Ein Übermaß an Abwechslung erwartet Juno freilich nicht; fast alle Kämpfe bzw. Missionen sind geradlinige Ballereien ohne Überraschungen. Praktisch ist immerhin, dass sie befreundete – OK, sagen wir bekannte – Piloten um Hilfe rufen darf. Die unterstützen sie dann eine Weile, bevor sie anschließend eine Zeitlang nicht verfügbar sind. Das System des Vorgängers, in dem man ständige Begleiter anheuerte, gefiel mir zwar besser, dennoch sind die Flügelmänner in knackigen Gefechten eine wertvolle Hilfe. Und falls man trotzdem mal zu Weltraumstaub verarbeitet wird, findet man sich übrigens im Handumdrehen am letzten Speicherpunkt wieder, von wo aus es nur wenige Sekunden bis zum letzten Kampf sind. Den man dann selbstverständlich einfach umgehen könnte.
Tauschhandel
Cool ist außerdem, dass einzelne Module des Schiffs beschädigt und sogar zerstört werden können, was sich z.B. auf die Flugeigenschaften auswirkt. Den so entstandenen Schaden sollte man deshalb reparieren und verlorene Waffen, Schilde oder Scanner ersetzen. Noch besser: Flieht lieber aus einer brenzligen Lage, bevor ihr euren Kahn zur Hälfte neu aufbauen müsst! Ich weiß, wovon ich rede... Praktischerweise erhält man beim Verkauf eines etwas teureren Schiffs die Summe zurück, die man ursprünglich dafür bezahlt hat, sodass man im schlimmsten Fall auf das hochwertige Gefährt verzichten könnte, dafür aber schnell wieder eine starke
Obwohl Rebel Galaxy Outlaw zunächst nur im Epic Store verfügbar ist, der Speicherdaten nicht online festhält, unterstützt das Spiel von sich aus Cloud Saves.
Auch Modifikationen werden offiziell unterstützt. Abgesehen davon kann man das aktuelle Raumschiff mit einem umfangreichen Editor visuell frei gestalten.
In die Bedienung des Werkzeugs muss man sich allerdings einarbeiten. Ein einfaches Wechseln von Farben oder Mustern gibt es im eigentlichen Spiel leider nicht.
Ausrüstung zusammen hat.
Schade finde ich nur, dass nicht alle im Cockpit verfügbaren Informationen immer gut erkennbar sind oder gar verdeckt werden, so lange eingehende Videonachrichten böse daher plappernder Feinde auf einem der zwei Monitore laufen. Schon klar: Das zweite Rebel Galaxy will Arcade sein. Man soll gar nicht erst auf die Idee kommen, dass hier irgendein Mikro-Management der Raumschiff-Funktionen von Bedeutung ist. Ein wenig mehr Kontrolle und Übersicht wünsche ich mir aber schon.
Knoten in den Fingern?
Zumal die Steuerung im Gegensatz zum erklärten Ziel einige Tücken aufweist. Grundsätzlich braucht ihr euch dabei keine Sorgen machen und könnt mit Gamepad, Joystick oder Maus und Tastatur einfach loslegen – dass man Ziele in der Voreinstellung nur über eine Tastenkombination auswählt, ist zwar unangenehm, aber verschmerzbar. Doch wehe denen, die bestimmte Vorlieben an die frei einstellbare Tastenbelegung haben. Die können sich nämlich in Sackgassen konfigurieren, weil manche Eingaben immer doppelt belegt sind. Dadurch kann es passieren, dass man die Übersichtskarte schließt, obwohl man den zum Markieren gedachten Analogstick bedient. Abgesehen davon sieht man nicht eindeutig, in welchem Bereich des Spiels welche Taste verwendet wird. Sprich, man muss sich recht aufwändig in die Konfiguration einarbeiten, weshalb Individualisten mit ein wenig Zeit zum Finden der passenden Einstellungen planen sollten.
Dieses Fliegerass knallt ganz von alleine in das Hindernis. Die vom Spiel gesteuerten Piloten sind nicht brillant, stellen im Kampf aber eine ansprechende Herausforderung dar.
Als gelungen empfinde ich hingegen eine Hilfe, die Double Damage wohl ebenfalls als Arcade-Service anbietet: Der eigene Flieger zieht per Knopfdruck automatisch in Richtung des gewählten Ziels, was sowohl Gegner als auch Wegpunkte sein können. Das genaue Zielen muss man noch immer selbst übernehmen, aber dieses typische Beschleunigen, Abbremsen, Drehen, erneute Beschleunigen usw. nimmt einem das System eben ab.
Man muss diese Hilfe ja nicht verwenden und kann gleich zu Beginn einen Spielstil wählen, bei dem sie gar nicht erst zur Verfügung steht. So konnte ich die dafür benötigte Taste sorglos aussortieren und auf das freie Fliegen nach Newton legen. Um Realismus geht es natürlich auch an dieser Stelle nicht, aber so kann man weiter geradeaus fliegen, während man das Schiff dreht, um Verfolgern eine dicke Salve direkt in den Bug zu drücken. Die Wahl des Spielstils wirkt sich übrigens nicht auf den Schwierigkeitsgrad per se aus, sondern beeinflusst tatsächlich nur das Vorhandensein der Flughilfen sowie die anfängliche Ausrüstung. Seid trotzdem gewarnt: Vor allem die weniger leistungsfähigen Module sorgen auf den fortgeschrittenen Stufen für eine deutlich größere Herausforderung!