Test: Finding Paradise (Adventure)

von Alice Wilczynski



Entwickler:
Release:
14.12.2017
14.12.2017
14.12.2017
2021
Erhältlich: Digital
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Keine Geschichte zum Wegträumen

Auch To the Moon kämpfte mit diesen spielerischen Defiziten, jedoch reichte die rührende Geschichte als Motivation zum Weiterspielen aus. Man wollte immer tiefer in die Vergangenheit des Protagonisten dringen, um seine tragischen und freudigen Höhepunkte zu erleben und ihm endlich seinen Lebenstraum zu erfüllen.

Doch auch in dieser Beziehung enttäuscht Finding Paradise. Anfangs war es toll wieder in einer pixelig verträumten Spielwelt zu sein und dabei zuzusehen wie Colin sich als Kind mit der geheimnisvollen Nachbarin anfreundet, oder als Erwachsener seinen neugeborenen Sohn in den Armen hält. Gute Ansätze gab es genügend, doch dümpelte die in meinem Spieldurchgang
Leider kann man nur oberflächlich an wichtigen Momenten in Colins Leben teilnehmen.
Leider kann man nur oberflächlich an wichtigen Momenten in Colins Leben teilnehmen.
über sechs Stunden lange Geschichte aus dem Leben eines einsamen Tagträumers zu oft einfach nur vor sich hin, ohne wirklich zu fesseln - ein Genickbruch bei einem Spiel ohne Erkundung und Rätsel!

Ein Ende ohne Tränen

So erhielt ich zwar viele Einblicke in Colins Leben, doch durfte ich kaum eine Situation wirklich nacherleben. Es wird beispielsweise erwähnt, dass er in der Schule ausgeschlossen wird. Bis auf eine Situation wo er allein auf dem Schulhof sitzt, war ich als Spieler aber nie dabei. Auch seine Faszination am Fliegen wird nicht wirklich thematisiert. So geht er eines Tages zum Flughafen und wird eben irgendwann Pilot. Zu viele Momente werden so oberflächlich präsentiert, dass sie mich gar nicht berühren konnten. Auch die Schauplätze reichen diesmal nur von einem nicht sehr liebevoll gestalteten Haus inklusive Balkon, über Flughafen-Hallen bis zu einem Wäldchen. Dabei hätte man doch gerade einen einsamen Tagträumer so viele schöne Orte besuchen lassen können!

Die große Auflösung am Ende versucht der Geschichte die nötige Tiefe zu geben und zu erklären wieso nur bestimmte Momente aus Colins Leben ausgewählt wurden. Doch selbst mit dieser Prämisse muss es möglich sein, die gezeigten Momente intensiv und fesselnd darzustellen. Auch die wichtige Frage, wie sehr man das Leben eines Menschen beeinflussen sollte, wird nicht ausreichend tief beleuchtet, um wirklich zum Nachdenken anzuregen. Hier hätte man die Sigmund Corp. zum Beispiel kritisch unter die Lupe nehmen können. Meine Augen blieben jedenfalls erstmalig bei einem Spiel von Freebird Games trocken.

