen Raubrittern überfallen wird. Ihr sollt dem tapferen Thorwald helfen, seine Familie zu rächen!

Ritter Thorwald sieht natürlich auch wie ein echter Held aus.

Drei Kampagnen

Der Rachefeldzug des an Jung Siegfried erinnernden Ritters bildet die erste von drei Kampagnen, die zeitlich im 100-jährigen Krieg angesiedelt sind. Neben den Deutschen, die beim historischen Gemetzel um Frankreich eigentlich gar nicht dabei waren, könnt ihr aber auch Engländer oder Franzosen wählen, die ihren eigenen, durch eine wenig einfallsreiche Handlung verbundenen Feldzug führen. Ein dreigeteiltes Tutorial führt gekonnt ins Strategiespiel ein. Per LAN oder Internet (GameSpy-Unterstützung) können bis zu vier menschliche Burgherren gegenseitig ihre Festungen belagern, wozu auch schweres Gerät bereitsteht. Trotz Zufallsgenerator für eigene Partien fehlt leider ein richtiger Editor.

Spannende Missionen

Das hört alles sich verdammt nach einer Art 3D-Stronghold an? Ist es im Prinzip auch. Und die 27 Missionen sind genau so abwechslungsreich wie beim großem Vorbild aus dem Hause Firefly: Im Kampf mit einer vorgegebenen Anzahl von Truppen könnt ihr euch ebenso beweisen wie beim Erstürmen einer Burg, wobei nur das recht knapp bemessene Einheitenlimit euren Eroberungsdrang bremst, das sich mit dem Ausbau der richtigen Gebäude aber erweitern lässt. Bisweilen gibt es sogar echte Schleichaufträge, bei denen ihr wie bei Commandos mit nur einer Einheit in eine Festung eindringen müsst. Einige der Missionen sind ein bisschen linear geraten, da ihr immer wieder an ganz bestimmten Stellen geskriptete Ereignisse der Story auslösen müsst.

Burgenbacken – simpel gedacht!

Im Prinzip funktioniert der Bau der Festungsanlagen recht einfach: In einem extra Menü im Bildschirm, über das ihr Gebäude errichten, Forschung betreiben und Soldaten ausheben könnt, wählt ihr aus, ob ihr Mauer, Tor oder Turm errichten wollt. Dann zeichnet ihr den Bau direkt auf der Karte an und drückt nur noch die Schaltfläche für die Ausführung und schon sprießt wie von Geisterhand eine steinerne Mauer aus dem Boden. Holzpalisaden wie im Frühmittelalter von Stronghold gibt es zwar nicht, die frühe Mauer besitzt aber noch einen Wehrgang aus Holz. Beim Skizzieren der Burg kommt es aufgrund der hakeligen Bedienung leider bisweilen zu Fehlplanungen – gut, dass es eine Löschtaste gibt.

Nützliche Einheiten

Zum einen könnt ihr allgemeine Einheiten wie Schwertkämpfer, Lanzenträger oder Kurzbogenschützen in die Schlacht führen, die jedes Volk hat. Zum anderen besitzt jede Nation noch ganz spezielle Einheiten: So verfügen die Deutschen über Ritter, die mit einem Zweihandschwert kämpfen, die Engländer über Langbogenschützen und die Franzosen über Paladine. Sappeure treiben wie in Stronghold Stollen unter die Erde, um die Mauern zum Einsturz zu bringen. Saboteure sind quasi Pioniere, die Barrikaden errichten und Maschinen sprengen können.

Mit dem Menü links könnt ihr schnell Einheiten produzieren, ohne erst auf ein Haus klicken zu müssen.

Jede Einheit gewinnt langsam an Erfahrung und kann von einem Priester oder Krankenzelt geheilt werden - in die nächste Mission lassen sich die Veteranen allerdings nicht mitnehmen. Darüber hinaus existieren jede Menge mehr oder minder zeitgenössische Belagerungsmaschinen wie Ballisten, Steinschleudern, Trebuchets oder Kanonen, die eure Truppen auch erobern können. Ist die Festung erst einmal von der deutschen Riesenwumme Hohle Hanna sturmreif geschossen, kommen Türme und Leitern für die Erstürmung zum Einsatz.
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