Test: Undertale (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Release:
17.07.2016
15.09.2015
15.09.2015
15.08.2017
15.08.2017
18.09.2018
16.03.2021
Erhältlich: Digital (Steam), Entwicklerseite
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ab 14,99€
Spielinfo Bilder Videos
Eine Welt voller Überraschungen

Es kann aber auch sein, dass ein Kontrahent plötzlich die Lust am Kämpfen verliert, einen Telefonanruf entgegen nehmen muss, aus Höflichkeit eine Niederlage vortäuscht oder vergisst wie sein Spezialangriff doch gleich noch mal funktioniert. Die Kämpfe in Undertale stecken jedenfalls wie das ganze Spiel voller Humor, Charme und Überraschungen. Man trifft sympathisch schräge Charaktere, führt herzerweichend alberne Dialoge und erlebt die skurrilsten Situationen. Man wird gejagt, gefürchtet, bewundert und zu fast jedem Objekt im Spiel kann man eine liebevolle Beschreibung aufrufen.

Da viele Monster ein Faible für Rätsel haben, werden auch die grauen Zellen regelmäßig auf die Probe gestellt. Auch wenn es sich in erster Linie um Schalter- und Schiebrätsel klassischer Prägung handelt, sind diese meist liebevoll in die Umgebung eingebunden.
Gegnerischen Angriffen kann in individuellen Reaktionstests ausgewichen werden.
Gegnerischen Angriffen kann in individuellen Reaktionstests ausgewichen werden.
Manche müssen sogar erst als solche entdeckt oder enttarnt werden. Neben Logik und Merkfähigkeit sind oft auch einfach eine gesunde Portion Neugier und Freude am Experimentieren gefragt - unerwartete Wendungen inklusive.

Zweischneidiger Minimalismus

Die Handhabung fällt denkbar einfach: Neben den Richtungstasten gibt es eine Aktions-, eine Menü- und eine Abbruchtaste. Mit einem Controller kann man die sogar frei zuteilen. Mit der Tastatur leider nicht, was in so fern schade ist, da die Steuerung aufs englische Tastenlayout ausgelegt ist, wo Z, X und C anders als hierzulande direkt nebeneinander liegen und entsprechend komfortabler zu betätigen sind. Als Spielsprache gibt es ausschließlich Englisch und auch sonst bis auf eine Vollbildumschaltung keinerlei Spieloptionen.
An solchen Funkelstellen kann man sich heilen und den Spielstand sichern.
An solchen Funkelstellen kann man sich heilen und den Spielstand sichern.
Es existiert auch lediglich ein Spielstand, der sich nur an festen Speicherpunkten überschreiben lässt.

Das Inventar ist ebenfalls strikt begrenzt. Da Händler keine Waren zurückkaufen und man nichts wegwerfen kann, darf man hier und da wenigstens magische Lagerkisten nutzen. Die grafische Inszenierung im pixeligen 8-Bit-Stil wird von einem ungemein stimmungsvollen Soundtrack mit nostalgischen Chiptune-Anleihen begleitet, der auch separat erhältlich ist. Der Umfang des an japanische Rollenspielklassiker angelehnten Unter-Tage-Trips hält sich zwar in Grenzen, kostet auch mal Nerven, aber der Wiederspielwert ist sehr hoch. Es gibt viele Situationen, die man auf unterschiedliche Weisen angehen kann, viele Entscheidungen die schwer fallen, viele Dinge, die man erst auf den zweiten Blick realisiert. Mehr sollte man nicht verraten...


