Padmavyuha, Triplex Acies und Heruler
Immerhin kann man seine Armee jetzt etwas konkreter über eine eingestellte Taktik vorbereiten: Nahkampf, Umzingeln, Scharmützel, Täuschung, Einengen, Phalanx, Hit&Run und weitere stehen zur Verfügung - darunter auch das von den Römern perfektionierte "Triplex Acies", die schachbrettartige Formation in drei Treffen, oder das "Padmavyuha" aus Indien, eine defensive Spiralformation. Aber was ist wie effektiv? Das wird prozentual angezeigt. Je nach Gelände, Feindformation sowie eigenen Truppentypen wie Hopliten, Scharmützler, Kriegselefanten, Bogenschützen etc. erreicht man unterschiedliche Taktik-Effizienz.
Hinzu kommt, dass man die primäre, sekundäre und flankierende Kohorte direkt bestimmen darf - also wer wann in die Schlacht eingreift, wobei die Voreinstellungen meist passen, so dass die Scharmützler beginnen und die Reiter flankieren. Abschließend kann man für jede Armee automatische Verhaltensweisen wie "Grenzen verteidigen", "Aufklärung", "Rebellen bekämpfen" oder "In Reserve halten", die gerade im späteren Spiel mit zig Armeen und riesigen Grenzen das Mikromananagement eindämmen.
Unterm Strich vermisse ich dennoch eine bessere Visualisierung, die man wenigstens im Stile einiger Wargames aus dem Brettspielbereich in Form von sichtbareren Formationen im Gelände realisieren könnte.
400 Völker - welches darf es sein?
Doch bevor Schlachten geschlagen werden, muss man sich für ein Volk entscheiden. Die Auswahl von etwa 400 spielbaren Fraktionen ist enorm und man kann z.B. mit Sueben, Herulern, Cheruskern & Co auch in der norddeutschen Tiefebene oder
Im Tutorial leitet man die Geschicke Roms. Die antiken Mächte wie Karthago, Ägypten & Co werden sehr gut hinsichtlich der geastrategischen Bedingungen, Ziele und Ereignisse dargestellt.
Skandinavien starten. Das Führen der kleineren germanischen oder auch keltischen, slawischen, skythischen etc. Stämme ist zwar reizvoll, aber macht deutlich weniger Spaß. Zwar werden sie hinsichtlich der Verfassung, der Religion und Kultur einigermaßen differenziert dargestellt, auch inklusive eigener Portraits, so dass an der Oberfläche durchaus Unterschiede zu den antiken Mächten erkennbar sind. Aber je länger man spielt, desto deutlicher wird die Gleichmacherei hinsichtlich Bau, Diplomatie und Entwicklung. Das ist zwar gut für die Balance im Multiplayer, aber schlecht für die Immersion als Einzelspieler.
Es fehlt an wirklich charakteristischen Merkmalen, die für eine andere Führung sorgen würden sowie an Authentizität - sowohl militärisch, wirtschaftlich als auch gesellschaftlich. Recht früh sorgen die eingeblendeten historischen Ereignisse für komplett anachronistische Brüche, denn nicht nur das Artdesign der Nachrichten ist weitgehend auf antike Mächte getrimmt, sondern auch der Inhalt der immer wieder eingeblendeten Ereignisse. Spätestens wenn man als Anführer der Friesen irgendetwas mit Gladiatoren, Elefanten, Tigern entscheiden soll, verliert sich der historische Reiz. Schön ist wiederum, dass die Rivalität unter den Häuptlingen, die Stammesbildung von kleinen zu großen Völkern, die Macht der Könige sowie z.B. die äußere Bedrohung Roms durch Völkerwanderungen abgebildet wird.