Eine gute Beobachtungsgabe kann aber nicht nur böse Überraschungen vermeiden, sondern auch beim Bewältigen von Hindernissen helfen. Und die sind zum Teil wirklich verzwickt. Oft kommt nur wer ganz genau hinschaut, hinhört, deduziert und experimentiert weiter. Der anfangs gewählte und später auch nicht mehr änderbare Schwierigkeitsgrad bestimmt aber lediglich die Stärke der Monster und des Hungers, nicht die der Rätsel, die einem sowohl jede Menge Frust als auch Befriedigung bescheren können. Wer's gern knifflig mag, kommt definitiv auf seine Kosten.
Zu viel Schweigen
Wenig befriedigend ist hingegen die erzählerische Seite, die von den Entwicklern die meiste Zeit des Spiels völlig vernachlässigt wird.
Zauber werden wie in Dungeon Master durch das richtige Kombinieren von Runen gewirkt.
Auch die englischen Sprecher kommen nur selten zum Einsatz, während die deutsche Lokalisierung alles andere als fehlerfrei ist. Immerhin hat man mit Tetsuya Shibata (Devil May Cry, Resident Evil, Monster Hunter) einen namhaften Komponisten für die musikalische Untermalung verpflichten können, die aber ebenfalls eher im Hintergrund bleibt.
An der klassischen Steuerung per Maus und Tastatur gibt’s bis auf Kleinigkeiten beim Item- und Zaubermanagement nicht viel auszusetzen. Das runenbasierte Zaubersystem erinnert an das von
Dungeon Master, bietet aber keine Stärkegrade und lediglich zweistufige Kombinationsmöglichkeiten. Eine Controller-Unterstützung gibt’s nicht. Dafür aber eine praktische Automap mit Notizfunktion, sofern man nicht im optional aktivierbaren Oldschool-Modus spielt.
Ab in die Kneipe
Neben versteckten Schaltern, Hebeln, Bodenplatten, Falltüren, Teleportern und Co. gibt es auch immer wieder die Möglichkeit, seine Auftraggeberin aufzusuchen, um Ausrüstung und Gebrauchsgegenstände zu kaufen, wie Heil- und Manatränke oder Fackeln gegen die Dunkelheit und Nahrungsmittel gegen den Hunger.
Hin und wieder führen lilafarbene Portale in eine Taverne, in der man sich nicht nur mit Fackeln, Tränken und Nahrung, sondern auch mit neuer Ausrüstung eindecken kann.
Verkäufe und Zwischenlagerungen sind ebenfalls möglich. Zudem kann man, wenn gerade keine Gegner in der Nähe sind, überall rasten, um die natürliche Lebens- und Manaregeneration zu beschleunigen.
Die grafische Präsentation ist eher unspektakulär. Zwar gibt es durchaus ein paar ansehnliche Monsterdesign und Beleuchtungseffekte, aber insgesamt wirkt die Technik doch recht antiquiert. Zudem gibt es hier und da unschöne Bugs, die einen zum Beispiel bei Stockwerkswechseln in falsche oder gar fehlerhafte Levels führen oder Gegner aus meterdicken Mauern heraus angreifen lassen. Löblich ist wiederum der integrierte Level-Baukasten mit Steam-Workshop-Anbindung, auch wenn der in punkto Bedienkomfort und Zugänglichkeit noch zu wünschen übrig lässt.