Test: The Spatials: Galactology (Taktik & Strategie)

von Benjamin Schmädig



Entwickler:
Publisher: Weird and Wry
Release:
18.04.2018
18.04.2018
18.04.2018
Erhältlich: Digital
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Und auch die Bewohner stellt man auf diese Art ein, schließt einen Koch z.B. davon aus Zutaten an die Paletten vor seinem Herd zu tragen, sodass er durchgehend mit der Nahrungszubereitung beschäftigt ist. Einen Wissenschaftler könnte man hingegen anweisen, Reparaturen durchzuführen und Forschung zu betreiben, seine Prioritäten aber so setzen, dass er stets zuerst dafür sorgt, dass defekte Geräte in Ordnung gebracht werden.

Auf diese Art kontrolliert man globale Parameter, anstatt im zeitraubenden und situationsabhängigen Mikromanagement zu versinken. Das wirkt befreiend und ist spätestens dann eine wahre Freude, wenn die gewünschten Abläufe wie die Räder einer gut geschmierten Maschine laufen.

Fleiß statt Freude

Nicht ganz so gelungen finde ich das Installieren der Fördergeräte auf anderen Planeten, denn das Anklicken der wenigen Bauvorhaben ist eine recht müßige und wenig unterhaltsame Fleißarbeit. Zum Glück ist es allerdings auch schnell erledigt.

Als im schlechten Sinn nervenaufreibend empfinde ich hingegen das Zurückerobern von Planeten, die eine befeindetes Fraktion an sich gerissen hat. Dafür setzt man nämlich eine kleine Abteilung mit möglichst guten Waffen und Rüstungen ausgerüsteten Spatials dort ab, um sie á la Command&Conquer über den Planeten zu ziehen und einen Großteil der Besetzer sowie ihrer Gebäude zu zerstören. Das ist spielerisch anspruchslos und wird zu allem Überfluss von unsäglichen Treffergeräuschen begleitet – ich wünschte wirklich, das Spiel käme ohne diese Gefechte oder würde zumindest von Beginn an das komplette Automatisieren der Kriegsführung
Auf Planeten errichtet man Fördereinrichtungen, Handelsposten und mehr.
Auf Planeten errichtet man Fördereinrichtungen, Handelsposten und mehr.
erlauben.

Wer will, erobert auf diese Weise sogar andere Planeten. Ich habe daran allerdings kein Interesse, weshalb ich feindlich gesinnten Völkern lieber hohe Beträge zahle, damit sie mich irgendwann auf ihren Planeten landen lassen und Geschäftsbeziehungen eröffnen. Leider ist dieses profane Auszahlen der ohnehin eingenommenen Gewinne der mit Abstand einfachste Weg die Beziehungen zu verbessern.

Einbahnbasis

Und das ist ganz allgemein auch die größte Schwachstelle des Spiels: Die Freiheit bei der Wahl des Vorgehens hält sich in überschaubaren Grenzen. Es gibt zwar verschiedene Forschungswege, so dass man zunächst den Handel priorisieren könnte, anstatt das Geschäft mit dem Tourismus groß aufzuziehen. Innerhalb dieser Entwicklungswege gibt es allerdings keine Abzweigungen und auch insgesamt hat man nur marginale Möglichkeiten der Spezialisierung. Letztlich muss man ohnehin fast alle möglichen Aspekte der Stationsverwaltung; das Beschränken auf eine Einnahmequelle lohnt sich nicht und auch als friedlicher Kapitalist sollte man die Basis mit Geschütztürmen vor Angreifern schützen. Hat man den Dreh einmal raus, läuft es daher meist durchgehend rund.

Viele kleine Ereignisse lockern den Ablauf zum Glück auf: Eine Inspekteurin steckt meinem Konto nach dem Erfüllen bestimmter Aufgaben ein großzügiges Taschengeld zu, ein Starkoch hilft kurzzeitig in der Küche aus und eine Armee freundlicher Roboter greift den Spatials bei zahlreichen Handgriffen unter die Schultern. Das Erfüllen etlicher kleiner Ziele (erstelle eine Disko, verkaufe soundso viele Souvenire) wird außerdem mit finanziellen Belohnungen versüßt. Langeweile habe ich deshalb trotz des überschaubaren spielerischen Rahmens nie verspürt.

Kommentare

Kirghiz schrieb am
Oh cool dass ihr jetzt immerhin den Nachfolger Testet, nachdem ich das beim Vorgänger von eurer Seite vermißt habe!
schrieb am