Mangelnde Abwechslung
Schnell schleicht sich Langweile ein, da eigentlich immer dasselbe zu tun ist. Zunächst schaue ich, wo der Feind sich aufhält, was einzig der Fog of War verhüllt. Dann befehle ich der Infanterie vorzurücken, die Kanonen nehmen dahinter Stellung,
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Oft geht es auch bunt durcheinander, so dass niemand mehr weiß, wer nun wer ist. |
da das besser für ihre Moral ist. Die Kavallerie stößt vor, um die Position des Gegners herauszufinden. Das liegt auch daran, dass das Gelände überhaupt keine Rolle spielt. Anders als im echten Krieg ist es letztlich egal, ob eure Männer im Grasland, im Fluss oder im Dickicht Stellung nehmen.
Das alles trägt nicht gerade dazu bei, mich länger zu begeistern. Anders als bei Civil War Generals nehme ich die Truppen auch nicht mit in die nächste Schlacht und darf sie nicht mit neuen Waffen und Kanonen ausrüsten. So sehe ich auch nicht, wie sie Schlacht für Schlacht zu gestandenen Kämpfern werden. Für einen Südstaaten-General undenkbar ist, dass mir die Männer letztlich total egal sind. Da es genug davon gibt, verheize ich sie in sinnlosen Frontalattacken, wie einst Santa Anna seine Soldaten vor Fort Alamo. Reihe um Reihe marschiert ins Verderben.
Multiplayer
Zu mehreren ist das Spiel fast noch trostloser, da es sich hier wie ein 08/15-Echtzeit-Strategiespiel spielt. Ihr baut Häuser, produziert Soldaten und schickt sie in den Kampf - das war's. Beim Multiplayer fällt zudem auf, wie unkomfortabel die Bedienung wirklich ist. Das umständliche Zusammenstellen der produzierten Soldaten zu Einheiten samt Offizier und Fahne ist so lästig wie bei Cossacks: Napoleonic Wars.
Bugs und Schutzmechanismus
Wieder ein Spiel von CDV, bei dem der verhasste Starforce-Kopierschutz jedes zweite Mal dafür sorgt, dass es nicht richtig startet. Vielleicht sieht die Firma endlich ein, dass es in erster Linie die Leute trifft, die für das Spiel bezahlt haben. Nach dem Laden kommt es regelmäßig zu einer Hungersnot, da die Nahrungsvorräte dahin sind. Außerdem kommen die Truppen nur noch
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Fieser Modellbau-Look: Das Ganze spielt sich mehr als öde und sieht auch so aus. |
unkoordiniert an, so dass sie nicht mehr voll einsatzfähig sind. Noch im Hauptmenü versucht das Spiel schon einen Autosave durchzuführen, was zum Absturz führt.
Steinzeit-Optik
Die Darstellung ist alles andere als übersichtlich, obwohl es eine Miniansicht der teils riesigen Karten gibt. Von moderner 3D-Grafik im Stil von Rome oder Schlacht um Mittelerde keine Spur, hier reagieren noch die gesichtslosen Pixelmännchen, die sich noch nicht einmal zoomen lassen. Wer denkt, dass es doch nicht so schwer sein kann, blau von grau zu unterscheiden, der irrt. Leider geht das bunt durcheinander, auch weil die Konföderierten teils blaue Röcke tragen. Das kann beileibe nicht daran liegen, dass es am Anfang des Sezessionskrieges uniformmäßig etwas durcheinander ging. Ansonsten gehen die Uniformen durchaus in Ordnung - die Einheiten tragen unterschiedliche Kopfbedeckungen und die Mexikaner sind schön bunt. Außer dem Intro gibt es keine filmischen Zwischensequenzen.