Legostein um Legostein
Gar nicht so einfach, mal eben so eine stabile Feuertreppe aus einer begrenzten Auswahl Legosteinen zu drechseln. Immerhin klicke ich hier schon seit fast 15 Minuten 6x4 Plates, 1x4 Bricks und 2x4 Fliesen im Editor zusammen, die von den Test-Robotern aber immer wieder zum Einsturz gebracht werden. Um schön geht es mir hier schon lange nicht mehr. „Hauptsache hält“, ist die Devise – denn ohne diese Feuertreppe komme ich auch in diesem Abschnitt des begehbaren Lego-Dioramas nicht weiter.
Kreativbaukasten: In Lego Bricktales steht die eigentliche Klemmbaustein-Erfahrung im Vordergrund.
Mit Aufgaben dieser Art werde ich in Lego Bricktales regelmäßig konfrontiert. Mal fehlt eine Brücke, mal eine Rampe für Baufahrzeuge oder schmale Stege im Gebirge, um eine festsitzende Figur zu erreichen. Ähnlich wie bei Bridge Builder & Co. muss ich dann möglichst stabile Querungen errichten, damit Minifigur und Gerät ihr Ziel erreichen. Es geht aber nicht immer nur um stabil: auch kleine Sortier-Rätsel oder Schönbau-Aufgaben sind verfügbar – etwa, wenn ich dem altägyptischen Wächter in einer Pyramide einen schicken Setzkasten zusammenklöppele oder Attraktionen für den Jahrmarkt des Großvaters entwerfe. Habe ich eine Aufgabe abgeschlossen wird ein Sandbox-Modus für die freie, finale Verzierung des eigenen Werkes freigeschaltet.
Eine neue Art von Lego-Abenteuer
Die eigenen Kreationen werden toll in die Lego-Umgebungen integriert.
Bricktales spielt sich dabei grundlegend anders als die bekannten Lego-Abenteuer der Vergangenheit. Aus der Draufsicht streife ich mit einer von mir frei gestaltbaren Figure durch komplett aus Legosteinen errichtete Welten, die dank ihrer kleinteiligen Detailverliebtheit einen tolles Diorama-Flair erzeugen. Hier begegne ich anderen Figuren und schalte nach und nach eine Reihe von Fähigkeiten frei, die mir wie in einer Art Mini-Metroidvania neue Wege in bereits absolvierten Levels eröffnen. Auch Rätsel-Dungeons gibt es, in denen meine ansonsten frei über ein Kreismenü wählbaren Fähigkeiten limitiert werden.
Wie in einem The Legend of Zelda light muss ich dann meine Umgebung erforschen und kleine Aufgaben angehen, um den Dungeon abzuschließen. In der erwähnten Pyramide
muss ich etwa mit einer Art Röntgensicht geisterhafte Umrisse wieder in echte Hebel verwandeln. Diese drehen Türen in die richtige Position, was mir das Entzünden von Fackeln ermöglicht, die wiederum die Tür nach Draußen öffnen. Zwar sind Rätsel und Erkundung deutlich einfacher und zugänglicher gehalten als bei vergleichbaren Spielen, bieten aber abseits des Klemmbaustein-Baus eine nette Abwechslung – nicht zuletzt weil sich nach und nach immer neue Gebiete in den Dioramen erschließen. Insgesamt überwiegen aber Mini-Sammelaufgaben und weltspezifische Währungen, mit denen sich neue Klamotten und Steinfarben für den Sandbox-Modus kaufen lassen.