Beschränktes Erkunden
Bei den Multiple-Choice-Expeditionen im Diagrammstil kann z. B. nur auf seltenen Lagerfeldern gespeichert werden, was zusammen mit nur einmal dort möglichen Wiederbelebungen für zusätzliche Spannung und Herausforderung sorgt. Aber das kann auch nerven, wenn man das Spiel einfach nur mal unterbrechen will.
Manche Scherze wie diese Zitatparodie funktionieren auf Englisch einfach besser...
Dass man nur maximal sechs von insgesamt zwölf Charakteren auf Erkundung schicken und nie mehr als vier davon gleichzeitig in Schlachten verwenden kann, dürfte für manche Hobbygeneräle ebenfalls eine nicht unerhebliche Einschränkung darstellen. Die Karten und Einsatzziele sind jedoch breit gefächert.
Wirklich ärgerlich ist hingegen die weder dreh- noch kippbare Schlachtfeldkamera, die immer wieder mit Sicht- und Zugschwierigkeiten zu kämpfen hat. Davon abgesehen wissen die rundenbasierten Gefechte aber zu gefallen. Zwar gibt es weder Terrain- noch Höhen- oder Positionierungsvorteile, aber dafür viele einzigartige Charakterfertigkeiten, mit denen es sich zu experimentieren lohnt. Zudem gibt es unterschiedlich große, agile und tarnfähige Einheiten sowie mögliche Kollateralschäden bei unachtsamen Flächenangriffen.
Interessantes Taktieren
Dass man verlorene Lebensenergie nicht heilen kann und stattdessen verstärkt auf den präventiven Aufbau von Schildenergien setzen muss, macht die Auseinandersetzungen ebenfalls interessant. Das gilt auch für die nicht charakterbezogenen, sondern stets kollektiv als Gruppe verdienten Erfahrungspunkte, die auch weniger oft eingesetzte Figuren nicht aufdrängen oder zurückfallen lassen. Trefferwahrscheinlichkeiten, Reaktivierungszeiten sowie von Personen oder Hindernissen versperrte Sichtlinien müssen ebenfalls bei der Zugplanung berücksichtigt werden.
Wer will, kann sogar versuchen, optionale Kampfherausforderungen zu bestehen, um zusätzliche Erfahrungspunkte und höhere Beutechancen zu erhalten. Schließlich kann nicht alles selbst hergestellt werden.
In den taktischen Rundenkämpfen gibt es weder Heilungs-, noch Wiederbelebungsmöglichkeiten, was eine ausgeklügelte Zugplanung und rechtzeitige Schutzmaßnahmen erfordert.
Schade nur, dass sich zwar detaillierte Gegnerprofile, Zugfolgen und Bewegungsreichweiten, aber keine Angriffsreichweiten anzeigen lassen, um das eigene Stellungsspiel zu optimieren. Auch beim Kaufen und Anfertigen neuer Ausrüstung vermisst man direkte Vergleichsmöglichkeiten und praktische Besitzangaben.
Schön ist hingegen, dass man sowohl Geld in eine deutsche Lokalisierung als auch professionelle englische Sprecher investiert hat. Die Vertonung ist zwar nicht durchgehend, die deutsche Übersetzung mitunter etwas holprig, insgesamt ist die Qualität aber in Ordnung, der spöttische Humor meist treffend. Auch der Orchester-Soundtrack von Game Audio Factory (Furi & Endless-Reihe) kann sich hören lassen. Nur die handgemalten Hintergründe hätten für meinen Geschmack etwas detaillierter und lebendiger sein können.