Test: Runaway 2: The Dream of the Turtle (Adventure)

von Bodo Naser



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Massige Dialoge

Wer sich nicht gerne mit den über 20 auftauchenden NPCs unterhält, sollte Runaway 2 wahrlich nicht spielen. Die Dialoge sind quasi überall, sind als Multiple-Choice angelegt und meist witzig. Ihr habt euch noch nie mit einem einäugigen Offizier und Napalmfetischisten unterhalten, der zwar
Lokelani ist ohne Frage eine tolle Frau, mit der ihr euch gern unterhaltet. Aber alles hat auch seine Grenzen...
 frauenfeindlich ohne Ende ist, aber dennoch glaubt, dass die Top-Schnecke an der Bar in ihn verliebt sei? Schön - was für ein Idiot! Ihr wollt euch mal mit dem Nachfahren eines waschechten, hawaiischen Schamanen unterhalten, der beim Surfen durch einen Hai ein Bein verloren hat? Bitte sehr, ihr werdet schnell merken, dass der Knabe eine wahre Schlaftablette ist. Die Gespräche beinhalten Anspielungen auf Filme, Spiele und Sex.

Sich unterhalten ist also das A und O, denn nur so erhaltet ihr die Hinweise, die euch weiterbringen. Streng linear wird euch eine neue Möglichkeit oder ein Gegenstand freigeschaltet, wenn ihr mit jemand sprecht, zu dem ihr dann zurückkehren müsst. Leider tauchen die bereits behandelten Themen immer wieder auf, so dass ihr oft nicht wisst, was ihr schon hattet. Die Dialoge sind aber auch überkandidelt, da sie ähnlich wie die Rätsel bisweilen kein Ende finden wollen. Etwa wenn ihr euch mit Lokelani über all ihre Exfreunde unterhaltet und dabei einfach kein Ende findet. Vom Hundertsten ins Tausendste sozusagen - und irgendwann nervt es. Aus diesem Grund sind die Dialoge insgesamt nicht ganz so spritzig wie zuletzt bei Ankh: Herz des Osiris.

Gute Grafik

Die bunte Comic-Optik ist rundum gelungen und ausnahmsweise mal keine reine Geschmacksfrage, wurde sie doch gegenüber dem ersten Teil noch aufgewertet. Als eines der wenigen Cartoon-
Trotz Comic-Look sieht vieles bei Runaway 2 recht beeindruckend aus. Das liegt auch an der passenden Sounduntermalung, die für Atmosphäre sorgt. 
Adventures schafft es Runaway 2 durch seine epischen 2D-Hintergründe so etwas wie Tiefe zu schaffen, die sich auch scrollen lässt. So können sich auch Bauten wie ein Tempel der Eingeborenen sehen lassen, die von ihrer schieren Größe leben. In den Bildern ist immer irgendwo Bewegung, was der Sterilität entgegenwirkt. Die Charaktere haben ihr bekanntes Gesicht behalten und werfen nun einen Schatten. Nur ganz ausnahmsweise gibt es kleinere Grafikfehler; einziger Negativpunkt: die starren Augen der Charaktere.

Jedes Kapitel beginnt und endet mit einer Zwischensequenz in beeindruckender Qualität, die die des Vorgängers noch in den Schatten stellt. Es gibt jetzt Funktionen wie Antialiasing, was viele Details zu einer richtig runden Sache macht. Außerdem sind Kameraschwenks und Perspektivwechsel zu sehen. Wo bei anderen Adventures superkurze Render-Videos quasi nur als Alibi dienen, damit bloß niemand sagen kann, es gebe keine, gibt es hier Kinofeeling satt. Manch eines der Videos könnte wie vieles im Spiel fast ein wenig kürzer sein, um nicht doch noch ein Gähnen auszulösen, das es nicht verdient hat.

Sound nach Situation

Akustisch stimmt eigentlich alles bei Runaway 2, was in erster Linie die Sprachausgabe widerspiegelt. Nicht nur optisch feiert ihr also ein Wiedersehen mit manch einem Charakter aus Teil 1, sondern auch in punkto Stimme: Brian und Gina haben mit Christian Stark und Jennifer Böttcher exakt die deutschen Sprecher verpasst bekommen, die sie auch schon beim erste Teil hatten. Auch sonst sind teils bekannte Sprecher zu hören. Allein im Falle von Joshua ist die Stimmlage recht nervig, was aber schon wieder zu dem verschrobenen Typen passt.

Die Sprachausgabe passt sich sogar der jeweiligen Situation an, so wird sie dumpfer oder hallt je nach Raum. Auch sonst gibt es eine ganze Reihe von Geräuschen und Effekten, die dem Spiel zusätzlich Leben einhauchen. So gibt es die typischen Urwaldgeräusche, die Waffen der Soldaten klacken und im Tempel vernehmt ihr mystisch angehauchtes Gemurmel. Auch die vielseitige Musik kann sich hören lassen, denn jedes Kapitel hat seinen speziellen Sound.
           
