Rollenspiel mit Anspannungsstufen
Cool ist: Die Eigenschaften verlangen vom Spieler auch echtes Rollenspiel. Ihr seid gierig und lüstern oder bescheiden und tapfer? Dann verhaltet euch auch so! Wer gegen seine klar definierten Eigenschaften entscheidet, z.B. bei den vielen Zufallsereignissen, wo man grausam, hart oder nachsichtig sein kann, der wird immer angespannter, angezeigt auf einer Leiste. Steigt die Zahl der Aktionen gegen den eigenen Charakter zu stark an, sinkt das geistige Wohlbefinden bis hin zum Burnout oder Wahnsinn - eine sehr schöne Wechselwirkung.
Deshalb muss man auch genau hinsehen, wenn man jemanden an seinem Hof oder gar in seinen Königsrat aufnimmt: Ist jemand nämlich “ehrgeizig” oder “hinterhältig”, dazu Ratskanzler und Landesfürst, könnte er im Hintergrund daran arbeiten, selbst König zu werden - besser sind Leute, die "zufrieden" oder "ehrlich" sind. Trotzdem kann man ihnen nicht einfach ewig Befehle erteilen: Sie folgen nicht wie Roboter, sondern zeigen je nach Aktion und Zuwendung mehr oder weniger Sympathie von minus 100 bis plus 100 gegenüber dem Herrscher. Wer sie nicht mit positiven Komplotten umgarnt, mit Gold oder Titeln beschenkt, hat plötzlich Streikende oder gar Rebellen vor sich.
Das tat weh: Diese verlorene Schlacht macht viele Pläne zunichte.
Sitzt erstmal jemand Zwielichtiges im Sattel, kann man ihn zwar einkerkern oder gar töten, aber dieses tyrannische Verhalten erhöht wiederum die Unzufriedenheit in der Bevölkerung - vor allem, wenn das Attentat misslingt. Nicht dass dieser Feind fürs Leben eine Rebellion anzettelt oder ins Ausland geht, um nach einer Heirat mit einem König und 3000 Rittern im Schlepptau zurückzukehren...
Affären und Komplotte
Man könnte auch subtiler über Komplotte vorgehen und den Spion nach dunklen Geheimnissen suchen lassen, von der Perversion bis zur Ketzerei, die man als leichtes oder schweres Druckmittel einsetzen kann. Als Lehensherr könnte man einen Rivalen, der eigener Vasall ist, auch dazu zwingen, den Rittern beizutreten, so dass er in der Schlacht sterben könnte. Moment, er hat gar keinen Erben und ist schon 64? Manchmal hilft die Zeit oder eine Pest und die Titel kehren zurück...
Innerhalb des Lebenswandels kann man Fähigkeiten freischalten.
Apropos: Wie stark auch Könige von der Gesundheit abhängig sind, zeigt sich an der Relevanz des Hofarztes. Denn ohne ihn ist man den Nachwirkungen von Schlachten und Krankheiten voll ausgeliefert. Die beste Medizin gegen den Untergang der Dynastie ist die frühzeitige Fortpflanzung: Stirbt man ohne einen Erben, heißt es Game Over – selbst einen Bastard kann man später noch legitimieren.
Aber warum nicht heimlich einen Sohn mit der Königin von Schottland zeugen? Auch Affären können ein probates Mittel der Politik sein – falls man denn in der Charakterentwicklung selbige Skills fördert und nicht aussieht wie ein Troll: Mit körperlichen Merkmale wie "Riesenwuchs"oder zu viel "Schrecken" durch schlimme Taten wird man kein Casanova.