Test: A Vampyre Story (Adventure)

von Bodo Naser



Publisher: Crimson Cow
Release:
25.06.2009
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ab 7,00€
Spielinfo Bilder Videos
Sprich mit allem!

Natürlich trefft ihr in Draxsylvanien noch auf weitere verschrobene Gestalten, mit denen ihr euch per Multiple Choice unterhalten könnt. Obwohl ihr
Heute bleibt die Küche kalt. Bis die Katze endlich ihr geliebtes Fresschen kriegt, müsst ihr manches wiederholen.
wieder mal alles fragen müsst, sind die Gespräche in der Mehrzahl witzig und helfen euch weiter. So entpuppen sich die Ratten im Folterkeller etwa als verschlagene und gut informierte Mafiagang. Auch Baron Shrowdy ist reichlich seltsam, den ihr trotz seines Ablebens einfach nicht los werdet. In Wahrheit kämpft der zwergenhafte Blutsauger mit einem Mutterkomplex, da er als Kind von seiner Mutter herzlos behandelt wurde. Kein Wunder, dass von Kiefer sich ab und an wie ein Baby aufführt.

Oder die wehrhafte Katze in der Küche, die partout nur das allerbeste Fresschen haben will. Die letzte, die mit einer Katze gesprochen und eine Antwort erhalten hat, dürfte wohl Alice im Wunderland gewesen sein. Das Unterhalten geht sogar so weit, dass ihr vorsichtshalber jeden Gipskopf, jedes Tongefäß oder Müllhaufen ansprecht, was mit dem kreuzartigen Bedienelement problemlos funktioniert. Man kann ja nie wissen, ob er nicht was zu sagen hat? Womit habt ihr nicht schon alles gesprochen in diesem Spiel? Manchmal sogar mehrmals hintereinander.

Auch auf Deutsch lustig

Die charmante Geschichte wurde von Crimson Cow professionell lokalisiert, was man insbesondere bei den Hauptcharakteren hört. Sie besitzen echte Charakterstimmen, die unverwechselbar sind. Man denke nur an den Raben mit seiner krächzenden Stimme, die aber keinesfalls übertrieben klingt. Auch Monas französischer Akzent nervt zu keiner Zeit, auch wenn sie oft zickig wird. Ihre Stimme ist im Original sogar gewöhnungsbedürftiger, da sie dort eher in Richtung Heulboje tendiert. Weitere Highlights sind der widerspenstige Gargoyle, der Wachtmeister im Hafenviertel und die allwissende Wahrsagerin.

Leider verliert manch ein Typ in der Übersetzung etwas wie der sprudelnde Ozzy Osbourne, der halt auf Englisch unnachahmlich klingt. Er nuschelt was in seinen nicht vorhandenen Bart, das man nur dank der Untertitel versteht. Obwohl immer noch schräg, bleibt das auf Deutsch ein wenig auf der Strecke, was schade ist. Ihr könnt das Abenteuer aber auch im Original installieren, da die englische Fassung beiliegt. Das ist aber eigentlich nicht nötig, da beinahe alle Witze auch in der Übersetzung sitzen - unfreiwillige Komik fehlt weitgehend.

Aus einem Guss

Äußerlich ist A Vampyre Story natürlich ein wenig schöner als die alten LucasArts-Kollegen, weil damals einfach die
Bisweilen sieht Draxsylvanien wie eine windschiefe und lichtscheue Ausgabe von Disneyland aus, was aber passt. 
Möglichkeiten fehlten. Die gewohnte Mischung aus animierten 3D-Figuren und 2D-Hintergründen ist aus einem Guss, da sich die Personen in die stets nächtliche Landschaft einfügen. Und die hat es in sich: Es gibt Gebäude wie im Märchenland, finstere Seen mit gefräßigen Monstern und verschneite Täler voller seltsamer Bewohner. Die Macher haben Bewegung in die Szenerie gebracht, da rieseln Schnellflocken vom Nachthimmel, Wolken ballen sich und Feuer knistern, die gespenstisches Licht und Schatten auf die Einrichtung werfen.

