Detektivarbeit im All
Was ist bloß mit der Tante des Protagonisten passiert? Die einzige Spur ist das Raumschiff, das sie ihm übereignet hat - und ein kryptischer Hinweis. An der ersten Raumstation, an der man dockt, gibt es ein paar neue Informationen. Allerdings nur im Gegenzug für einen Gefallen. Dann geht es zur nächsten Station, man lernt neue Informanten kennen, erledigt Gefallen usw. So dringt man nach und nach immer weiter in Rebel Galaxy vor. Man bewegt sich frei durch den ersten von vierzehn zufällig generierten Quadranten, dann durch den zweiten, schließlich durch alle anderen und besucht die zahlreichen Raumstationen. Dort kann man nicht nur sein Schiff aufrüsten und mit neuem Rumpf, Schilden und vor allem stärkerer Bewaffnung versehen. Hier findet man auch Terminals, um Handel zu treiben oder Aufträge anzunehmen - beides natürlich mit dem erklärten Ziel, so viele Credits wie möglich zu scheffeln, damit man diese in bessere Ausrüstung investieren kann.
Auch wenn die Gegner in verschiedenen Höhenstufen fliegen, wird nur auf einer planen 2D-Ebene gekämpft.
Klingt ein wenig nach
Elite: Dangerous? Stimmt! Aber die Ähnlichkeiten bleiben beim genauen Hinsehen oberflächlich. Um genau zu sein, beschränken sie sich auf ein Schiff, mit dem man die Galaxie durchquert und eine gewisse Freiheit bei der Herangehensweise. So kann man als Kopfgeldjäger seine Credits verdienen, aber auch als Pirat versuchen, die Convoys abzufangen und ihre Ladung für sich zu vereinnahmen. Ganz gewiefte Piloten werden den versteckten Lagerraum installieren und dort hohen Gewinn versprechende illegale Schmuggelware deponieren. Natürlich kann man sich auch als Händler betätigen, Mineralien und Wertstoffe aus Meteoriten abbauen oder eigene Handelsrouten zwischen den Stationen mit ihren weitgehend realistischen wirkenden Angebot-/Nachfrage-Preisstrukturen aufbauen. Oder aber man kümmert sich vorrangig um die zahlreichen Nebenmissionen, die man an den Raumstationen abgreifen kann. Das geht so weit, dass man die eigentliche Hauptaufgabe beinahe aus den Augen verliert. Unter anderem auch, weil sie zwar mit gut animierten Gesprächssequenzen verbunden wird, in denen man rudimentäre Entscheidungen mit nur wenig Auswirkungen treffen kann, sie aber inhaltlich schwach inszeniert wird.
Größer, schneller, weiter
Auch Abes Bruder hat sich in Rebel Galaxy verirrt...
Noch mehr aber, weil man sehr schnell in einen fiesen Motivationsstrudel gerissen wird, der sich um das eigene Schiff dreht. Mit den ersten mehr oder weniger leicht verdienten Credits kauft man bessere Waffen, einen verstärkten Rumpf, Schilde oder sonstige Verbesserungen. Das führt dann dazu, dass man schwerere Aufträge annehmen kann, die wiederum mehr Credits einbringen, die man dann abermals in optimierte Ausrüstung investiert. Ein vermaledeiter Kreislauf, der auch dadurch begünstigt wird, dass die Missionen bei effektiver Nutzung des simpel, aber eindrucksvoll inszenierten Hyperdrive nur zwischen zehn und fünfzehn Minuten in Anspruch nehmen. Nicht zu vergessen die Option, sich auch mit komplett neuen Pötten auszustatten, die natürlich wieder andere Bewaffnung, Verteidigungs- und Hilfssysteme an Bord nehmen können. Diese einfache Motivationsschleife hätte nur noch getoppt werden können, wenn die erledigten Schiffe nicht nur hin und wieder Rohstoffe oder Waren zurückließen, die man verkaufen kann, sondern auch noch Schiffsteile als Beute übereignen würden. Mit ähnlichen Mitteln haben bereits
Void Expanse sowie
Drox Operative für Motivation gesorgt.