Kaum nachvollziehbar
Hänger werden bei Adventures meist dadurch verursacht, dass der Spieler die Denkvorgänge der Macher nicht mehr nachvollziehen kann. Folge: Ihr wisst nicht mehr weiter! Das ist dann meistens der Punkt, an dem ihr eine Komplettlösung zu Rate zieht, was bei In Memoriam leider ziemlich oft vorkommt.
| Die beiden rasenden Reporter auf der Jagd nach dem Phantom. |
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Auch wer intuitiv und unvoreingenommen an die Rätsel herangeht, wird mit der Lösung so seine Probleme haben. Oft hilft nur langes Herumprobieren, das dann irgendwann -warum auch immer- zum Erfolg führt. Wohlgemerkt: Das sind typische Schwachpunkte eines jeden Adventures, nur dass sie bei In Memoriam besonders aufstoßen, da ja ein ganz andersartiges Gameplay versprochen wurde.
| Die kesse Karen richtig happy. Noch! |
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Dürftig lokalisiert
Schlicht überflüssig sind viele der fiktiven E-Mails, die ebenfalls Hinweise beinhalten sollen und die ihr in recht unregelmäßigen Abständen geschickt bekommt. Aber auch wer sein Outlook niemals aufmacht, kann doch alle Rätsel lösen. Es empfiehlt sich, einen eigenen Ordner aufzumachen, damit die Mails sich nicht mit den richtigen und dem vielen Spam zu einem Chaos vermischen. Wenigstens sind die Mails alle auf Deutsch, was man von den Webseiten nicht immer sagen kann. Anscheinend gehen die Macher stillschweigend davon aus, dass jeder deutsche Käufer auch über gewisse Englischkenntnisse verfügt.
| Das sind nicht die Urlaubsfotos meines Schwagers, auch wenn es vielleicht so aussieht. |
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Wenn man schon eine derartige "Schnitzeljagd im Web" auch hierzulande verkauft, sollten doch zumindest alle relevanten Seiten auf Deutsch vorliegen. Schließlich zahlen die Leute auch dafür!
Makabere Atmosphäre
Eines kann man In Memoriam gewiss nicht vorwerfen, nämlich dass das Krimi-Adventure keinen Stil hätte. Die bizarr anmutenden Puzzles und Mini-Spiele, die dumpfe Mystery-Musik im Hintergrund sowie die vielfach bedrückenden Geräusche erzeugen eine besondere, fast makabere Stimmung. Dazu tragen auch die hämischen Kommentare des Phönix bei, die vor und nach jedem Rätsel zu lesen sind. Für durchgehende Spannung sorgt auch das nicht.
Weniger stimmungsvoll sind leider die aalglatten, fotorealistischen Zwischensequenzen, die meist viel zu harmlos daher kommen und nicht zuletzt durch die Ausblendungen der Ortsnamen fast lächerlich wirken.
| Ein Wirrwarr an Symbolen entsprungen aus einem wirren Kopf. |
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So etwas wie Blair Witch blitzt nur ganz selten auf, etwa bei den verstörenden Filmschnippselchen, die vorbeirauschen und mit denen der Phönix seine perfiden Spielchen garniert.