Auch in punkto Filmen, auf deren geringe Qualität wir in der Vorschau hingewiesen haben, hat sich einiges getan. Die Videos wirken jetzt, dank verbesserter Auflösung und Perspektive, deutlich knackiger. So sieht das Monster im See von Warg nicht mehr ganz wie ein braunes Hui Buh aus und ihr könnt verfolgen, wie Mona den tumben Vampirjägern entkommt. Auch einige Bugs, die in der Vorschau-Version noch auffielen, wurden löblicherweise entfernt.
      
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Kommentare

AnonymousPHPBB3 schrieb am
Ist das Schleichwerbung, oder ein Bot?
Obwohl, was frage ich eigentlich... wer würde Forenuser schon mit "Sie" ansprechen.
Laut Steam Foren kriegen es die Leute übrigens überwiegend immer noch nicht zum Laufen.
NoxNoir schrieb am
Ich weiß nicht, ob sich überhaupt noch jemand für das Spiel interessiert, aber ich wollte Sie nur wissen lassen, dass Mr. Tiller die Rechte für das Spiel abgekauft hat und mitlerweile einen Publisher gefunden hat.
Er arbeitet immer noch daran den 2. Teil herauszubringen.
Und auf Steam ist das Spiel wieder erhältlich (wurde gepatched)
Wenn mehr Leute den ersten Teil wieder spielen und gut bewerten, wäre das bestimmt gut fürs Marketing etc.
johndoe803702 schrieb am
4P|Bodo hat Folgendes geschrieben:
Hi,
Derartige Frustmomente bereitet A Vampyre Story halt auch und dann kannste das Spiel nur noch bei eBay einstellen, wenn du nicht weiter kommst.
Gruß,
4P|Bodo
Wenn ich so denken würde, dann müsste ich ja fast jedes Adventure bei Ebay verkaufen, weil es immer mal Stellen gibt, die man auf Anhieb nicht blickt.
Eine Nacht drüber schlafen, dann klappt es plötzlich.
War bei Simon the Sorcerer 2 so und auch bei vielen anderen Spielen.
Tunguska war zum Teil noch schwerer, da die Rätsel ziemlich unlogisch sind.
Arakiru schrieb am
@ EvilNobody :
Die Wertungen der Gamestar, sind ziehmlich oft grenzdebil.
Es gibt keine schlechtere "Spielezeitschrift" auf diesem Planeten.
Die Inkompetenz ist nur schwer in Worte zu fassen und wer Videospiele zu seinen Hobbies zählt, meidet diese "Zeitschrift" besser.
Ich schätze mal das der Tester schlichtweg die geistige Leistungsfähigkeit einer Amöbe besitzt und mit den Rätseln schwer überfordert war.
Zugegeben : Die Rätsel sind schwer, aber nicht zu schwer !
Aber das ist nur meine Meinung ...
Ich kann das Spiel jedem Adventure-Freund empfehlen,
es ist aber defakto nichts für 3D-Grafikschlampen !
YusBest schrieb am
Vielleicht sollte hier der ein oder andere noch mal Runaway spielen, das war auch nicht einfach und auch ohne Hilfsmittel...die Hotspotsuche ist schon mal sehr hilfreich. Und wenn man nicht mehr weiter weiß liegt es oft nur daran, dass man nicht mit anderen Charakteren gesprochen hat oder nicht wiederholt sich an sie gewendet hat.
Die Kommentare von Froderick helfen auch oft weiter, nur muss man halt genau aufpassen, denn oft plappert er einfach vor sich hin und für den Spieler ist es doch sehr wichtig.
Mein Fazit zum Schwierigkeitsgrad ist: Man muss gut aufpassen und darf auch nicht erwarten, dass es ein interaktiver Film ist, in dem man nach Anleitung Gegenstände zusammen baut. Ein wenig Fantasie und Kreativität darf man heute doch noch fordern oder?
Vielleicht sollte man eine Kooperation mit Adventurecorner aufstellen, denn diese wissen auch wirklich wovon sie reden!
schrieb am