Dummerweise haben die Streithähne nur überhaupt kein Gesicht. Weder findet man Informationen, die ihre Hintergründe bzw. Geschichte skizzieren, noch führt man Dialoge mit den Auftraggebern. Die sind ausschließlich auf starren Portraits zu sehen, während man die immer gleichen prozedural erstellten Missionsbeschreibungen liest. Schön, dass man sich entscheiden kann, welche Anteile der späteren Beute man einstreichen will, oder ob man lieber ein höheres festes Gehalt vereinbart. Dieser kalte Klick ist allerdings die einzige Art der Interaktion.
Irgendwelche Konflikte
Nicht einmal die Geschichte der eigenen Söldnertruppe ist in irgendeiner Form interessant. Da gibt es natürlich Bösewichte, die den Mech des Vaters plattmachen, und was immer sich daraus entwickelt. Interessante Charakterzeichnungen oder spannende erzählerische Entwicklungen gehören aber nicht dazu. Und selbstverständlich hangelt sich die Geschichte an speziellen Missionen entlang – die sich nur leider in keiner Form vom ohnehin stets gleichen Herumlaufen-und-Schießen unterscheiden, das den Söldner-Alltag hier ausmacht.
Bevor man dabei einen Einsatz im Rahmen der Handlung durchführen kann, muss man oft stundenlang genau diese immergleichen Aufträge abspulen, um mit dem erarbeitenden Geld bessere Mechs und Waffen zu kaufen sowie zerstörte Bauteile und gefallene Piloten zu ersetzen. So steigt man im Ansehen, nimmt bald Missionen gegen noch stärkere Gegner an usw., usw., usw. Je weiter entfernt ein Planet vom Ausgangsbereich liegt, desto schwerer sind dabei ganz grob gesagt die dort verfügbaren Missionen.
Solche Höhenunterschiede sind relativ selten und auch sonst ähnlichen sich die Einsatzgebiete viel zu sehr.
Ärgerlich ist nur, dass man auf der Galaxiekarte nicht schon vor dem Anfliegen eines Systems genau erkennt, welche Fraktion dort gegen welchen Konkurrenten vorgeht, obwohl das ja eine wichtige Rolle spielt. Noch ärgerlicher finde ich, dass sich selbst verschiedene Missionstypen in der Praxis überhaupt nicht unterscheiden. Ob man einen Stützpunkt verteidigt, selbst attackiert oder einen bestimmten Mech ausschalten soll: So oder so knallt man auf weitgehend freien Flächen mit gelegentlicher Deckung durch Gebäude oder Felsen eine Angriffswelle nach der nächsten weg. Feinde fahren mit Mechs sowie einer Reihe unangenehm starker Panzer und Hubschrauber zudem stets die gleiche Taktik auf, sodass die Kampagne schnell an Schwung verliert.
Mensch und Maschine
Motivierend ist natürlich das Verwalten von Mensch und Maschine, denn man ist ja selten alleine unterwegs. Stattdessen ziehen bis zu drei Begleiter mit ins Gefecht, die man zunächst rekrutieren muss. Die wollen regelmäßig bezahlt werden, sodass alle paar Wochen ausreichend Lohn vorhanden sein muss, und sie gewinnen mit jedem Einsatz an Erfahrung, was langfristige Begleiter zu größeren Hilfen macht als Frischlinge es sind. Und obwohl sowohl eigene als auch feindliche Einheiten mitunter höchst abstruse Wege gehen bzw. einfachste Wege nicht gehen, sind die Kameraden im Kampf meist eine große Hilfe, da sie auch ohne die optionalen Anweisungen effektiv mitmischen.