Test: John Wick Hex (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Release:
08.10.2019
08.10.2019
05.05.2020
04.12.2020
04.12.2020
Erhältlich: Digital (Epic Games Store)
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ab 17,99€
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Herausforderung durch mehrere Gegner

Einzelne Gegner in den Levels lassen sich im Regelfall sehr leicht ausschalten. Oftmals wird John erst bemerkt, wenn es zu spät ist. Schwieriger und stellenweise richtig schwer wird es, sobald man sich mit mehreren Feinden herumschlagen muss - und sich aus den nervigen Respawn-Türen noch weitere Gegner ergießen. Fortan müssen die Aktionen abgewägt werden. Verstecken? Schubsen? Wegrollen? Treffer in Kauf nehmen?

John kann einige Treffer wegstecken, doch seine zehn Balken lange Lebensleiste kann nur vollständig mit Verbandskästen aufgefüllt werden und diese sind sehr, sehr selten. Bei Neustarts der Teilkarten verändern sich zudem die Positionen der Gegner im Level, weswegen manche Durchläufe schwerer oder einfacher werden. Gerade Bosskämpfe in Kombination mit normalen Gegnern sind knifflig, aber hier hilft es, mit den Bossfeinden "fangen" zu spielen und vor ihnen wegzulaufen. Sie kommen hinterher und können vielleicht an anderer Stelle besser bekämpft werden. Die Computerintelligenz der Gegner ist eher mäßig, da sie Ringelpiez/Ringelreihn um Objekte mögen oder zu schnell das Interesse verlieren. Etwas mehr Aufmerksamkeit würde ihnen guttun. Was ebenfalls zu kurz kommt, ist die Erkundung der Areale. Es reicht meist aus, zum Ziel vorzustürmen, da abseits des Hauptwegs kaum etwas geboten wird.

Vertane Chancen

Kapitel 2: Wo sollen Verbandskästen und/oder Munition versteckt werden.
Kapitel 3: Wo sollen Verbandskästen und/oder Munition versteckt werden. Alternativ kann man sich Vorteile bei der Maßschneiderei vor der Mission kaufen.
Ja, John Wick Hex ist schwer und durch manche Gegner-Spawns auch frustrierend, u.a. weil es keine Speicherpunkte in den Levels gibt. Gesundheit, Munition und Co. innerhalb der Kapitel werden von Mission zu Mission mitgenommen. Die Möglichkeit, die Zeit zurückzudrehen und sich eine neue Taktik zu überlegen, was das Zeitstrahlsystem förmlich anbieten würde, fehlt leider. Unter Umständen wären diese Optionen etwas für einen niedrigen Schwierigkeitsgrad gewesen (vielleicht auch limitiert). Man kann stattdessen noch eine Schwierigkeitsstufe hochschalten, wenn man möchte und so die Bedenkzeit für die Aktionen beschränken.

John verfügt von Beginn an über alle Fertigkeiten, schließlich ist er ein erfahrener Auftragskiller. Es gibt kein herkömmliches Fortschrittsystem, keine Erfahrungspunkte, keine Beutekisten, keine optischen Anpassungen und keinen sonstigen Games-as-a-Service-Schnickschnack. Lediglich vor den Kapiteln können einige Perks bei der Maßschneiderei mit Münzen gekauft werden. Die Anzahl der Münzen ist pro Kapitel begrenzt. Mit diesen Münzen können z.B. die Fokuskosten beim Rollen oder die Trefferstrafen reduziert werden. Außerdem können Munition und/oder Verbandskästen in den Levels des Kapitels platziert werden. Man kommt nur so an Verbandskästen, weswegen diese Entscheidung zu Beginn sehr wichtig ist. Hat man ein Kapitel abgeschlossen, kann man sein Werk noch in Echtzeit als Zwischensequenz im "Filmstil" begutachten. Nur sind die generierten Kameraeinstellungen eher schwach. Die fehlende Bandbreite der Animationen macht sich ebenso negativ bemerkbar. Als Belohnungssystem für das abgeschlossene Kapitel eignet sich dieses System eher weniger.

Hau-Ruck-Geschichte

Die Zwischensequenzen im Comic-Stil mit Neon-Farben.
Die Zwischensequenzen im Comic-Stil mit Neon-Farben.
Die Levels werden mit einer Geschichte um Winston (Ian McShane) und Charon (Lance Reddick) verbunden. Die Original-Schauspieler leihen den bekannten Figuren aus den Filmen ihre (englischen) Stimmen. Die neue Figur Hex wird von Troy Baker gesprochen. John Wick selbst bleibt stumm - allem Anschein nach war Keanu Reeves nicht zu bekommen (zu teuer? zu breathtaking? zu beschäftigt?) und so ist es besser, dass nur über John Wick gesprochen wird, anstatt ihm eine neue Stimme zu verpassen. Die eigentliche Entführungsstory ist eine nette Grundlage für das Spiel, aber mehr auch nicht. Spannung will in dem Bereich nicht wirklich aufkommen. Das John-Wick-Universum, in dem New York beinahe ausschließlich von Auftragskillern bewohnt ist, wird nicht sonderlich vertieft. Dafür ist die Comic-Inszenierung mit Standbildern und typischen Bildaufteilungen schön anzusehen. Sämtliche Texte liegen in deutscher Sprache vor.
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Kommentare

tomtom73 schrieb am
Schwer? Jain. Man muss ab und zu ein Level neu starten. Wenn das nicht der Fall wäre, sprächen wir wohl jetzt über viel zu einfach... Unfair, weil die Gegner nicht an den gleichen Stellen spawnen? Ich dachte, dass es ein Spiel ist, in dem man sein taktisches Geschick unter Beweis stellt, kein Gedächtnistraining. Hab ich mich geirrt?
schrieb am

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