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Kommentare

Dr.Bundy schrieb am
Der humor ist da der Beste, den ich je in einem PC Spiel gesehen habe. Da wird ja alles verarscht, was es in RPGs so gibt. Das Spiel sollte sich jeder mal antun trotz der scheiss Grafik. So ein bisschen bessere Grafik hätte dem Spiel nun nicht geschadet, so auf dem Niveau von Chronotrigger oder Secret of Mana wäre jetzt kein grosses Problem.
RaffoPhantom schrieb am
Okay, also...um ehrlich zu sein kann ich nicht nachvollziehen, wie man Undertale nur 87% geben kann. Die einzigen Kritikpunkte, die ich dem Spiel ankreiden kann, sind wirklich die kurze Spielzeit (knapp 20 Stunden für alle 3 Runs bei mir) und die ALLGEMEIN niedrige Schwierigkeit (ja, ich habe das gesagt, nein ich meine nicht >alle< kämpfe).
Dass es das Spiel nur auf englisch gibt? Es wurde von einer einzigen (amerikanischen) Person entwickelt. Ein Indie-Game für nichteinmal 10 ?. Und da ist einer von drei Kritikpunkten, dass das Spiel auf englisch ist? :lol: :lol:
In eine Bewertung sollte meiner Meinung nach auch immer das Preis-Leistungs-Verhältnis einfließen und da schneidet Undertale definitiv mit einer 1 vor dem Komma ab.
Das mit dem Tastenlayout ok, da man aber die Maus eh nicht braucht, kann man mit der rechten Hand immer auf dem Z bleiben, find ich jetzt also auch nicht schlimm (zumal, wie im Test gesagt, ja auch ein Controller nutzbar ist und den sowieso viele PC Spieler haben).
LeKwas schrieb am
So, nachdem ich mitsamt der drei möglichen Lösungswege sowie Reinfuchsen in die - ähnlich wie bei den Souls-Spielen doch recht vertrackte - Lore ausreichend viel Zeit damit verbracht habe:
Joa, ein nettes Experimentalspiel und einen Blick wert.
Undertale ist quasi eine Satire auf (J)RPGs oder auch Videospiele im Allgemeinen. Sein Metahumor nimmt diverse bekannte Tropes auf's Korn, sei es der Grind samt soziopathischer Jagd nach mehr EXP, die Ausnutzung von Savescumming bzw. Restarts, um ungeliebte Konsequenten rückgängig zu machen, oder auch den Spielertyp des Completionists und Achievementjägers. Der verächtliche Seitenhieb gegenüber LPern bzw. LP-Schauern ließ mich auch schmunzeln.
Habe meine Zeit jedenfalls nicht bereut, und der hochgradig ohrwurmtaugliche Soundtrack von Toby "Radiation" Fox hat sicherlich auch nicht geschadet.
Hahle schrieb am
Es gab in letzter Zeit einige kleinere Patches, weswegen der -inoffizielle- Deutsch-Patch eine Zeit lang bei mir nicht mehr richtig funktionierte (inzwischen sollte es wohl wieder hinhauen). Hab das Spiel dann erst mal ruhen lassen.
Aber jetzt Aktuell hab ich eigentlich gar nicht mehr so wirklich Lust da noch weitzumachen.
Bin noch ziemlich weit am Anfang, gerade in so eine Art kleine Stadt gekommen, nachdem ich die ersten Begegnungen mit Papyrus und seinem Bruder hatte und bis jetzt konnte mich das Spiel noch nicht wirklich überzeugen.
Irgendwie warte ich die ganze Zeit, dass mal etwas Interessantes passiert und kann noch nicht so ganz verstehen, wo der Hype für dieses Spiel herkommt.
Zugegeben, nachdem ich Toriel zur Aufgabe bewegt hatte, war die nachfolgende Begegnung mit dieser Pflanze (Oberbösewicht?) recht interessant. Diese erwähnte doch tatsächlich völlig richtig, dass ich Toriel erst im Kampf besiegt und dann nochmal neu-geladen hatte, für eine friedliche Lösung. So viel Detail-Liebe gefällt natürlich.
Die restlichen 99% der Spielzeit verbringt man aber mit doch recht eintönigen Runden-Kämpfen, mit ein paar Schalterrätseln und mit viel seichtem Humor.
Ich vemute mal dass man für dieses Spiel Fan sein muss, von diesen modernen grind-lastigen und runden-basierten RPG's ala Pokemon und Final Fantasy. Meins ist es aber wohl eher nicht.
schrieb am