Test: Minimum (Shooter)

von Jan Wöbbeking



Minimum (Shooter) von Atari
Robo-Gemetzel in schlichter Kulisse
Entwickler:
Publisher: Atari
Release:
2014
Erhältlich: Digital (Steam)
Spielinfo Bilder Videos

Lust auf Mehrspieler-Schlachten mit zwei langsam voran stapfenden Robo-Titanen? Und das in einer schlichten, in Neonfarben glühende Welt? Die Spieler wuseln als normale Shooter-Krieger übers Schlachtfeld, um den eigenen Giganten zu beschützen und Material für das auf Entwürfen basierende Crafting-System zu sammeln. Ob sich die Action lohnt, klärt der Test.



Mein Mech ist besser als Deiner!

Ebenso schlicht wie stilvoll wirken die glühenden Mechs und Shooter-Figuren, die sich auf schön verwinkelten Karten erbitterte Duelle liefern. Auch einige Schutzwälle stehen den Robotern im Weg. Die wuchtigen Brücken, kantigen Felsgrotten und geometrischen Festungen erinnern sofort an Halo, das Spielprinzip bietet aber interessante Eigenheiten: Im Titan-Modus beschützt man den langsam voran stampfenden Roboter und versucht, den Metallriesen des Gegners auseinanderzunehmen. Hat man sich einige wertvolle Überreste geschnappt, jagt man einige „Creeper“ genannte Krabbler über die Karte, welche ebenfalls wertvolle Steine preisgeben, die sich zum Aufmotzen des Arsenals einsetzen lassen.



Zwei Fünfer-Teams kämpfen um ihre Giganten.
Zwei Fünfer-Teams kämpfen um ihre Giganten.
Die gefertigten Gegenstände laden sich automatisch auf, wenn mehrere Gegner hintereinander vernichtet werden, so dass geschickte Krieger immer erfolgreicher werden, je länger der Kampf dauert. Zu den Extras gehören z.B. neue Gagdets wie stärkere Automatikgeschütze, bessere Waffen wie fette Laserstrahler, automatische Scharfschützengewehre oder futuristische Ninja-Schwerter, welche ihren Träger sogar höher springen lassen. Auch mitten in einer Runde kann ich aufgesammelte Extras schnell zu Ausrüstung wie einem Helm „schmieden“, um z.B. als Sniper mehr Schaden beim Titan anzurichten und mich so auf eine Taktik zu fokussieren.

Schnelles Gemetzel

Durch die unterschiedlich ausgestatteten Gegner ergeben sich oft spannende Schlachten – gelegentlich funkt aber die nicht optimale Balance dazwischen. Im Nahkampf z.B. war ich sogar mit dem schwächsten Scharfschützengewehr deutlich erfolgreicher als mit einer Flinte. Die laut früherer Beschwerden übermächtigen Klingen wurden offenbar seit dem Early-Access-Stadium eine ganze Ecke herabgestuft – mit übereifrigen Schwertkämpfern hatte ich zumindest bisher selten Probleme.

Deutlich größere Spaßdämpfer sind die gelegentlich zu leeren Server und die zahlreichen technischen Baustellen: Mir ist das Spiel mehrmals abgestürzt, manchmal konnte ich außerdem nicht das Match verlassen oder der Server-Browser zeigte falsche Infos an. Auch Berge ploppten mitunter wild ins Bild und wieder heraus; einmal rannten beide Titanen sogar praktisch Hand in Hand in die falsche Richtung. Außerdem passen die schwerfälligen Blechbläser und das todtraurige Klavier-Geklimper ganz und gar nicht zu den actionreichen Schlachten.
Unreal Tournament 3 lässt grüßen: Auch orientalische Gärten sind dabei.
Unreal Tournament 3 lässt grüßen: Auch orientalische Gärten sind dabei.

Keine Konkurrenz für den Master Chief

Online kann man sich entweder automatisch in ein Match vermitteln lassen, ein Spiel mit Freunden starten oder einem Steam-Server aus dem Server-Browser beitreten. Neben dem Titanenmodus gibt es auch noch ein klassisches Team-Deathmatch zum Warmwerden sowie einen kooperativen Horde-Modus. Letzterer erinnert zu Beginn dank der schön strukturierten Karten angenehm an Halo, doch wenn man erst einmal einige Minuten gegen strunzdumme Dinos, Feuerwehrmänner und andere KI-Deppen gekämpft hat, wird die Variante ziemlich fade – gerade im Vergleich zu den unheimlich spannenden Verteidigungs-Schlachten in Bungies Vorbild. Meist klappern die Gegner nur schlichte Bahnen ab, statt die Spieler geschickt zu umtänzeln oder effektiv die Deckung zu nutzen.

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