Taktische Gefechte?
Leider verpasst es Petroglyph, die Unterschiede auf dem Schlachtfeld in taktische Gefechte zu verpacken. Wie beim Westwood-Klassiker Command & Conquer reicht es meist, eine gut gemischte Armee zu erstellen und in Richtung der Feindbasis zu schicken. Da eine Formations-Funktion fehlt, die Wegfindung oft herumzickt und die Einheiten teilweise recht verzögert auf Befehle reagieren, gewinnt meist die Seite mit mehr und vor allem schwereren Einheiten.
Ja, man kann aus dem Verstecken im Wald einen Vorteil ziehen und mit geschickten Flankierungsmanövern die Feindarmee durchaus aushebeln – von der situativen Mikro-Taktik eines StarCraft 2 oder den taktischen Gefechten eines Company of Heroes ist man aber weit entfernt. Dennoch: die Feind-KI leistet sowohl in der Kampagne als auch im Skirmish vergleichbar gute Arbeit, attackiert aggressiv und setzt den Spieler früh unter
Die Beta setzen auf Luftkräne und schwer bewaffnete Mechs.
Druck.
Aber es mangelt insgesamt an Tiefe: viel mehr als eine Hand voll Einheitentypen gibt es nicht und auch die Super-Einheiten sind in ihrer Anwendung (in die Feindbasis schicken und abwarten) eher simpel gehalten. Warum hat man nicht den Wert einzelner Einheiten z.B. durch Veteranenränge erhöht oder ermöglicht mehr taktischen Freiraum durch Lufttransporte oder zusätzliche Sonderfähigkeiten? So klebt man oftmals am Boden und schickt Welle um Welle gegen den Feind.
Ein lauschiges Plätzchen für die Schlacht
Immerhin ist Ecosystem Nine ein lauschiges Plätzchen für einen interstellaren Vernichtungskrieg. Dank der ansehnlichen Kulisse und dem überzeugenden Artdesign wirken die Wälder, Sümpfe und Ebenen des Planeten
Masse statt Klasse. In den Gefechten spielt Taktik meist nur eine untergeordnete Rolle.
durchweg idyllisch. Hier huscht ein Tier durchs Unterholz, da fliegt ein Schwarm Vögel über den Dschungel. Trotz der ordentlichen Technik überrascht der Hardwarehunger: Auf den Testrechnern war ein flüssiges Spielen bei maximaler Detailstufe und vielen Einheiten nicht möglich, oftmals rutschte die Bildrate bei großen Schlachten in einen niedrigen zweistelligen Bereich.
Natürlich bietet Grey Goo alle gängigen Varianten für ausgedehnte Mehrspieler-Sitzungen, verzichtet aber auf frische Modi jenseits von Free- for-all und Team-Vernichtung. Dank vieler mitgelieferter Schlachtfelder und einem LAN-Modus kann auch im Offline-Netzwerk gekämpft werden. Die Online-Verbindung funktionierte im Test zudem tadellos und es kam während der Schlachten nie zu Aussetzern oder spürbarem Lag.