Kommentare

unknown_18 schrieb am
Also ich habs gelesen und die Meinungen hier sind mir jetzt schon wichtig gewesen, das Spiel landet auf meiner Wunschliste. Mir hat schon To the Moon und mehr mit Dr. Neil Watts soll mir recht sein, mochte den Humor sehr. ^^
Und auf Steam hat das Spiel auch eine "äußerst positiv" Bewertung, also kann es gar nicht so schlecht sein. ;) Fast 3100 positiv und nur 42 negativ Stimmen, das ist doch ziemlich eindeutig, da brauch ich nicht mal mehr einige positive und negative durchlesen um ein besseres Bild zu bekommen.
Da zeigt sich halt wieder wie kritisch es ist, wenn nur eine Person für ein Magazin eine Wertung abgibt. Da spielt dann eben stark der subjektive Eindruck mit. Bei einer Masse an User Reviews kriegt man einen viel objektiveren Eindruck, wenn man diese zu lesen und einzuordnen weiß. Nach dem 4P Test war ich schon etwas enttäuscht, jetzt bin ich erleichtert und freue mich auf ein paar nette Stunden demnächst. So ein Spiel kann man schön mal spielen wenn man so richtig in der Stimmung ist, vielleicht spiele ich davor auch noch mal to the Moon und die 2 Specials bevor ich dann an das Spiel ran gehe. Und solche Spiele spiele ich auch primär wegen der Story, nicht wegen Gameplay, dafür sind andere Spiele da. ^^
Vermutlich ist die 4P Wertung ~10% zu niedrig und mit Fanbonus (to the Moon) ist man dann doch locker über der 80% Marke. ;)
cM0 schrieb am
Wahrscheinlich wird es keiner mehr lesen da der Test zu lang her ist, aber ich möchte trotzdem meine Meinung dazu abgeben:
Die Wertung halte ich für deutlich zu niedrig. Auch wenn ich die beiden Punkte "keine Erkundungsreize" und "einzige Rätselart ist zu einfach und langweilig" unterschreiben kann, geht es bei Finding Paradise doch eher um die Geschichte und diese fand ich sehr spannend. Es dauert ein wenig bis die Story sich richtig entwickelt, aber gerade gegen Ende ist die Geschichte sehr emotional und schon zuvor, etwa ab Akt 2, fand ich sie richtig fesselnd. Aber eigentlich ist die Geschichte durchgehend gut, wird nur gegen Ende immer besser.
Ja, Erkunden kann man wirklich nicht, halte ich auch nicht für wichtig. Und schon in to the Moon waren die Rätsel viel zu leicht. Wer eine interessante Geschichte erleben will, wird hiermit wohl genauso glücklich wie mit To the Moon. Im Übrigen gibt es, wie weiter oben schon jemand erwähnt hat, wirklich mehr lustige Momente im Spiel, die trotz der traurigen Grundstimmung gut ins Bild passen. Alles in allem würde ich es kaum schlechter als To the Moon und auf jeden Fall besser als A Bird Story bewerten.
OG_Shoot schrieb am
Hallo,
ich hab den Test erst nach dem Spielen gelesen, denn ich wollte mich nicht Spoilern lassen. Und wer das ebenfalls nicht machen möchte dem empfehle ich nicht auf den spoiler zu schauen, mir sind im Test einige sachen aufgefallen über die ich was schreiben möchte auch wenn es nur gemecker ist und ich warscheinlich auch viel zu überhyped von dem spiel bin.
Show
"Erinnerung Sammeln wie ein Roboter" Ja das mag am anfang Stimmen, nachdem aber Faye aber alles auf den Kopf stellt finde ich gewinnt das Spiel ziemlich an fahrt. Und ich glaube dieses anfangs sammeln sollte nur veranschaulichen wie es ist, das ganze mit einem normalen mensch zu machen. das es für die beide halt auch nur arbeit ist.
"Musik" The Scale Melody fand ich super, Faye Theme war auch hervorragend und von Wish My Life Away gerade im zusammenhang mit a bird story möchte ich garnicht erst anfangen.
"Ein Ende ohne Tränen" Die besagte situation in der Colin in der schule ausgeschlossen wird findet schon in a bird story statt. ich weis das es schwer ist, das mit in die wertung für ein fetiges spiel mit rein zu nehmen, leider ist es aber so das der Autor dies ja auch in die credits schreibt. und er träumt sich auch nicht an orte dieser tagträumer... sonder einen freund weil er selbst weder eltern noch freunde hat. zur sigmund corp wird in den beiden mini episoden zur sigmund corp und am ende was gezeigt. leider nicht ausführlich, aber das is wahrscheinlich um die geschichte aufzubauen. selbst am ende von to the moon ist man darauf eingegangen.
wie dem auch sei, ich glaube hier fehlt einfach der hintergrund der 3 kleinen episoden zwischen den spielen.
sry wenn ich mich jetzt ein wenig ausgekotzt habe, vllt war auch nur der fanboy in mir unterwegs.
im großen und ganzen wollte ich nur sagen, tolles spiel :'D
SdKfz186 schrieb am
No Cars Go hat geschrieben: ?24.12.2017 23:09 Tief berührt war ich von Dear Esther.
Na ja, in der Formel 1 hat er nix gerissen und in der DTM geht dem Paule auch die Luft aus.
No Cars Go schrieb am
Emotional hat mich To the Moon schon völlig kalt gelassen, weshalb ich es abgebrochen habe. Tief berührt war ich von Dear Esther.
schrieb am