Test: Lego Minifigures Online (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: Funcom
Release:
30.06.2015
30.06.2015
30.06.2015
30.06.2015
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos
Großer Spaß mit kleinen Figuren?

Insofern ist man eigentlich mit vielen der mittlerweile zum Budget-Preis erhältlichen Offline-Legospiele besser aufgehoben, die auch allesamt kindgerechte Unterhaltung bieten. Allerdings gibt es auch ein paar Bereiche, in denen sich die Online-Minifiguren angenehm von den zahlreichen Lego-Spielen von TT unterscheiden und es damit dennoch zu einer zumindest in kleineren Dosen interessanten Alternative für junge Bauklotz-Fans machen.  Da wäre z.B. das charmante sowie knallbunte Artdesign, bei dem die Unterschiede zwischen den Bauklotzmodellen und der "normalen" Umgebung deutlich geringer ausfallen als z.B. bei Lego Harry Potter. Man kokettiert mit dem Plastikmodellbau-Dasein, indem man z.B. im Tutorial über haufenweise reguläre Verkaufsboxen mit dem roten Logo springt. Dass die Mimik starr bleibt, fällt in den mit sauberen Texten unterlegten Zwischensequenzen (Sprachausgabe gibt es keine) zwar auf, wiegt aber nicht schwer. Denn die restlichen Animationen sowie Effekte sind sauber, wenngleich nur zweckmäßig designt.

Die Kämpfe gegen die zahlreichen Bosse verlaufen auf Dauer nach Schema F.
Die Kämpfe gegen die zahlreichen Bosse verlaufen auf Dauer nach Schema F.
Und natürlich ist die Hundertschaft an freispielbaren Minifiguren, die alle auf echten Modellen basieren, eine Motivationsfeder. Zu Beginn hat man gerade mal drei magere Figürchen. Neue bekommt man zum einen im Rahmen der Storymissionen. Für andere Charaktere wiederum muss man erst einmal jeweils drei Teile (Kopf, Körper, Beine) finden und diese dann per Klick zusammensetzen, bevor man sie ins Team aufnehmen kann. Und für alle, die auch echte Lego-Figuren sammeln, hat man auch noch eine Bonus-Überraschung: Einige Minis kann man über einen Code freischalten, den man in der Packung findet. Interessant wird die Zusammenstellung der Gruppe vor dem Hintergrund der verschiedenen Eigenschaften. Damit sind in diesem Fall nicht nur Lebensenergie oder Angriffskraft gemeint, sondern auch Charakteristika wie Laufgeschwindigkeit oder das Tempo, in dem man die wenigen zur Verfügung stehenden Minimodelle wie Hinweisschilder oder Geschwindigkeitsplattformen selber zusammensetzen kann. Zusätzlich wird jede Figur einer von fünf „Elementargruppen“ wie z.B. Natur oder Dunkelheit zugeordnet. Dies spielt vor allem bei den kleinen Dungeon-Abenteuern eine Rolle. Denn ähnlich wie bei Skylanders hat man mit einer Figur, deren Element dem der Höhle entspricht, Angriffsvorteile.

Das kleine Grinding-Einmaleins

Ein weiterer Weg, um an Figuren zu kommen: Belohnungen in Form von Einzelteilen.
Ein weiterer Weg, um an Figuren zu kommen: Belohnungen in Form von Einzelteilen.
Da die Kämpfe auf Dauer eintönig ablaufen, man die im Normalfall reichlich ausgeschütteten Heiltränke eigentlich nicht benötigt und es hinsichtlich der Missionen nahezu null Vielfalt gibt, ist für mich der Hauptgrund zum Weiterspielen die Komplettierung der Minifiguren-Liste gewesen. Es ist beinahe entspannend, sich durch die mitunter stattlich gefüllten Gegnergruppen zu kloppen, dabei im Umfeld einige zerstörbare Gegenstände zu demolieren und die als Belohnung ausgeschütteten Sterne einzusammeln. Die kann man übrigens einsetzen, um die Figuren aufzurüsten, wenn sie bestimmte Stufen erreicht haben. Acht Mal kann eine Aufrüstung stattfinden, bei der Hälfte davon hat man die Wahl zwischen zwei Optionen. Will man alle im Besitz befindlichen Minifiguren auf die höchste Stufe hieven, muss man allerdings Geduld mitbringen. Die Aufrüstungen werden kontinuierlich teurer, Sterne werden aber nicht so üppig ausgeschüttet, so dass man immer wieder in besuchte Abschnitte zurückkehren muss, um die Währung sammeln zu können.

Jede der Figuren kann in acht Stufen aufgerüstet werden.
Jede der Figuren kann in acht Stufen aufgerüstet werden.
Oder aber man stattet nach den gut 15 bis 18 Stunden in den "Story-Welten" der "Verlorenen Schöpfung" einen Besuch ab. Dahinter verbirgt sich eine immer schwerer werdende Folge zufällig generierter Höhlen, in der es etwas leichter fällt, das nötige Kleingeld zu sammeln. Ein zusätzlicher Anreiz, sich dieser Herausforderung zu stellen, sind abermals die Figuren, von denen man einige nur über diesen Umweg in seine Sammlung aufnehmen kann. Doch das kann leider nicht darüber hinweg trösten, dass Funcom es nicht ganz geschafft hat, den Lego-Spielen von Traveller’s Tales Paroli zu bieten. Denn auch und gerade wenn sich Minifiguren Online an die jungen Spieler richtet, sind nicht nur die Bugs nervig. Ich rege mich schon darüber auf, wenn eine Figur partout nicht angreifen will, wenn man sie dazu auffordert und erst ein "Raus-aus-dem-Team-wieder-rein-ins-Team" nötig ist. Oder wenn man sie (in einem Bosskampf!) millimetergenau positionieren muss, damit überhaupt Anstalten unternommen werden, einen Lebensenergie-Spender zu bauen. Kinder machen an dieser Stelle erst einmal aus und wenden sich einem Titel zu, der funktioniert.

Kommentare

unknown_18 schrieb am
Kleiner Fehler im Artikel.
Ihr schreibt "Pay to Play", beschreibt dann aber Buy to Play. Sollte daher wohl letzteres heißen, Pay to Play heißt eigentlich monatliches Abo.
Erdbeermännchen schrieb am
Mal dumm gefragt...wann kommt der Test zu Lego Jurassic World??? Oder spart ihr euch den? hab das Gefühl es wäre durch die E3 ein wenig untergegangen! oder hab ich was verpasst?
LG
schrieb am