Test: Perimeter: Emperor's Testament (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



Perimeter: Emperor's Testament
Entwickler:
Publisher: Frogster
Release:
25.04.2006
Jetzt kaufen
ab 10,00€
Spielinfo Bilder Videos
Für Echtzeit-Strategen gibt es selten frische Impulse abseits althergebrachter Eroberungssitten - innovative Exoten muss man mit der Lupe suchen. Aber es gibt sie. Neben dem retrobizarren Darwinia und den mikrokosmischen Pikmins gehört auch Perimeter dazu. Im Mai vor zwei Jahren begeisterte der Newcomer aus Russland mit Terraforming, GO-Anleihen und Schutzschildtechnik.

Qualität aus Königsberg

Mit einem Testergebnis von 87% haben wir Perimeter im Mai 2004 gefeiert: "Endlich mal was Neues! Endlich mal wieder innovative Strategie, die ein frisches Spielgefühl entfacht!" Was ist das Besondere an diesem Titel aus Russland? Was bietet das Kaliningrader Team von K-D Lab, das andere nicht haben? Es ist die Mischung aus territorialer Taktik, schnellem Einheitenwechsel und kluger Schutzschild-Defensive, die auch heute noch begeistert.

Wie die Spinne im Netz: Euer Hauptgebäude ist das Zentrum, drumherum liegen Energietürme.
Das Spiel erinnert zum einen an eine futuristische Echtzeit-Variante des japanischen Klassikers Go, denn ihr müsst Schritt für Schritt Raum gewinnen, indem ihr ein Netz aus elektronisch verbundenen Stützpunkten auslegt. Je klüger ihr diese Punkte und kleine Abwehrgeschütze setzt, desto stabiler ist der Zusammenhalt bei einem Angriff. Energie gewinnt man, indem man den Boden mit kleinen Mikrorobotern einebnet, die sich nicht nur durch Fels und Erde fressen, sondern auch Wasserflächen trocken legen.

Dieses Terraforming sorgt dafür, dass ihr Bohrtürme installieren könnt, die dem Planeten die wertvollen Rohstoffe abgewinnen; gleichzeitig agieren sie als Energieknoten für das alles umspannende Schutzschild. Ihr startet in einer zerfurchten Landschaft mit einem schwebenden Hauptgebäude und müsst in einer von feindlichen Kreaturen bevölkerten Wildnis überleben: Wenn diese fliegenden oder krabbelnden Wesen in Horden angreifen, erinnert Perimeter an die Tower-Defense-Modifikation von WarCraft 3 - nur, wenn ihr eure Abwehranlagen klug positioniert habt, werden diese Wellen brechen. Aber es gibt auch klügere Gegner, die selber ihr Netz aus Türmen, Kasernen und Geschützen aufbauen.

Verformbare Armee

Abseits der stationären Laser- und Raketengeschütze könnt ihr deshalb auch eine mobile Armee aufbauen. Zwar gibt es auch hier zig futuristische Varianten der Infanterie, Artillerie und Luftwaffe, ja sogar unterirdische Gemeinheiten, aber im Gegensatz zu anderen Spielen könnt ihr eine Waffengattung auf Knopfdruck schnell in eine andere verwandeln: Wenn die schweren Panzer gerade aus der Luft attackiert werden, lasst ihr sie einfach in Helikopter transformieren! Schere-Stein-Papier wird hier erfrischend dynamisch zelebriert und verhindert den langweiligen Aufbau statischer Armee-Ungeheuer - das Ergebnis: Klasse statt Masse.

Voraussetzung für den fliegenden Truppentypwechsel ist jedoch, dass ihr die passende Mischung aus den drei Einheiten Soldat, Offizier und Techniker parat habt. Also heißt es: Kasernen bauen, Technolgien erforschen, aufrüsten. Lobenswert ist, dass der Nachschub nach der Produktion umgehend zu seiner Gruppe marschiert - das erspart lästiges Mikromanagement und erinnert an den Versorgungskomfort von Earth 2160 . Ärgerlich ist jedoch, dass sie dabei immer noch Abgründe ignorieren und wie Lemminge blind in den Tod laufen - das haben wir schon anno 2004 kritisiert! Das hätte man in der Erweiterung verhindern müssen, denn es gibt nichts Frustrierendes als die eigene Verstärkung in den Suizid rennen zu sehen.
       
Perimeter: Emperor's Testament ab 10,00€ bei kaufen

Kommentare

nuffi schrieb am
wäre natürlich schön gewesen wenn die die vollversion gleich mit auf die dvd gepackt hätten. weil die demo fand ich damals eigentlich wirklich überzeugend - zumindest im multiplayer.
liefern die eigentlich einen leveleditor mit?
interessanterweise steht auf der homepage dass die schon seit 2004 an perimeter 2 arbeiten. da könntet ihr ja mal anfragen in wie weit das schon fortgeschritten ist.
schrieb am