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Kommentare

GAMERtimo schrieb am
Das Spiel hätte ein Hit werden können, wäre die Geschichte etwas besser erzählt worden !
Meine Wertung:
Positiv:
+ detailverliebte 2D-Grafik wie schon im Vorgänger
+ Animationen
+ wunderbar anzusehende gezeichnete Spielwelt
+ viele und unterschiedliche Schauplätze
+ schöne Hintergrundgeräusche und musikalisch auf höchstem Niveau
+ gute Atmosphäre
+ Witz
+ knifflige und logische Rätsel
+ tolle Synchronisation der Persöhnlichkeiten
+ Charaktere in ihrem eigenen Element
+ Steurung kinderleicht
+ aufregende Sequenzen
+ oftmals unterhaltsame Dialoge
+ guter Storyansatz,...
Negativ:
- ...aber der Kapitelverlauf wurde ab der Mitte des Spiels unklug gewählt, worunter die Geschichte leidet
- Gespräche einige Male zu sehr in die Länge gezogen
- letztes Kapitel eigentlich unnötig, obwohl es Spaß macht
- Ende sehr enttäuschend (wird jedoch auf Fortsetzung hingewiesen)
- kurze Spieldauer
SPIELSPAß: 81 %
Fazit: Eine insgesamt solide halbe Fortsetzung des Adventure Klassikers Runaway. Jedoch driftet die Story von Runaway 2 ungefähr ab der Mitte des Games ab,
meiner Meinung nach ist der Ablauf etwas unklug gewählt worden, sodass der Schluss einfach viel zu kurz kommt. Deshalb kann die Wertung nicht höher ausfallen als ein GUT, da die Story bei einem Adventure sehr viel ausmacht. Da kann die Präsentation, Atmosphäre und das Gameplay noch so gut sein, eine gut erzählte Geschichte macht total viel aus. Runaway 2 hat storytechnisch Potenzial, nutzt es nur nicht richtig aus... Aber glücklicherweise wird ja auf eine Fortsetzung hingewiesen. Ob es letztendlich den Vorgänger mit einer Fortsetzung überbieten kann, wird sich zeigen. Aber da ist noch ein ganzes Stück Arbeit an Geschichte nötig...
Gruß
Timo
johndoe-freename-90065 schrieb am
Hi,
also ich habe auch so gut wie keine Ladezeit!
Das mit den schwierigkeitsgrad stimme ich voll zu das spiel ist manchmal es zu schwer, schon beim 1 Kapitel hin ich insgesammt 2 stunden bin nur hin und her geaufen wo ottos taschen oben in den baum war wie kommt man bitte auf die idee da oben zu gucken????? Ohne Lösung im Internet hätte ich es niemals gefunden!
Aber das SPiel macht drotzdem ne Menge spass! :D
johndoe-freename-104367 schrieb am
Hallo Bodo,
ich glaube, du hast eine frühere Version als die offizielle Kaufversion bekommen. Bei dieser kann man das Spiel komplett auf Festplatte installieren und es gibt praktisch keine Ladezeiten in dieser Version. Auch das von dir angesprochene Spielstandproblem tritt bei mir nicht auf. Das nur zur Info...
Bezüglich des Schwierigkeitsgrades kann man natürlich streiten: Es war eines der wenigen Adventures, die ich problemlos und ohne mal kurz im Internet zu schummeln, durchgespielt habe. Ich fand es eigentlich nicht besonders schwer, da Brian in der Regel sehr hilfreiche Tipps gibt und die einzelnen Kapitel, sowohl was die Größe der "Locations" als auch die Anzahl der Objekte angeht, doch relativ überschaubar bleibt. Das ist eigentlich auch der einzige Kritikpunkt, der mir zu dem Spiel einfällt: Die Kapitel sind nur sehr lose miteinander über Videosequenzen verbunden und stellen im Prinzip jedesmal eigene Teilspiele dar. Man vermisst ein "Gummihuhn", das sich durch das ganze Spiel zieht.
Im direkten Vergleich mit Tunguska würde ich behaupten, dass sie pari sind. Mir persönlich gefiel Runaway2 besser, weil ich endlich noch mal einen männlichen Protagonisten beschäftigen durfte, mit dem ich mich naturgegeben besser identifizieren kann...
:)
4P|Bodo schrieb am
luckylefti hat geschrieben:Also das mir den Ladezeiten kann ich nicht bestätigen! Zwischen den Kapiteln kommt nen Video, aber das kannn man ja nicht als Ladezeit werten. Nen Spielstand zu laden dauert bei mir gerade mal ein paar Sekunden. Und mal ehrlich, im Verhältniss zu der Spielzeit in einem (Level) ist die Ladezeit fast gar nicht existent, oder hab Ihr schon mal bei nem Shooter mehrere Stunden gespielt und Level gewechselt bis das Spiel nachlädt?
Hi luckylefti,
also ich möchte eigentlich keine fünf Minuten warten, bis ein neues Kapitel geladen ist. Außerdem nervt es, wenn man einen alten Spielstand lädt, der in einem anderen Kapitel liegt. Dann heißt De- und Neuinstallation. Was soll denn das? Es sollte doch kein Problem sein, das Spiel im Ganzen rein zu laden. Ist ja kein Hochglanz-Shooter mit riesiger Welt und hypermoderner Mördergrafik.;-)
Gruß,
4P|Bodo
luckylefti schrieb am
Also das mir den Ladezeiten kann ich nicht bestätigen! Zwischen den Kapiteln kommt nen Video, aber das kannn man ja nicht als Ladezeit werten. Nen Spielstand zu laden dauert bei mir gerade mal ein paar Sekunden. Und mal ehrlich, im Verhältniss zu der Spielzeit in einem (Level) ist die Ladezeit fast gar nicht existent, oder hab Ihr schon mal bei nem Shooter mehrere Stunden gespielt und Level gewechselt bis das Spiel nachlädt?
schrieb am

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