Test: The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel 3 (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel 3 (Rollenspiel) von NIS America / Koch Media
Nach dem Krieg ist vor dem Krieg
Entwickler:
Release:
23.03.2020
22.10.2019
01.04.2021
30.06.2020
Erhältlich: Digital (PSN), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Nintendo eShop), Einzelhandel
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ab 69,95€
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Während Nihon Falcoms Trails-of-Cold-Steel-Reihe in Japan bereits vor einem Jahr mit The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel 4 - The End of Saga abgeschlossen wurde, veröffentlicht NIS America hierzulande mit The Legend of Heroes:  Trails of Cold Steel 3 gerade erst den dritten Teil der Rollenspielserie. Ob sich das Warten gelohnt hat, verrät der Test.



Zerbrechlicher Frieden

Trails of Cold Steel 3 spielt eineinhalb Jahre nach den Ereignissen von Trails of Cold Steel 2, die zum Ende des Erebonianischen Bürgerkriegs geführt hatten. Serien-Protagonist Rean Schwarzer ist mittlerweile vom Schüler zum Ausbilder an der Thor-Militär-Akademie avanciert. Allerdings nicht im Hauptsitz, sondern in der neu gegründeten Zweigstelle in Leeves, wo er die nächste Heldengeneration in eine ungewisse Zukunft führt, da der Frieden noch auf sehr wackeligen Beinen steht und sich im Hintergrund bereits neue Machtkämpfe und Intrigen anbahnen.

Die Erzählung der epischen Bürgerkriegsgeschichte beginnt trotz vorausblickenden Auftakts auch dieses Mal sehr gemächlich. Allein bis man das Städtchen Leeves das erste Mal verlässt, vergehen gut und gerne zehn Stunden. Und bis dahin hat man nur einen Bruchteil des Abenteuers erlebt. Laut Hersteller soll das Spiel mehr Wörter haben als alle sieben Harry-Potter-Romane zusammen bzw. mehr als doppelt so viele wie die gesamte Herr-der-Ringe-Trilogie oder The Witcher 3, nämlich über 1,1 Millionen.

Protagonist und Ex-Schüler Rean Schwarzer bildet mittlerweile selbst neue Rekruten aus.
Protagonist und Ex-Schüler Rean Schwarzer bildet mittlerweile selbst neue Rekruten aus.
Schade nur, dass die Texte lediglich ins Englische und Französische übersetzt wurden. Eine deutsche Lokalisierung gibt es auch dieses Mal nicht. Zudem ist die wahlweise englische oder japanische Vertonung sehr fragmentiert: Während viele Dialoge der Hauptgeschichte überhaupt nicht mit Sprachausgabe unterlegt sind, kann die Vertonung auch immer wieder spontan ein- oder aussetzen - teils sogar mitten im Gespräch. Ein andermal reden nur bestimmte Teilnehmer, während anderen nur Textblasen ausspucken. Die Vertonung wirkt jedenfalls wenig homogen und teils fast schon grotesk, während Inszenierung und Technik trotz Verbesserungen kaum noch zeitgemäß sind. Hin und wieder kommt es trotz der unspektakulären Optik sogar zu Slowdowns.

Epische Geschichte

Neueinsteigern dürfte auch das erst spät einsetzende Tutorial negativ aufstoßen. Erzählerisch hat man jedoch an sie gedacht und die Geschichte so konzipiert, dass man auch ohne Vorkenntnisse gut mitkommt, da für Rean ein komplett neuer Lebensabschnitt an einem für ihn bis dato unbekannten Ort beginnt. Trotzdem trifft man natürlich nicht nur auf neue, sondern auch auf viele alte, teils sogar aus der Trails-in-the-Sky-Reihe stammende Gesichter, die sich aber zumindest Reans Schülern in der Regel kurz vorstellen oder vorgestellt werden, um Zusammenhänge und Reaktionen zu versehen.

Auf der zu bereisenden Landkarte entdeckt man sowohl vertraute als auch neue Schauplätze.
Auf der zu bereisenden Landkarte entdeckt man sowohl vertraute als auch neue Schauplätze.
Darüber hinaus gibt es auch wieder ein Backstory-Menü, über das man sich über die Schauplätze, Charaktere und Ereignisse der beiden Vorgänger detailliert informieren kann. Ein Speichern des Spielstands ist abseits von Kampfhandlungen, Storysequenzen und Dialogen nach wie vor jederzeit möglich. Die Option, Spieldaten aus dem Vorgänger zu importieren und dadurch entsprechende Boni zu erhalten, ist dieses Mal allerdings nicht an Bord.

