Oder doch nicht?
Einigen Spielern ist es übrigens gelungen, durch gezielten Boykott der regierenden Fraktion eine Revolte auszulösen. Plötzlich kämpften in Ho Hsi die zwei stärksten Parteien um die Vorherrschaft – ein Sieg des offenen Spiels? Durchaus.
Die Geschichte hat allerdings einen Nachgeschmack. Denn so erfolgreich der Konflikt ausgelöst wurde, so unvermittelt war er einige Tage später plötzlich beendet. Keine Fraktion verfügte zu diesem Zeitpunkt über einen bedeutend größeren Einfluss als die Gegenseite.
Was passiert ist, wurde bis heute nicht aufgelöst. Hatte Frontier den vom Studio nicht geplanten Krieg beendet? Falls nicht, wie genau drehen sich eigentlich die Zahnräder hinter den Kulissen der Galaxis? Dass beide Fragen offen bleiben, wird von vielen kritisiert. Zurecht. Denn unterm Strich ist gar nicht klar, ob Elite: Dangerous alle Freiheiten bietet, die es verspricht.
Rechenkünstler
Abgesehen davon gibt es zahlreiche Kleinigkeiten, in denen Brabens Universum oberflächlich wirkt. Die wie in den Vorgängern vom Zufall erzeugten Missionen auf den Anschlagtafeln kann ich sogar akzeptieren. Nach einigen Wochen nutzt sich die gleichförmige Würfelstatik zwar ab, durch sie erhalte ich aber stets sinnvolle Aufgaben.
Die zahlreichen Schiffe außerhalb der von Menschen erschlossenen Galaxie stören mich schon eher; selbst in abgelegenen Systemen stoße ich auf mehrere Kontakte. Die Anzahl verschiedener Schiffstypen ist im Verhältnis zur Größe der Spielwelt allzu überschaubar und ich vermisse die Möglichkeit eine eigene Station zu
Aus Spielern werden PilotenElite: Dangerous unterstützt übrigens nicht nur zahlreiche Joysticks und bietet viele Möglichkeiten, das Spiel den eigenen Wünschen anzupassen.
Auch die Prototypen des 3D-Headsets
Oculus Rift werden vom Start weg unterstützt. Steuerung und Bedienung wurden zwar nicht explizit dafür entwickelt, aber das freie Umsehen im All ist famos!
errichten – um meine Schiffe abzustellen, vielleicht ein Waffenlager einzurichten und einen Ort zu haben, der sich nach Heimat anfühlt.
Ärgerlich sind nicht zuletzt Importpreise, welche die Exportkosten übersteigen. Der Bestand einer Ware wird außerdem nach jeder Ausfuhr umgehend ausgeglichen, erhöht sich aber nie über einen vorgesehenen Wert. Auf der Galaxiekarte fehlen schließlich wichtige Angaben, u.a. Artikelpreise anderer Systeme. Was gäbe ich für ein Abonnement aktueller Wirtschaftsinformationen!
Mich ärgert auch, dass ich die Ergebnisse kartografischer Arbeit (das Anfliegen und Scannen ferner Sterne und Planeten) nur pauschal der "Universalkartografie" verkaufen kann. Viel interessanter wäre ein Imagegewinn beim Verkauf an nur eine Fraktion und daraus folgende Spionageaufträge in bestimmten Systemen – vielleicht gegen ein hohes Entgelt, falls ich mit der dortigen Polizei auf Kriegsfuß stehe.