Kommentare

DitDit schrieb am
So bin durch und hab meine Platin. 60-70 Stunden hat es gedauert. War fast das ganze Spiel im Turbomodus.
Ich fand es genial. War ein toller Trip. Fieser Cliffhänger und jetzt wieder das Warten auf Teil 4. Ich hoffe sehr das NISA die Localization im Doppelpack bekommen, mit der Übersetzung schon angefangen hat und wir Teil 4 nächstes Jahr schon bekommen.
nawarI hat geschrieben: ?30.10.2019 17:59 Wenn ich Teil 1 mal irgendwo runtergesetzt sehe, werde ich wahrscheinlich zuschlagen. Ich kenn die Reihe halt garnicht, hab aber mal wieder Lust auf ein gutes JRPG.
Versuchung ist schon da gleich mit Teil 3 anzufangen, aber da ich eh zu spät auf den Zug aufspringe und die Präsentation so oder so veraltet ist, werde ich wenn dann mit Teil 1 anfangen. Kann jeder für sich selbst entscheiden, aber ich sehe das auch so: Wenn man Star Wars nicht kennt und dann mit Episode 7 anfängt, denkt man sich nur "Oh, das ist doch in dem Zusammenfassungs-Video von Youtube vorgekommen".
Die PS4 Releases machen das Nachholen auch leicht genug - is ja nich so als müsse man PS3 oder gar PS2 wieder rauskramen und anschließen..
(Der Wortwitz mit dem Zug oben tut mir übrigens nicht leid!)
Falls du Steam nutzt. Dort sind Teil 1 und 2 sowie die Trails in the Sky Trilogie momentan runtergesetzt.
Fang auf jedenfall mit 1 an. Mann muss nicht mit Trails in the Sky anfangen aber Cold Steel 1 sollte es schon sein da Teil 1,2 und 3 und wenn es rauskommt 4 direkt aneinander anknüpfen und man echt nur Bahnhof versteht wenn man zumindest die Cold Steel Teile nicht gespielt hat.
Für den Fall das es dich fesselt wird die warterei auf Teil 4 eine totale Qual da ist jeder Tag den du in der zwischenzeit eher mit den alten Teilen verbracht hast eine gute Zeit :mrgreen:
Ja die Grafik ist angestaubt aber wenn man sich davon nicht stören lässt bekommt man Klasse JRPGs geboten mit tollem Rundenstrategie-Kampfsystem, genialem Soundtrack, super geschriebenen Charakteren und einer sehr langatmigen epischen Story die sehr viel...
nawarI schrieb am
Wenn ich Teil 1 mal irgendwo runtergesetzt sehe, werde ich wahrscheinlich zuschlagen. Ich kenn die Reihe halt garnicht, hab aber mal wieder Lust auf ein gutes JRPG.
Versuchung ist schon da gleich mit Teil 3 anzufangen, aber da ich eh zu spät auf den Zug aufspringe und die Präsentation so oder so veraltet ist, werde ich wenn dann mit Teil 1 anfangen. Kann jeder für sich selbst entscheiden, aber ich sehe das auch so: Wenn man Star Wars nicht kennt und dann mit Episode 7 anfängt, denkt man sich nur "Oh, das ist doch in dem Zusammenfassungs-Video von Youtube vorgekommen".
Die PS4 Releases machen das Nachholen auch leicht genug - is ja nich so als müsse man PS3 oder gar PS2 wieder rauskramen und anschließen..
(Der Wortwitz mit dem Zug oben tut mir übrigens nicht leid!)
Hühnermensch schrieb am
Jammerschade, dass eine so gute Serie so sehr in der Nische verweilen muss, während der neueste FF-Dreck von allen gehyped wird. Hab selten so eine durchdachte, gute Charakterzeichnung/entwicklung in einem RPG gesehen. Dazu noch eine prima Story und Rundentaktik. :thumbsup:
johndoe790745 schrieb am
Kolelaser hat geschrieben: ?29.10.2019 20:04
Chribast1988 hat geschrieben: ?28.10.2019 16:26 Wenn ich das Spiel jetzt sehen würde und dann lese, dass ich unbedingt erst Teil 1+2 150h lange nachholen soll bevor ich mit Teil 3 beginne, würde mir auch die Lust vergehen.
Es kann ruhig jeder auch mit Teil 3 beginnen. Wo ist das Problem?!
Keine Ahnung aber wo ist das Problem mit Teil 1 anzufangen ? Grafisch gibt es da sowieso kaum Unterschiede und qualitativ auch nicht. Oder muss es immer das neuste sein ohne Sinn und Verstand ?
Bist du Teil3 am Spielen?! Hast du überhaupt die beiden vorherigen Teile gespielt??
Es ist ein erheblicher Unterschied. Also wer das nicht sieht. Trails of Cold Steel 3 ist zwar immernoch technisch veraltet aber weit über dem was in TocS1+2 geboten wurde. Objekte, Fassaden und Charaktere..alles hat nun hochauflösende Strukturen. Selbst eine einfache Metallleiter die im Arbeitszimmer herumsteht hat die typischen Metallgriffe auf den Trittstufen. Finger der Charaktere sind ausgearbeitet. Die Innenarchitektur von Gebäuden stimmt mit der Außenarchitektur überein.
Du springst hier auch nur auf den graphischen Aspekt an.
Ich hab nichts von der technischen Seite gesagt. Es geht um den Inhalt!
yopparai schrieb am
ToCS ist keine schlechte Reihe, kommt für mich aber nicht an TitS ran. Weder von den Dialogen, noch vom Soundtrack. Von den Hauptcharakteren her schon gar nicht. Auch der Otaku-Bait der sich bei Falcom in den letzten Jahren verstärkt an manchen Stellen einschleicht (wie schaffen es Anime-MCs eigentlich immer genau so die Treppe runterzufallen, dass sie ihren Mitschülerinnen gleich die Möpse begrabbeln?) gefällt mir nicht. Ich bin zwar durchaus in der Lage, das augenrollend zu ignorieren, aber ohne wär?s besser.
Naja. Mal sehen wohin sich die Reihe entwickelt, nach ToCS 4.
schrieb am